Asunción: Wenn Honor Colorado versucht die Vetternwirtschaft mit Einsparungen zu verteidigen wird es wirklich gruselig. Die Frage ist eine ganz andere: Warum 19-jährige Jugendliche und Kinder von Parlamentariern 10 – 18 Millionen Guaranies für Beraterdienste bekommen, ganz ohne Uni-Abschluss?
Der Präsident des Abgeordnetenhauses, Raúl Latorre, hat in den ersten sechs Monaten seiner Amtszeit an der Spitze der parlamentarischen Institution 300 loyale Familienmitglieder von Parlamentariern ohne Auswahlverfahren eingestellt. Bei drei Tagen Arbeit im Kongress sind das ungefähr 48 Tage in dem Semester. 300 Ernennungen auf rund 50 Tage, bringt einem zu 6 Ernennungen pro Tag, womit das Tagespensum an Arbeit sicherlich erreicht war. Dennoch argumentiert man von Seiten der Cartes-Presse, man habe Einsparungen in Höhe von mehr als 17 Milliarden Guaranies erzielt.
„Im Rahmen des Prozesses der Rationalisierung der Ausgaben der Institution, der ich vorstehe, und der Entscheidung, Prioritäten zu setzen (dazu zählt das Ernennen von engen Parteifreunden) und staatliche Mittel für wesentliche Ausgaben zu verwenden, informieren wir die zuständigen und vom Ministerium für Wirtschaft und Finanzen (MEF) abhängigen Stellen über die Nichtverwendung von 17.339.554.898 Guaranies“, so Latorre in einem Schreiben an den Leiter des MEF, Carlos Fernández Valdovinos. Eine Pressekonferenz vermeidet er seit zwei Wochen vehement, um unangenehmen Fragen aus dem Weg gehen zu können.

Mit keiner einzigen Silbe ging er auf die Ernennung der 300 neuen Funktionäre ein, auch erklärte er nicht warum es 520 Berater im Abgeordnetenhaus gibt, von denen die wenigstens älter als 25 sind. Solche Halbwahrheiten helfen nicht die angebliche Transparenz der Regierung zu untermauern.
EL BOTIN DEL PODER
Mientras Latorre no da la cara,saltan mega numeros de contrataciones familiares.
Diputados tienen 532
"asesores" q cuestan
4.200 millones/ mes.
(53 mil millones/año)
(Fuente e info: ABC) pic.twitter.com/kINoKrubVn— Chiqui Avalos 🇵🇾 (@chiqui_avalos) December 28, 2023
Si quiere redimirse o recuperar alg de credibilidad y de paso dar un apoyo al Gobierno, rescinda esos contratos. Caso contrario pasará a la historia como el Diputado q usó y abusó de los recursos del Estado para premiar a hijos de políticos q están en edad de aprender a trabajar.
— FRANCISCA PEREIRA (@Francis970AM) December 28, 2023
Wochenblatt / La Nación














DerEulenspiegel
Da gibt es nur eine Antwort: Gewissenlose Betrügerbande am Volk!
ming
Moral ist, wenn man die kritisiert, welche so etwas tun, zugleich man aber selbst gerne jedweden Posten dort gerne hätte.
Es gibt hier die breite Masse der Leute, welchen das Geld gerade für den Tag und das bescheidene Leben reicht. Diese zahlen praktisch auch kaum Steuern bzw. realisieren keine nenneswerte Steuerlast. Daher ist das auch nicht deren Geld oder deren Vermögen, was da oben verprasst wird. Jene in den unteren Schichten würden daher jede Möglichkeit nehmen, selbst solche gute Bezahlungen zu erhalten. Daher gibt es keine Moral hier in diesem Punkt. Es fehlt die Verantwortlichkeit und der Bezug zu sich selbst. Wenn man immer nur gerade so überlebt, dann holt und nimmt man, was man kriegt.
Dann ist die höhere Schicht darüber, in deutlich geringer Zahl. Diese Leistungsträger zahlen die Hauptlast der Steuern, finanzieren das System, nehmen durch Intelligenz und Fleiß Geld ein, machen Gewinne und finanzieren das System damit. Diese Schicht ist aber meist wenig politisch, wenig organisiert und hat keine nenneswerte Repräsentanz.
Dann ist da die elitäre Schicht der oberen in Politik und Geld. Diese sind meist nicht über Leistung, sondern Vererbung und Glück dort hinein gekommen. Sie wissen selbst, dass sie nichts können, sie bedienen sich der Mittelschicht für ihr Überleben, halten die unterste Schicht bei Laune, machen aber letztlich alles, um in kürzester Zeit (die meist durch Wahl begrenzt ist) das Maximum an Gewinn für sich abzuschöpfen.
Und dann ist da die Handvoll der wirklich Mächtigen. Diese ziehen verdeckt oder offen ihre Fäden, manipulieren und steuern das System. Bereicherung ist sicher eines ihrer Ziele, aber irgendwann ist man da vielleicht auch mal satt. Daher geht es mehr darum, das System in dieser Form am Laufen zu halten, den weiteren Geldfluss beizubehalten und man denkt in diesen Kreisen oft längerfristig. In diesen Kreisen weiß man, dass diese elitäre, parasitäre Schicht die eigene Macht stützt, aber letztlich die Grundlagen (die Mittelschicht) ausbeutet und die untere Schicht auf niedrigem Niveau halten muss. Aber wird das überzogen, rebelliert die unterste Masse, nimmt man zu viel, vergeht die mittlere Schicht und der Geldfluss versiegt.
Daher, die Korruption, der „Verfall“ ist sicherlich gravierend da. Aber allein zum Zwecke des eigenen Überlebens wird diese oberste Ebene das nur bis zu einem Punkt zulassen und dann gegensteuern, um eben nicht beseitigt zu werden. Das schlimmste Szenario wäre ein Wechsel des Systems. Der Umstand, dass die Medien verstärkt berichten, extreme Auswüchse bekämpft und angeprangert werden, zeigt an, dass das System bereits beginnt umzusteuern.
Leider ist aber im System der Steuersätze (10-10-10 ist eben international traumhaft wenig) noch erweiterbar. Man kann noch viel abpressen von der Mittelschicht. Das Hauptproblem ist eher, dass die Mittelschicht zu dünn ist, um da mehr zu holen, bei Mehr einfach die Hinterziehung steigt und letztlich ein Mehr an Steuern sich nicht einstellt.
Es sind aus meiner Sicht daher viele sich regulierende Elemente da, welche das System balancieren.
Im Übrigen, wenn all das Geld (über Korruption, Bestechung, Drogen, Schwarzarbeit) im Land bliebe, wäre es volkswirtschaftlich gutes Geld. Nur das Geld, was das Land verlässt, das ist das Problem. Jedes Geld, welches in das Land kommt, im Land bleibt, fördert den Reichtum (einzelner aber auch der Masse gesamt).
Gamma Ray
Die Politiker wollen ihren Nachwuchs so früh wie möglich in das Politikgeschehen einbinden, damit sie später in deren Fußstapfen treten. Das Monetäre spielt hier, so sehe ich das, erstmal nur eine Nebenrolle. Für die Kinder selbst ist es halt ein zweites Taschengeld und ich bezweifle, dass denen das „Spaß“ macht – als ich 19, 20 war, hat mich Politik nicht die Bohne interessiert. Aber in der Erziehung hat man denen sicher auch schon früh eingeimpft, dass Politik das einzig Wahre in Paraguay ist.
DerEulenspiegel
…. das „einzig Wahre“ um in Paraguay unverschämt hohes Geld abzukassieren (nicht zu verdienen!!) ohne eine ordentliche Ausbildung und ohne eine ordentliche Gegenleistung erbringen zu müssen.
eggi
Das WB ist von Heuchlern( Kommentatoren) und Cartisten unterwandert. Das ist die einzige Antwort. Die meisten Daten stammen aus der Cartes Presse. Aus den “ Halbwegs realen Medien“ werden Artikel falsch uebersetzt oder wider gegeben. Aber klar, irgendwoher muss dass WB ja auch Geld beziehen, nichts ist umsonst im Leben. Nicht einmal der Tod.
Frohes Neues wuensche ich allen.