Asunción: Ein Fahrer der Mobilitäts-App Bolt hat eine drastische Lösung für seine Angst vor Raubüberfällen gefunden: Er hat in seinem Fahrzeug einen Schutzzaun installiert, der den Fahrersitz vom Rest des Innenraums abtrennt. Mit dieser außergewöhnlichen Maßnahme will er sich und sein Einkommen vor Kriminellen schützen.
Pablo Medina, der seit über drei Jahren als Fahrer für den Anbieter Bolt arbeitet, ist sich der wachsenden Unsicherheit bewusst. Immer wieder werden Kollegen überfallen und Opfer von Gewaltverbrechen. Die Zahlen der paraguayischen Föderation der Fahrer von Mobilitätsunternehmen (Fecopar) sind alarmierend: Zwischen 2023 und 2024 wurden fast 20 Morde an Fahrern registriert.
Um nicht Teil dieser Statistik zu werden, hat Medina seinen Wagen in eine Art Schutzraum verwandelt. Zusätzlich zu dem Metallgitter, das den Fahrgastraum vollständig vom Fahrer trennt, baute er eine kleine Luke ein, durch die er Zahlungen entgegennimmt. Wie er in einem Interview mit der Presse erklärte, betrachtet er diese Maßnahme als eine notwendige Investition in seine Sicherheit, die ihm ein Gefühl der Kontrolle zurückgibt. Kameras oder GPS-Systeme, so Medina, würden ihn zwar nach einem Überfall helfen, aber nicht vor dem Überfall selbst schützen.
Seine Lösung ist ein Spiegelbild der Verzweiflung, die viele Fahrer in ihrem Alltag spüren. Sie zeigt, wie sehr die steigende Kriminalität in Paraguay das Leben der Menschen beeinflusst und sie zu radikalen Schritten zwingt, um ihre persönliche Integrität und ihren Lebensunterhalt zu wahren.
Wochenblatt / Mas Encarnación













