Asunción: Horacio Cartes, der Hauptaktionär von Tabesa, hat laut dem Finanzbericht, der bei der Generalstaatsanwaltschaft eingereicht wurde, in einem Zeitraum von zwölf Monaten Kredite in Höhe von mehr als 805,9 Milliarden Guaranies, etwa 116 Millionen US-Dollar, aufgenommen. Der ehemalige Präsident tritt bei einigen der Millionenkredite als Mitschuldner und bei anderen als Bürge auf.
Der Hauptaktionär von Tabacalera del Este SA (Tabesa), Horacio Cartes Jara, hat zwischen Ende Dezember 2020 und Januar 2022 mehr als 30 Darlehen bei mindestens sechs verschiedenen Finanzinstituten aufgenommen. Dies geht aus dem Geheimdienstbericht des Sekretariats zur Vorbeugung der Geldwäsche (Seprelad) hervor, der bei der Staatsanwaltschaft erhältlich ist.
Laut dem Dokument, das fulminante Daten über ein mutmaßliches Geldwäsche- und Zigarettenschmuggelsystem sammelt, wird der ehemalige Präsident mit Krediten von mehr als 805,9 Milliarden Guaranies, etwa 116 Millionen US$, in diesem Zeitraum aufgeführt.
Dem Bericht zufolge tritt der ehemalige Präsident bei den meisten dieser Darlehen als Mitschuldner auf, bei anderen, allerdings in geringerem Umfang, als Bürge.
Einige der Darlehen sind nicht anpassbare Tilgungsdarlehen, während andere mit verwalteten Mitteln ausgestattet sind, so der Bericht.
Dollars und Guaraníes
Cartes ist mit Darlehen in Guaraníes und Dollar gelistet. Das größte Darlehen stammt vom 28. Dezember 2020 und beläuft sich auf mehr als 182,596 Milliarden Guaranies, das laut Finanzbericht in amerikanischer Währung aufgenommen wurde.
Am selben Tag nimmt der Hauptaktionär von Tabesa drei weitere Kredite in Höhe von 79,2 Milliarden Guaranies, 38,8 Milliarden Guaranies und 18,7 Milliarden Guaranies auf.
Die anderen Darlehen von Cartes wurden bereits im vergangenen Jahr im Abstand von einigen Monaten gewährt. Die Darlehen mit dem geringsten Betrag stammen vom 26. März und 25. Juni, beide aus dem Jahr 2021, und belaufen sich auf jeweils 3,4 Milliarden Guaranies, wie aus dem bei der Staatsanwaltschaft eingereichten Dokument hervorgeht.
Bei einem Darlehen über 50,4 Milliarden Guaranies, bei dem Horacio Cartes als Mitschuldner auftritt, ist das Datum des Vorgangs nicht angegeben.
87,9 Milliarden Guaranies
Zu Beginn dieses Jahres ist Cartes mit etwa fünf Darlehen in Höhe von insgesamt 87,9 Milliarden Guaranies gelistet. Die Kreditoperationen haben das gleiche Datum, den 31. Januar 2022, wurden aber mit verschiedenen Finanzinstituten durchgeführt, so der Bericht.
In dem Dokument werden zwei weitere Kredite in den Jahren 2019 und 2013 erwähnt, aber die Beträge werden nicht genannt. Den Angaben zufolge wurden die Transaktionen nur in Dollar abgewickelt.
Kreditkarten
Zusätzlich zu den Darlehen besaß der ehemalige Präsident drei Kreditkarten mit einem Gesamtbetrag von 310 Millionen Guaranies. Die Magnetkarten würden von der Bank seiner Unternehmensgruppe verwaltet werden.
Die Schulden auf seinen Kreditkarten beliefen sich im Februar dieses Jahres auf etwas mehr als 11 Millionen Guaranies, wie aus dem Dokument hervorgeht.
Der ehemalige Präsident Horacio Cartes wird auch als Inhaber anderer Produkte wie Girokonten, Spareinlagen und Spareinlagenzertifikate genannt, zumeist bei der Bank seiner Gruppe. Bei einigen von ihnen ist er Inhaber, bei anderen ist er Unterzeichner, heißt es im Finanzbericht.
Bargeldbewegungen in Millionenhöhe
Aus dem Seprelad-Bericht geht hervor, dass der Anführer der Honor-Colorado-Bewegung über millionenschwere Geldbewegungen verfügte. Den Angaben zufolge bewegt Cartes zwischen 2019 und 2022 mehr als 114 Milliarden Guaranies (rund 16 Millionen US-Dollar). Der ehemalige Präsident verzeichnet mehrere auffällige Vorgänge wie die Einzahlung von 3.000.000 US-Dollar auf sein Konto an einem einzigen Tag sowie die Abhebung von 5 Milliarden Guaranies in einem einzigen Vorgang. Cartes taucht in dem Dokument nur im Jahr 2021 mit Barabhebungen von mehr als 63,1 Milliarden Guaranies auf, wobei der Juni der Monat mit der größten Transaktion war, zufällig vor den internen Wahlen der ANR im Vorfeld der Kommunalwahlen.
Andere Namen, die bei den Überweisungen auftauchen
Aus dem Finanzbericht geht hervor, dass Horacio Cartes, der Hauptaktionär von Tabesa, zwischen 2014 und 2022 in seiner persönlichen Eigenschaft Milliarden von Guaraníes überwiesen und erhalten hat. Die Zahlen belaufen sich auf 2,9 Milliarden Guaranies und 1,3 Milliarden Guaranies, heißt es in dem Dokument.
Auf der Liste der Personen mit Überweisungen von Cartes steht der ehemalige Gouverneur von Itapúa, Federico Rafael Vergara, mit 2,11 Milliarden Guaranies Vergara beendete die Amtszeit des verstorbenen Luis Gneiting (2013-2018).
Andere, die auftauchen, sind José Wilfrido Villanueva, ehemaliger Abgeordneter des Departements Amambay, der angeblich 200 Millionen Guaranies erhalten hat; die ehemalige Vizeministerin des Unterstaatssekretariats für Steuern (SET), Marta González, mehr als 79 Millionen Guaranies und der Bürgermeister von Santa Elena (Departement Cordillera), Miguel Olmedo, von 65 Millionen Guaranies, laut dem Bericht.
Weitere Namen
Die Liste der Empfänger der Überweisungen von Cartes wird von der Bank seiner Gruppe mit 415 Milliarden Guaranies angeführt. Es folgen Club Libertad mit 329 Milliarden Guaranies, Cementos Concepción SAE mit 230 Milliarden Guaranies und Sarah Cartes mit 171,5 Milliarden Guaranies.
Ebenfalls auf der Liste stehen die Cartista-Abgeordneten Walter Harms und Blanca Vargas mit Überweisungen in Höhe von 199 Millionen bzw. 15 Millionen Guaranies.
Luis Rafael de los Ríos, ehemaliger Sekretär der Gemeinde Villa Hayes und Mitarbeiter des Kongressabgeordneten Basilio “Bachi” Núñez, erscheint ebenfalls mit Überweisungen aus Cartes. Dem Finanzbericht zufolge erhielt er mehr als 6,8 Milliarden Guaranies.
Befürwortet
Cartes erscheint mit Überweisungen zu seinen Gunsten aus einigen seiner Unternehmen. Dies ist der Fall bei Tabesa, die ihm laut dem Dokument 361,6 Milliarden Guaranies überwiesen hat.
Palermo SA und Sarah Cartes sind weitere Unternehmen, die 189 Milliarden Guaranies bzw. 116 Milliarden Guaranies an den vorgenannten ehemaligen Präsidenten der Republik überwiesen haben.
Zu den Politikern, die Cartes Geld überwiesen haben, gehören Cartes’ Stellvertreter Erico Galeano mit 14,9 Milliarden Guaranies und der ehemalige Direktor von Itaipu, José Alberto Alderete, mit 296 Millionen Guaranies. Auffallend ist, dass der ehemalige Präsident in diesem Zeitraum mit einem “Selbsttransfer” von mehr als 267,3 Milliarden Guaranies erscheint, wie der Bericht zeigt.
Wochenblatt / Abc Color
DerEulenspiegel
Wenn Cartes und sein Imperium fallen sollte, dann wackelt in PY vermutlich das ganze Wirtschafts- und Bankensystem. Die hängen doch alle mit im Sumpf drin oder wurden darin gefangen.
Adurah
Wie ist er reich geworden, man sollte ihm einsperren und enteignen, anschließend genau nachforschen wie ER zu Geld gekommen ist, wird er nicht gedeckt wird man bestimmt was finden.