Marina Cué: Zwei Jahren nach dem tödlichen Aufeinandertreffen von Polizei und Landbesetzern kann man keineswegs von einer einleuchtenden Aufklärung des Massakers sprechen, welches Ex Präsident Fernando Lugo seinen Posten sowie 17 Menschen das Leben kostete.
Polizisten wie auch Landbesetzer sehen die verpfuschte Räumungsaktion als vermeidbar an. Während Polizisten darauf beharren das diverse Video- und Audiomaterial beweisen, dass sie ohne schwere Bewaffnung zum Treffen gingen und nur 7 Sekunden nach Konversationsbeginn mit den Landbesetzern Kommissar Erven Lovera tot zu Boden fiel, sehen diese sich zu Unrecht beschuldigt und erkennen eindeutig das Mitwirken von ausländischen Gruppen oder ansässiger Großgrundbesitzer, die den Vorfall provoziert haben.
Diverse Landbesetzer die für den Vorfall verantwortlich gemacht wurden erhielten nach mehr als einem Jahr hinter Gittern und einem ausgedehntem Hungerstreik Hausarrest. Jedoch scheint ein Verständnisproblem den ganzen Prozess zu überschatten, denn die vermeintlichen Landbesetzer sehen sich im Recht Ländereien zu bewohnen und zu bewirtschaften, welche sie weder gekauft noch geerbt haben. Egal ob der Eigentümer der Staat, das Militär oder sonst jemand ist, berufen sie sich darauf es besetzen zu dürfen.
Die Nationalpolizei genauso wie die Hinterbliebenen der Bauern werden am morgigen 15. Juni Gedenkveranstaltungen in Asunción sowie in Marina Cué abhalten.
(Wochenblatt / 780 AM)