Des einen Leid ist des anderen Freud

Encarnación: Den Internationalen Gerichtshof für Menschenrechte über einen ausbleibenden Hausarrest zu informieren und Richter unter Druck zu setzen, scheint Anwalt César Villanueva nicht gelungen zu sein. Sein Mandant ist ein Drogenboss.

Villanueva vertritt Ismael Paredes Flor alias Patrón, einen 57-jährigen Drogenboss, der über viele Jahre hauptsächlich für Marihuana-Lieferungen nach Brasilien, Uruguay und Argentinien zuständig war. Am 6. Mai 2016 wurde er mit seinen beiden Kindern, Ignacio (26) und Hilda (23) auf seiner Estancia in San Pedro del Paraná verhaftet. Alle Drei wurden angeklagt aber schlussendlich wurde nur der Vater zu 7 Jahren Haft verurteilt, die er am liebsten zu Hause verbringen würde. Paredes Flor hat ein Herzleiden, was laut Artikel N° 238 der Strafprozessordnung ein Grund ist, nicht eingesperrt zu werden. Ähnlich genau, wie Paredes Flor, der es über Jahre mit so genau mit dem Gesetz nahm, nimmt es nun auch die paraguayische Justiz, könnte man meinen.

Doch genau das Gegenteil ist der Fall. Man engagierte drei verschiedene Amtsärzte und unabhängige Mediziner, die den Häftling untersuchen. Sie kamen zwar zu unterschiedlichen Einschätzungen, die jedoch alle im Bereich von schwer jedoch unverändert bis medikamentös behandelbar eingestuft sind. Damit wurde dem Angeklagten, der seinen Prozess ein zweites Mal überstehen muss, vorerst jegliche Chance auf Hausarrest genommen, da Entscheidungen vom Internationalen Gerichtshof für Menschenrechte immer erst nach ein Paar Jahren zu erwarten sind. Andere Drogenbosse im Süden des Landes wird die Entscheidung freuen.

Wochenblatt / Abc Color

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