Asunción: Das Jahr 2022 ist das Jahr der Bürger, es ist die Zeit, als Bürger zu wachsen, als eine am kollektiven Schicksal der Nation interessierte Gruppe, die nicht mehr nach Ausreden sucht, um keine eigene Verantwortung zu übernehmen.
Nicht nur die Politiker sind das Ergebnis des Bürgervotums, auch die politischen Parteien bestehen aus Menschen, die an ihren Ideen und Dogmen festhalten und mit dieser Art der Mitgliedschaft entsprechend wählen.
Der Bürger muss in Paraguay endlich einmal aufwachen, er kann den Vorwand der Armut, der Angst oder des Mangels an Ressourcen nicht immer als Ausrede nutzen, um weiterhin schlechte Entscheidungen zu treffen.
2022 bringt mehrere Wahlen, bei denen über die Zukunft der Parteien und auch die des Landes entschieden wird, da für die nationalen Wahlen 2023 interne Wahlen in Parteien und verschiedenen Koalitionen abgehalten werden.
Es ist das Jahr der Staatsbürgerschaft, es ist die Zeit, über diese grundlegende Bedingung hinauszuwachsen, die die Griechen Ilotas oder Sklaven nannten, es ist die Zeit, am Ende ein mündiger Bürger zu sein.
Die Hoffnung stirbt zuletzt, lautet ein Sprichwort und man wird sehen, ob die Bevölkerung endlich aufwacht und die Korruption aus dem Wege schaffen kann. Vor allem die jungen Menschen sind vielleicht diejenigen, die das Zünglein an der Waage sein könnten, um die großen Parteien ins Abseits zu drängen. Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube, dürfte aber schließlich dann das Resümee sein.
Wochenblatt / El Independiente
Barba Papa
Ja, die Hoffnung stirbt zuletzt. Doch es gibt Hoffnung. Alle Parteien verkünden – wie vor allen Wahlen – der nuevo Rumbo habe bereits begonnen. So verspricht jeder Kandidat schon jetzt, dass unter seiner Fittich die Plata des Steuerzahlers transparente eingesetzt werden wird. Und so wird es auch nach den Wahlen sein, viel Transparentes fürs Volk. Na, weil die Plata transparente wurde. Ne, das darf man hierzulande schamlos und offensichtlich öffentlich auch ruhig sagen. Wenigstens sind se ehrlich.