Colonia Santa Clara: Ein Leichnam mit Verbrennungen wird an einem Wegesrand gefunden. Insgesamt sieben Familienmitglieder identifizierten einen Unbekannten als ihren Bruder. Doch er war es nicht.
Sechs Geschwister und die Mutter kamen in die den pathologischen Bereich einer privaten Universität um den gefunden Leichnam entweder als Juan Ramón Alfonzo Penayo (rechts im Beitragsbild) zu identifizieren oder aber auch nicht. Zu der Überzeugung, dass es sich um den eigenen Sohn oder Bruder handelte kamen die Anwesenden wegen einem Ring, einer Narbe am Bein und den Motorradschlüsseln. Die Staatsanwaltschaft akzeptierte und gab den Leichnam frei.
Wichtig zu erwähnen ist aber auch, dass der Leichnam gewaschen wurde und dabei sein nicht verbranntes Gesicht zum Vorschein kam. Nur die Hände und Teile der Arme waren verbrannt.
Staatsanwalt Armando Cantero sieht auch eine gewisse Ähnlichkeit in Form und Statur beider Körper, doch die Identifizierung eines Gesichtes obliegt den Familienangehörigen. Um einen verbrannten Körper identifizieren zu können bedarf es eines DNA Tests sowie die Überprüfung der Zahnunterlagen. Da die Familie aus ärmlichen Verhältnissen stammte, gab es diese Unterlagen nicht. Zudem waren sie sich sicher, dass es sich bei dem Leichnam um Juan Ramón Alfonzo Penayo handelte.
Ein DNA Abgleich kostet rund 6 – 7 Millionen Guaranies. Die Haushaltsmittel reichen in der Außenstelle für maximal 35 – 40 Tests pro Jahr. Selbst wenn ein Antrag auf DNA Test gestellt wir, überprüft man erneut in Asuncion ob es nicht auch nur mit den zahnunterlagen geht.
“Ich nehme auf mich, dass wir leichtfertig gehandelt haben, doch die Familie war überzeugt davon. Hätten wir den Leichnam nicht ausgehändigt, hätten sie uns die Hölle heiß gemacht. Glücklicherweise löste sich alles in Wohlgefallen auf“, erklärte Staatsanwalt Cantero gegenüber der Presse.
Wochenblatt / Última Hora
