Dürreresistente Auferstehungs-pflanzen

Die südafrikanische Wissenschaftlerin Jill Farrant will die Zukunft Afrikas und weiterer Gebiete der Erde ändern und ist überzeugt, dass eine neue Art von widerstandsfähigen Pflanzen Landwirten dabei helfen könnte, Trockenheit zu bekämpfen.

In den letzten Jahren konzentrierte sich die Arbeit von Farrant auf Teff, das kleinste Getreide der Welt, auch als Zwerghirse bekannt. Sie will mit sogenannten Auferstehungspflanzen, die selbst monatelange Dürre heil überstehen, und dann, wenn sie mit Wasser in Kontakt kommen, wieder ergrünen, verschiedene Rätsel lösen.

Jill Farrant und ihre Mitarbeiter kultivieren Auferstehungspflanzen unter kontrollierten Bedingungen, als Beispiel nennt sie die echte und unechte Jerichorose, beide haben aber botanisch nichts mit Rosen zu tun. Eine trockene echte Jerichorose ist wirklich tot, und erwacht nicht mehr zum Leben, wenn sie Wasser bekommt, im Gegensatz dazu aber bei der unechten Jerichorose, sie stammt aus Nordamerika, schaut das Verhalten ganz anders aus. Sie ergrünt innerhalb weniger Stunden, wenn man sie ins Wasser legt.

Für die südafrikanische Forscherin ist es wichtig, mit Hilfe solcher Pflanzen die Ernährung der Menschen in trockenen Regionen zu verbessern. Auferstehungspflanzen können diese Gene immer dann in ihren Blättern und Wurzeln verankern, wenn die Lebensbedingungen unwirtlich trocken werden. Dann können sie bis zu 95 Prozent ihres Wassergehalts verlieren, ohne abzusterben. „Höhere Pflanzen setzen dabei eine ganze Reihe schützender Maßnahmen in Gang,“ berichtet Jill Farrant. So ändert sich zum Beispiel die Zusammensetzung bestimmter Eiweiße und Fette. Ein Fokus der Forschung liegt dabei auf der Fotosynthese der Pflanzen. Wenn sich diese auch bei mangelnder Wasserversorgung aufrechterhalten lässt, dann können die Pflanzen Dürreperioden viel besser überstehen. Dabei hofft Jill Farrant, die Mechanismen auch auf herkömmliche Nutzpflanzen übertragen zu können, etwa durch genetische Modifikationen. Damit sollen diese nicht wie Auferstehungspflanzen weitgehend resistent gegen Trockenheit werden, sondern toleranter. War beispielsweise Mais nach zwei Wochen Dürre am Ende, könnten er in Zukunft eine sechswöchige regenlose Zeit überstehen, deshalb experimentiert sie im Augenblick mit der Zwerghirse.

Jill Farrant will Landwirten helfen, heiße Jahreszeiten ohne Regen zu überwinden. „Die Landwirte sind entmutigt, wenn Pflanzen in Dürreperioden eingehen, das will ich ändern“, sagt sie.

Wissenschaftler glauben, dass verschiedenen Kontinente, auch Südamerika, besonders anfällig für hohe Temperaturen und knappe Wasserreserven seien könnten, Hungersnöte wären die Folge. Sie weisen aber auch daraufhin, dass solche Techniken wie von Jill Farrant den Klimawandel nicht stoppen und lösen werden.

Jill Farrant wurde 2012 von der UNESCO für ihre Forschungsergebnisse ausgezeichnet und glaubt, ihr Job geht in die richtige Richtung. „Wenn es nicht regnet sterben die Pflanzen nicht und wenn es endlich regnet, sind sie bereit, wiedergeboren zu werden“, sagte sie bei der Preisverleihung.

Inspiration: ABC Color

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