Ehemaliger Richter beichtet Annahme von Schmiergeld für Urteil

Santa Rosa del Aguaray: Der bis 2017 aktive Richter Crescencio Ocampos, der die Freilassung von Drogenboss Jarvis Chimenes Pavão mittels einem Habeus Corpus entschied, gestand, 140.000 US-Dollar erhalten zu haben, um dieses Rechtsmittel anzuwenden.

Diese Anweisung den Verdächtigen nicht erneut in Haft zu nehmen, ihn quasi vor den Strafverfolgungsbehörden zu schützen, sollte helfen, damit Jarvis Chimenes Pavão (Beitragsbild) nicht nach Brasilien ausgeliefert wird. Dies klappte jedoch nicht. Auch wenn der Richter sein Geld in bar bekam und danach Urlaub einreichte, wäre er suspendiert worden, wenn er nicht noch rechtzeitig gekündigt hätte. Für die Pension war ja vorgesorgt. Die Verhandlungen um die Summe gab es mit Pavão’s Anwältin Laura Casuso, die nach einem Mordanschlag vor zwei Jahren starb.

Der ehemalige Richter Crescencio Ocampos wurde vor wenigen tagen verhaftet, weil man ihn verdächtig hielt, die Continental Bank in Santa Rosa del Aguaray ausrauben zu wollen, was jedoch nur ein Missverständnis war. Gegenüber der Presse ließ er dann die 4 Jahre alte Bombe platzen und sagte wie es damals dazu kam. Dennoch sieht er sich im Recht, und erklärte, dass man sich untereinander Gefallen tun müsse. Die Übergabe erfolgte im Haus von Vidalino Jara in Guayaybí, eines anderen ehemaligen Richters.

Nach der Entscheidung des Richters ordnete angeblich der damalige Präsident des Landes, Horacio Cartes, dem Präsident des Obersten Richters Raul Torres Kirmser an, Ocampos zu spendieren, was auch fast gekappt hätte, wenn dieser nicht zuvor die Reißleine gezogen hätte.

Sein damaliges Urteil wurde kurz darauf von einem Berufungsgericht aufgehoben und Jarvis Chimenes Pavão konnte schlussendlich ausgeliefert werden und sitzt seit dem in einem Hochsicherheitsgefängnis in Brasilien.

Wochenblatt /

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1 Kommentare zu “Ehemaliger Richter beichtet Annahme von Schmiergeld für Urteil

  1. DerEulenspiegel

    Solche Richter sind „leichte Beute“ für die sich in PY breit machende Mafia-Gesellschaften. Da kann es einem eigentlich nur noch Angst und Bange werden.