Encarnación: Das Gericht prüfte zwingende erdrückende Beweise bei einem Angeklagten, während ein dubioser Staatsanwalt in einem Fall überraschte, indem er den Freispruch des Beschuldigten forderte.
Staatsanwalt Jesús Sebastián Udagawa geriet erneut in die Kritik, nachdem er trotz der erdrückenden Beweislage im Prozess den Freispruch von Daniel Erno Becker gefordert hatte. Der Vorwurf schwerer häuslicher Gewalt ereignete sich am 16. März 2023, als Becker seine damalige Lebensgefährtin brutal angriff, ihr einen Finger brach und zahlreiche Verletzungen an Kopf, Hals und Armen zufügte.
Das Gericht, bestehend aus den Richterinnen Ninfa Aguilera, Eva Silva und Raquel García, wies den Antrag der Staatsanwaltschaft ab und verurteilte den Angeklagten zu vier Jahren Haft. Öffentlichkeit und Kläger waren überrascht über den Antrag eines Freispruchs von Staatsanwalt Udagawa, obwohl dieser zuvor versichert hatte, die Anklage mit Beweisen zu untermauern.
Der Fall wurde durch umfangreiche dokumentarische Beweise gestützt, darunter Diagnosen des Regionalkrankenhauses Encarnación und den Bericht des Gerichtsmediziners Aldo Vonoblok, der den Bruch als schwere und äußerst schmerzhafte Verletzung beschrieb.
Dieses Verhaltensmuster des Staatsanwalts ist kein Einzelfall. Laut der Anwaltskammer von Canindeyú und Medien wie El Observador und Judicial Net wurde Udagawa bereits zuvor ähnliches Verhalten vorgeworfen. Im Prozess gegen Eduardo Villalba Benítez wegen vorsätzlichen Mordes und Femizids beantragte er ebenfalls einen Freispruch, woraufhin eine Anzeige gegen ihn beim Obersten Gerichtshof eingereicht wurde.
Staatsanwalt Udagawa ist aktuell in der Stadt Encarnación tätig. Vor diesem Hintergrund schließen die örtlichen Anwälte eine Überprüfung seines Verhaltens im Prozess gegen Becker wegen häuslicher Gewalt nicht aus.
Wochenblatt / Mas Encarnación















