Asunción: Mehr als sechs Jahre ist es her, dass der Kongress gestürmt wurde, Cartes seiner zweiten Amtszeit ade sagte und Rodrigo Quintana im Parteisitz der Liberalen den Tod fand. Einige offene Fragen bekamen jetzt überraschend eine Antwort.
Der ehemalige Senator Blas Llano, der nach wie vor den Senat frequentiert, eventuell um weiterhin eine Richtung vorzuschlagen, war zu keinem Zeitpunkt ein Freund von Efraín Alegre. Allerdings ist Horacio Cartes Llanos Freund und zwar schon seit mehr als 20 Jahre, wie er in einem Interview mit Abc Cardinal zugab. Im Wahlkampf 2017 erklärte Llano schon weswegen es ihm unmöglich ist den Kontrahenten (Horacio Cartes) zu kritisieren: „Er hat mir Geld geliehen, damit ich in den Rallye Sport einsteigen kann, das habe ich ihm noch nicht zurückbezahlt“, sagte Llano damals. Als Opposition hat er wenig getaugt, was sich auch in seinen Abstimmungsergebnissen und den seiner Truppe widerspiegelte. Sie waren halt Cartistas, aber niemals Liberale.
Nach einigen Monaten des Schweigens auf der politischen Bühne meldete sich Blas Llano am Samstag wieder zu Wort und äußerte sich zur Krise der Authentischen Radikalen Liberalen Partei (PLRA). Auf die Frage, inwieweit er dafür verantwortlich sei, antwortete er zaghaft, dass er „vielleicht nicht stark genug gewesen sei, um es nicht so weit kommen zu lassen und Efraín Alegre nicht daran gehindert habe, die Partei in diese Situation zu führen“.
Was den Spitznamen „Liberocartista“ angeht, so versicherte Llano, dass ihn das weder störe noch beeinträchtige. „Sie versuchen, uns mit einem Diskurs in eine Schublade zu stecken, die keine Basis und kein Fundament hat. Leider haben einige diesen Diskurs geschluckt und nutzen ihn als Wahlkampf-Diskurs“, fügte er hinzu.
Er bestätigte jedoch seine Freundschaft mit Horacio Cartes. „Es ist eine persönliche Angelegenheit, ich kann mit jedem befreundet sein, die Freundschaft mit ihm geht 20 Jahre zurück, als er noch nicht einmal im Wahlregister eingetragen war oder der Colorado-Partei angehörte“, antwortete er.
Trotzdem versuchte er, sich von allen Gelegenheiten zu distanzieren, bei denen er für den Cartismus gestimmt hatte und die ihn mit dem derzeitigen Vorsitzenden der Colorado-Partei verbanden. So sagte er beispielsweise zu dem umstrittenen Anruf bei Cartes am 31. März, vor der Ermordung von Rodrigo Quintana, dass er ihn kontaktiert habe, weil der Kongress in Flammen stehe und die Polizei nicht handle.
„Horacio Cartes hat mir bei dem Anruf gesagt, dass sie niemanden verfolgen werden. Der Kongress stand in Flammen und die Polizei tat nichts. Mir schien es widersprüchlich, dass die Polizei keinen verfolgt und später losging um Rodrigo Quintana zu ermorden.
Wochenblatt / Abc Color











DerEulenspiegel
Was ist ein „Amigo“ wert? NICHTS!
Niemand konnte es doch verborgen geblieben sein, daß diese undurchsichtige Gestalt eines Politikers namens Blas Llano seit über 20 Jahren schon mit Cartes ein sehr freundschaftliches Verhältnis pflegte, ja sogar in seiner Schuld stand. Dennoch kam niemand in der Chaotentruppe der Liberalen auf die Idee, diesen Typen aus der Partei zu werfen. Kein Wunder, daß eine solche Chaotentruppe nichts zu Wege bringt und ihrem Anspruch eine Opposition zu sein nicht gerecht werden kann. Schon garnicht gegen eine Sektentruppe die von Cartes dominiert wird und der seine Mitglieder gerne mit „kleinen Gefälligkeiten“ bei der Stange hält.