Villa Ygatami: Eine Rangerin ist für den Schutz eines Nationalparks zuständig. Sie macht den feinen Unterschied in einer Männerwelt aus und zeigt dem starken Geschlecht, dass auch Frauen solche Tätigkeiten mit Bravour ausführen können.
Im Juni letzten Jahres wurde der 30. Jahrestag der Gründung des Mbaracayú Naturparks im Departement Canindeyú gefeiert. Im Rahmen des Nationalgesetz Nr. 112/91 entstand damit das erste private Reservat in Paraguay. Derzeit ist das Naturschutzgebiet mit 64.405 Hektar einer der letzten großen Waldflächen in der Region Oriental.
Verwaltet wird der Park von der Moisés Bertoni Fundation (FMB), die die im Gesetz festgeschriebene Verpflichtung übernommen hat, ihn auf Dauer zu erhalten.
Das Mbaracayú-Reservat verfügt über ein Team aus 21 Parkwächtern, davon 2 Frauen, die Patrouillen durchführen, um illegale Aktivitäten zu erkennen, Wege, Brücken sowie infrastrukturelle Einrichtungen warten und Besucher zu begleiten.
Elida Gómez (30) stammt ursprünglich aus Villa Ygatimí im Departement Canindeyú und ist seit 10 Jahren Parkwächterin für das Reservat. Sie ist eine ehemalige Studentin des Mbaracayú Educational Center, einer exklusiven Bildungseinrichtung für Frauen, die mitten im Reservat tätig ist und mit dem Ziel gegründet wurde, die Transformation junger Frauen, hauptsächlich aus ländlichen Gebieten, zu Führungspersönlichkeiten ihrer Gemeinden zu fördern.
Die junge Frau hat 2011 ihren Bachelor abgeschlossen. Sie ist eine der 2 Frauen, die Parkrangerin des Reservats von insgesamt 21 Wildhütern ist. „Ich liebe die Natur, Spaziergänge durch den Wald, die Wege, den Bach, also habe ich meinen Lebenslauf eingereicht und sie haben mich eingestellt“, berichtete Gómez.
Auf die Frage nach ihrer Leistung in einem Job, der ausschließlich Männern vorbehalten sei, sagte sie, dass das für sie ganz normal sei. „Hier sind wir wie eine große Familie, es gibt keine Unterschiede, wir behandeln uns alle gleich“, betonte Gómez.
Die Frau sagte, dass sie 3- bis 4-mal im Monat Patrouillen in dem Park durchführe. „Wir machen hier alles, wir fahren durch den Wald, reparieren Wege, wechseln Schilder, wir haben jede Woche Besucher. In 3 Tagen gehst du viel und in 5 noch viel mehr. Wir machen auch tägliche Wanderungen von einer Stunde, zum Beispiel zwischen 2 km und 3 km“, berichtete sie.
Sowohl die Besucher des Reservats, die Mitglieder der Stiftung als auch die Ranger des Parks möchten Teil der “Sichtung“ des Jaguars sein, des Tieres, das nicht leicht zu entdecken ist. Die Wildkatze braucht etwa 10.000 Hektar, um sich fortzupflanzen.
„Ich habe einmal einen Jaguar gesehen, den ich immer beobachten wollte und damals hatte ich Glück. Normalerweise streift der Jaguar im Morgengrauen durch den Park, aber auch an regnerischen Tagen, sodass ich an diesem Tag Glück hatte“, hob Gómez hervor.
Sie wies darauf hin, dass jedes Tier seine Zone habe. „Ich habe ihn bei Kilometer 21 auf einer unseren Feldwegen gesehen, es war seine Gegend, er war überhaupt nicht aggressiv“, erklärte sie.
Ebenso ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass das Naturreservat Mbaracayú das Gebiet ist, das die größte Anzahl bedrohter Arten bewahrt. Durch Überwachung mit Kamerafallen belegen neuere Aufzeichnungen die Existenz und Fortpflanzung von Jaguar-Exemplaren.
Die Existenz des Jaguars ist von großer Relevanz, da er in 18 Ländern laut der Roten Liste der Internationalen Union für Naturschutz (IUCN) “beinahe bedroht“ ist; in mehreren Ländern gilt er jedoch bereits als vom Aussterben bedroht. Die Verkleinerung seines Lebensraums ist die Hauptbedrohung, aber in den letzten Jahren ist der Handel mit dem Wildtier in asiatische Länder eine weitere Gefahr, der sich die Art stellen muss.
Wochenblatt / La Nación










