Einnahmen aus IRP steigen um 56%

Die “Steuer auf das persönliche Einkommen” (Impuesto a la Renta Personal – IRP) wurde unter der Regierung von Fernando Lugo eingeführt und verfolgt eine ähnliche Idee wie zum Beispiel die deutsche Einkommenssteuer. Jahr für Jahr wird die Grenze für die Beitragspflicht abgesenkt, in 2015 sind es 159.190.272 Guaranies, das entspricht 84 Mindestlöhnen. Sobald diese Grenze überschritten wird, muss sich der neue Steuerzahler beim Finanzministerium registrieren.

Seit Anfang Februar müssen ebenfalls staatliche Arbeitgeber sowie große und mittlere Firmen eine Meldung an das “Staatliche Untersekretariat für Abgaben” (Subsecretaría de Estado de Tributación – SET) machen. Die Daten werden daraufhin überprüft und wer sich nicht fristgerecht, innerhalb von 30 Arbeitstagen nach Überschreiten des Grenzbetrages, anmeldet, wird mit 50.000 Guaranies bestraft, falls er sich innerhalb von 10 Tagen danach registriert. Wie die nach oben offene Richterskala für Erdbeben können auch Strafgebühren, die ihr Epizentrum bei staatlichen Organen haben, leicht schwindelerregende Dimensionen erreichen.

Für das erste Quartal meldet das SET 110.520 Millionen PYG an Einnahmen aus der IRP, dies sind 56,7% mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Die Zahl der Beitragspflichtigen ist ähnlich stark auf inzwischen 28.101 Personen angestiegen. Im Hinblick auf die Ausgabenseite des Staates sind diese erfreulichen Zahlen natürlich nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Das Staatsdefizit und die zehn Milliarden USD, mit denen die Regierung Paraguay bis 2018 verschulden möchte, müssen anderweitig finanziert werden.

Die Regierung gab in den vergangenen Tagen bekannt, Kredite in Höhe von 25% des Bruttoinlandsproduktes aufnehmen zu wollen, was etwa 10 Milliarden USD entspricht, allerdings pro Jahr maximal 1,5 Milliarden USD. Am Montag befragten einige Senatoren die Minister für Finanzen, öffentliche Bauten und Agrar, wie die Regierung sich schon Gedanken gemacht habe, wie jährlich eine halbe Milliarde USD an Zinsen aufgebracht werden können. Der Finanzminister erklärte, dass er fest an ein jährliches vier-prozentiges Wirtschaftswachstum glaube, beziehungsweise damit kalkuliere. Für die fragenden Senatoren war das ein wenig befriedigende Antwort.

Quelle: Última Hora

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