Einreise und längerer Aufenthalt in Paraguay: Was ist zu beachten?

Paraguay taucht in Gesprächen über Auswanderung, Langzeitaufenthalte oder das Leben als digitaler Nomade immer häufiger auf. Das Land im Herzen Südamerikas gilt als freundlich, vergleichsweise unkompliziert in seinen Einreisebestimmungen und bietet eine Mischung aus ländlicher Gelassenheit und wirtschaftlichen Chancen, die anderswo kaum zu finden ist. 

Dennoch sollte niemand glauben, dass es genügt, einfach in ein Flugzeug zu steigen und das Abenteuer beginnt von allein. Damit der Start gelingt, lohnt es sich, die formalen Regeln zu kennen, den Alltag im Land einschätzen zu können und zu verstehen, welche Unterschiede im Vergleich zu Deutschland, Österreich oder der Schweiz warten.

Einreisebedingungen für Deutsche, Österreicher und Schweizer im Überblick

Reisende aus dem deutschsprachigen Raum haben es angenehm einfach. Für touristische Aufenthalte bis zu 90 Tagen ist kein Visum erforderlich. Ein gültiger Reisepass genügt, wobei er nach Möglichkeit noch mindestens sechs Monate über die geplante Einreise hinaus gültig sein sollte. Dieser Punkt wird gern übersehen, kann aber entscheidend sein, wenn Beamte an der Grenze auf Nummer sicher gehen.

Darüber hinaus kann es passieren, dass bei der Einreise ein Rück- oder Weiterflugticket verlangt wird. Mit einem One-Way-Ticket zu landen, kann daher schnell zu einer unangenehmen Diskussion führen. Besonders bei der Einreise auf dem Landweg ist ein Detail wichtig, das in vielen Erfahrungsberichten auftaucht. Ohne korrekt gesetzten Einreisestempel droht eine Strafgebühr, die sich in etwa auf 80 Euro beläuft. Dieser kleine Stempel entscheidet also darüber, ob alles reibungslos läuft oder ob ein unnötiger Kostenpunkt entsteht.

Auch bei Kindern sind die Regeln überschaubar. Minderjährige, die alleine oder nur mit einem Elternteil reisen, benötigen keine besondere Reiseerlaubnis. Eine Geburtsurkunde reicht als Nachweis völlig aus. Damit bleibt die Einreise unkompliziert, solange die Papiere vollständig und gültig sind.

Arbeiten in Paraguay – vom Arbeitsvisum bis zu neuen Branchen

Ein touristischer Aufenthalt erlaubt keine Erwerbstätigkeit. Für eine Beschäftigung ist ein entsprechendes Visum nötig, das bereits vor der Einreise beantragt wird. Dieser zusätzliche Aufwand lohnt sich, da Paraguay über viele junge Arbeitskräfte verfügt, aber nur wenige mit spezialisierten Qualifikationen. Für ausgebildete Fachkräfte ergibt sich dadurch ein Markt, in dem die Konkurrenz gering bleibt und Fähigkeiten geschätzt werden.

Besonders dynamisch entwickelt sich die Glücksspielbranche. Casinos und Online-Anbieter wachsen, Fachkräfte für IT, Marketing oder Management sind gefragt. Entsprechende Arbeitgeber lassen sich hier auf der Webseite von Casino Groups finden, die in Paraguay ihre Netzwerke ausbauen. Wer diesen Bereich nicht spannend findet, kann mit digitalen Arbeitsmodellen punkten.

Paraguay gilt inzwischen als beliebter Standort für digitale Nomaden. Die niedrigen Lebenshaltungskosten, ein vergleichsweise unkompliziertes Aufenthaltsrecht und eine wachsende Infrastruktur für schnelles Internet machen das Land attraktiv. Wer von Asunción oder Encarnación aus arbeitet, verbindet südamerikanisches Flair mit internationaler Flexibilität.

Verlängerung des Aufenthalts 

Die 90 Tage sind ein guter Einstieg, doch nicht jeder möchte nach drei Monaten sofort wieder abreisen. Paraguay erlaubt daher eine einmalige Verlängerung um weitere 90 Tage. Der Antrag wird direkt bei der Migrationsbehörde gestellt, die unter dem Namen Migraciones bekannt ist. Eine Gebühr fällt dabei an, die im internationalen Vergleich moderat bleibt.

Der Ablauf ist im Prinzip simpel, allerdings ist Geduld entscheidend. Lange Wartezeiten sind keine Seltenheit, weshalb es ratsam ist, den Antrag nicht in letzter Minute zu stellen. Wer frühzeitig plant, erspart sich Stress und kann seinen Aufenthalt entspannt verlängern. Mit der Verlängerung ergibt sich eine Gesamtdauer von bis zu 180 Tagen im Land. Für alle, die Paraguay zunächst testen möchten, ist das ein wertvolles Zeitfenster.

Von temporären Genehmigungen bis zur Residencia Permanente

Für Aufenthalte über ein halbes Jahr hinaus reicht der Touristenstatus nicht mehr aus. Paraguay unterscheidet zwischen temporären und permanenten Genehmigungen. Die temporäre Aufenthaltsgenehmigung eignet sich für alle, die zwischen drei Monaten und einem Jahr bleiben wollen. 

Dafür müssen Dokumente vorgelegt werden wie ein polizeiliches Führungszeugnis, ein Gesundheitszeugnis, die Geburtsurkunde sowie Nachweise über finanzielle Mittel und eine lokale Adresse. All diese Unterlagen werden persönlich bei Migraciones eingereicht. Der Prozess dauert mehrere Wochen, manchmal auch Monate, je nachdem wie reibungslos die Bearbeitung verläuft.

Wer langfristig plant, entscheidet sich für die Residencia Permanente. Sie bietet umfassende Rechte, einschließlich der Möglichkeit, legal zu arbeiten und zu investieren. Der Aufwand ist höher, dennoch lohnt er sich, weil diese Genehmigung ein solides Fundament schafft, um Paraguay nicht nur als Gast, sondern als Lebensmittelpunkt zu betrachten.

Paraguay und die Unterschiede zur DACH-Region

Das Leben in Paraguay unterscheidet sich deutlich vom Alltag in Deutschland, Österreich oder der Schweiz, denn große Teile des Landes sind ländlich geprägt, die Distanzen weit und die Bevölkerung vergleichsweise dünn verteilt. Während in Mitteleuropa selbst kleinere Städte über eine gewachsene Infrastruktur verfügen, gibt es in Paraguay abseits der Hauptstadt oft nur das Nötigste.

Die gute Nachricht ist, dass Asunción den Gegenpol bildet, denn dort finden sich moderne Einkaufszentren, internationale Restaurants und private Kliniken, die medizinische Versorgung auf hohem Niveau anbieten. Staatliche Krankenhäuser existieren zwar, doch sie sind in Ausstattung und Komfort nicht mit europäischen Einrichtungen vergleichbar. In vielen Lebensbereichen hängt daher vieles von Eigeninitiative ab und private Lösungen erweisen sich häufig als die bessere Wahl.

Natur, Klima und Alltag – das prägt den Aufenthalt

Neben Bürokratie und Arbeit prägen Klima und Landschaft den Alltag in Paraguay. Das Land liegt in der subtropischen Zone, was heiße Sommer, milde Winter und ausgeprägte Regenzeiten bedeutet. Stromausfälle während schwerer Gewitter gehören ebenso zum Alltag wie tropische Hitzeperioden.

Die Natur zeigt sich vielfältig. Von weiten Ebenen bis hin zu dichter Vegetation reicht die Palette. Reisende stoßen auf exotische Tiere wie Tapire oder Papageien, während in den Flüssen Alligatoren vorkommen können. Für Menschen aus Mitteleuropa ist dieser Reichtum an Flora und Fauna faszinierend, verlangt jedoch Respekt im Umgang.

Im sozialen Alltag zeigt sich ein langsamerer Lebensrhythmus. Treffen mit Freunden ziehen sich länger hin, Mahlzeiten werden ausgedehnt und die Familie spielt eine zentrale Rolle. Das steht im Kontrast zu den oft durchgetakteten Strukturen in der DACH-Region, macht Paraguay jedoch für viele gerade deshalb so attraktiv.

Ein Land, das viele Chancen bietet

Paraguay öffnet Türen, die anderswo längst verschlossen wirken. Wer einreist, erhält unkompliziert 90 Tage, mit der Verlängerung lässt sich diese Zeit verdoppeln und mit Aufenthaltstiteln wie der Residencia Permanente wird ein Fundament für ein dauerhaftes Leben geschaffen. Dazu kommen berufliche Chancen, ein boomender Markt für digitale Nomaden und eine Gesellschaft, die Menschen mit Ideen Raum bietet. 

Natürlich unterscheidet sich das Leben von dem in Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Weniger Infrastruktur, mehr Eigenverantwortung und ein anderes Tempo prägen den Alltag.

CC
CC
Werbung