Erste Zugeständnisse an die Basis

Asunción: Horacio Cartes hatte in den vergangenen Tagen eine Flut von Protest aus den eigenen Reihen zu bewältigen. Nach Versprechungen mit Bürgermeistern, Parteibüroführern und anderen Colorados zusammenarbeiten kann man ab heute erste Resultate erkennen, die ihm weiterhin Sicherheit zum Regieren geben. Außerdem wurden heute die Direktoren von Itaipú und Yacyretá vom Senat mehrheitlich bestätigt.

Gustavo Samaniego, Bruder von Arnaldo, Bürgermeister der Hauptstadt, und Parteipräsidentin Lilian, wurde einer der begehrten Posten der Berater in Yacyretá zu teil, weil er in der Vergangenheit die Wahlkampagne von Horacio Cartes koordinierte. Ein Gehalt auf dem Posten, wie schon unter Duarte Frutos, beläuft sich auf rund 40 Millionen Guaranies pro Monat.

Ángel Pintos Balbuena, Führer des Parteibüros N° 11 und aktiver Kritiker in den vergangenen Tagen wegen zu geringer Beteiligung der Partei auf den staatlichen Posten wurde heute zum Direktor der paraguayischen Post ernannt. Er selbst fiel in der Vergangenheit durch eine Teilnahme als Vorkandidat auf die Bürgermeisterwahl in Asunción (2010) und durch korrupte Handlungen in der Nationalen Hafenadministration (ANNP) auf. Er selbst bestritt jedoch jegliche Teilnahme am Umleiten staatlichen Geldes.

Auch Pedro López Ibieta, Vorsitzender des Institutes für ländliche Entwicklung (Indert) musste frühzeitig seinen Stuhl räumen, da er vermutlich einer Bitte auf Positionierung einer Beraterin ausließ, die von den Senatoren Castiglioni und Bachetta vorgeschlagen wurde. Ex Abgeordneter Justo Cardenas (ANR) nimmt seinen Posten ein und verspricht Transparenz. Wichtig zu diesem Fall sind geplante Entschädigungszahlungen an Ex Eigentümer von Antebi Cué oder aber auch San Augustín, die zusammen etwa 20 Millionen US-Dollar summieren.

(Wochenblatt / Abc)

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7 Kommentare zu “Erste Zugeständnisse an die Basis

  1. Ehe nun die allgemein positive Einstellung gegenüber H.C. ins Gegenteil kippt, möchte ich anmerken, dass er sich natürlich eine neue Truppe zusammenstellen muss.
    Er braucht Leute, denen er vertrauen kann und die ihm nicht in den Rücken fallen oder gar nach dem Leben trachten.
    Auch muss er sicherstellen, dass für zukünftige Pläne Minister zur Verfügung stehen, die ihn dabei unterstützen, künftige Gesetzesentwürfe zum Beschluss zu bringen.
    Denken wir an die Amtübernahme von Angela Merkel im Jahre 2005, so werden wir uns erinnern, dass auch sie zunächst mit dem eisernen Besen mißliebige Personen herausgefegt hat.

  2. wie ich schon mehrmals schrieb. cartes hat gar keine
    andere moeglichkeit als sich mit den colorados zu
    arrangieren.meines wissens ist dieser angel pintos ganz
    und gar kein waisenknabe und dieser gustavo sanmaniego
    gehoert eben zum “familienpaket”. der vater dieser sanmaniegos war langjaehriger chef der seccional 12 von
    asuncion, ein ganz ausgefuchster typ.

  3. Um nicht noch mehr Zorn auf sich zu ziehen, muss Er natürlich Kompromisse machen um weiterhin die Regierungsmehrheit zu erhalten. Das Katz und Mausspiel hat begonnen. Wichtig wird für Ihn sein, Paraguay ein neues Bild von Transparenz und Effizienz zu verschaffen. Ein harter und steiniger Weg ohne Zweifel.
    Auf der einen Seite die Betriebe und staatlichen Institutionen zu sanieren durch Entlassungen und auf der anderen Seite neue Arbeitsplätze schaffen. Ein Spagat der nur mit einer Rolle rückwärts zu schaffen ist.

  4. Bemerkenswert wie sich die Sanmaniegos immer wieder zu platzieren wissen. Die Intelligente dabei ist die Frau dieses glorreichen Trios.

    Arnaldo Samaniego ist als Bürgermeister von Asuncion ein Totalversager. Dazu ein kleines Beispiel von Hunderten. Seit Wochen funktioniert nur noch im begrenzten Maß die Müllabfuhr in Asuncion, obwohl die Gebühren nicht wenig sind. Samaniego hat nach seinem Antritt jede Menge seiner Wahlkampfhelfer eingestellt. Die Stadt hat zwar 8.000 Angestellte aber nur 24 Müllautos was an sich schon viel zu wenig ist. Von diesen 24 Müllautos funktionieren nur noch 9. Der Rest steht in der Werkstatt, die einem Autofriedhof gleicht. Obwohl für die nötigen Reparaturen oft nur ein paar hunderttausende Guaranies nötig wären, können diese nicht gemacht werden, da kein Geld zur Verfügung steht. Man baut dann einfach von einem in Reparatur befindlichen LKW das Ersatzteil aus und löst so das Problem und jetzt geht nichts mehr.

    Die große Eisenpfanne, wo die Stadt Asuncion ins Guinness-Buch der Rekorde kam, da sie den größten Pfannkuchen der Welt machten und die der Stolz der Stadt war, musste nun zerlegt werden, da man das Blech für Schweißarbeiten an den LKW’s brauchte. Es ist alles nicht mehr zu glauben.

    Was steckt dahinter? Anstatt die LKW’s zu reparieren mietet der Bürgermeister alte LKW’s von seinen Freunden an, bezahlt diese überdurchschnittlich und schickt sie auf die Straße um den Müll einzusammeln.

    Dank dem Einfluss der Geschwister hat man nun auch für den Dritten einen ertragreichen Job ergattern können. Kenntnisse braucht er keine dafür.

    H. C. wird nicht viel übrig bleiben als so manches faule Ei in seinem Nest zu dulden.

    Samaniego muss bereits für Anleihen 14,5% bezahlen, damit er überhaupt noch Geld bekommt. Aber das kümmert ihn wenig. In 5 Jahren hat er soviel abgesahnt, dass sich die nächsten Generation der Samaniegos keine Sorgen mehr machen braucht.

    Ein Skandal!

    1. Danke bayer, nun noch das Sahnehäubchen. Die haben nicht einmal mehr das Geld um die Straßenkehrerkolonnen mit genügend Besen auszustatten. Wohlgemerkt ist das kein Witz sondern bitterer ernst. Die Arbeiter haben sich diese Woche beschwert, da es ihnen an funktionstüchtigen Besen fehlt. Grüße nach Pilar!

  5. ich bin doch sehr erstaunt wie handzahm die Jublerfraktion nun ist. Wenn unsereiner vor Tagen noch genau das gleiche schrieb, wurde man als Miesmacher angeprangert. Es ist gut zu sehen, dass Herr Cartes die Jubler auf den Boden der paraguayischen und die der ganzen Welt, in dem es vergleichbare volldemokratische Systeme gibt, zurück holt. Ohne Mehrheiten geht in der Politik nichts und die Unverschämtesten werden immer obsiegen. Dabei spielt die Höhe ihres bereits vorhandenen Reichtums keine Rolle die Gier treibt sie zum Äußersten und sie fördern damit die Auflösung des Systems. Das wiederum ist genau im Sinne der Verfechter der Neuen Weltordnung. Also weiter so dann nimmt die “Weltrevolution” Fahrt auf. Aber auch die “nützlichen Idioten” werden es nicht überleben.

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