Es gibt doch Gerechtigkeit

Filadelfia: Nachdem der Lehrer Michael Rudolph im Jahr 2014 durch einen betrunkenen Autofahrer aus dem Leben gerissen wurde, war auf Gerechtigkeit zu hoffen nicht zwecklos, obwohl es Rückschläge gab.

Am 03. März dieses Jahres begann der Prozess gegen den Verursacher André Koch. Fünf Tage später war er ein freier Mann.

Am 27. Juli 2014 gegen 05:45 Uhr wurde Rudolph bei seiner üblichen Runde mit dem Fahrrad in Loma Plata von Koch, in einem Toyota unterwegs, überfahren. Der Täter floh und wurde wenig später festgenommen. Der Alkoholtest belegte einen Wert von 1,54 Promille. Er gestand die Tat gegenüber einem Polizisten ein.

Ein Berufungsgericht hob das Urteil der ersten Instanz auf, welches Koch am 08. März 2017 von allen Anklagepunkten freigesprochen hatte.

Staatsanwalt Schaerer präsentierte damals ein Video einer Überwachungskamera, worauf der Toyota zu sehen war. Die Verteidigung schaffte es seltsamerweise, dass der Alkoholtest nicht als Beweismittel zugelassen wurde. Selbst im Polizeibericht, unterzeichnet von Inspektor Herman Tomen, gestand der Fahrer die Schuld für den Unfall ein. Und trotz all der Beweise wurde er freigesprochen.

Staatsanwalt Schaerer legte mit der Begründung der Zeugenaussage sowie der Aussage Kochs vor dem Polizisten Berufung ein und war erfolgreich.

„Alle Beweise waren vereint und zeigten auf Herrn Koch als mutmaßlichen Täter des Totschlags sowie Gefährdung des Straßenverkehrs. Bei dem damaligen Richterspruch waren außerdem zwei Richter für den Freispruch und einer dagegen“, erklärte Schaerer.

Der damalige Freispruch sorgte für Fassungslosigkeit im Chaco über die Art und Weise wie die Justiz agiert.
Michael Rudolph war mit Maria Günther verheiratet. Beide haben Kinder. Er lehrte in Schulen der Hauptstadt und im Chaco. Seine Hilfe war ausschlaggebend um die Statuten der Chortitzer Kooperative zu formulieren. Er war offen und zugängig und zeigte viel Solidarität mit den Indigenen. Über 17 Jahre lang war er der Leiter der NGO Pro Comunidades Indígenas (PCI).

Wochenblatt / Abc Color

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2 Kommentare zu “Es gibt doch Gerechtigkeit

  1. Ich verstehe nicht, wieso der Titel heisst, „Es gibt DOCH Gerechtigkeit“, wenn Herr Koch schon nach 5 Tagen wieder freigelassen wurde?! Herr Rudolf war ein beliebter Lehrer, auch unserer Kinder. Leider verlieren viel zu viele Unschuldige ihr Leben, weil man das Gesetz „Kein Alkohol am Steuer“ nicht ernst genug nimmt!…