Asunción: Die Anwälte des ehemaligen Präsidenten Mario Abdo Benítez und ehemaliger Minister haben am Freitag bei der OAS denunziert, dass die Regierung von Santiago Peña der für die Bekämpfung der Geldwäsche zuständigen Seprelad „die Beine weggeschnitten“ habe. Sie berichteten, dass der Anwalt von Horacio Cartes zwei Staatsanwälten die Anweisung gegeben habe, eine Anklage gegen Abdo und ehemalige Anti-Geldwäsche-Agenten zu „orchestrieren“.
Vorgestern übergab der Kongressabgeordnete Mauricio Espínola (ANR) persönlich dem Vertreter der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Paraguay, Pablo Sandino (Beitragsbild), die von den Anwälten des ehemaligen Präsidenten der Republik Mario Abdo Benítez eingereichte Klage. Der ehemalige Präsident, die Minister seines Kabinetts und mehrere Anti-Geldwäsche-Agenten sind Opfer eines vom Anwalt von Horacio Cartes, Pedro Ovelar, „orchestrierten“ Anschuldigungsprozesses mit Hilfe der Staatsanwälte Aldo Cantero und Giovanni Grisetti.
Das Schreiben ist von fünf Anwälten unterzeichnet, die an der Verteidigung der Gruppe ehemaliger hochrangiger Beamter der früheren Regierung beteiligt sind, und wurde an den Generalsekretär der OAS, Luis Almagro, gerichtet.
In dem Dokument warnen sie davor, dass es das Ziel der derzeitigen Regierung Peña sei, dem Sekretariat zur Verhinderung von Geldwäsche (Seprelad) „die Beine wegzuschneiden“ und dann ein fiktives Strafverfahren anzustrengen, mit der Botschaft, dass diejenigen, die ihre Arbeit ersthaft machen, „streng bestraft werden“.
Sie betonen, dass Peña, unterstützt von Horacio Cartes (von der US-Regierung als „erheblich korrupt“ eingestuft), die Seprelad „ohne Klauen und Zähne“ gelassen hat, um die großen Räuber, die ihr Vermögen aus illegalen Aktivitäten waschen, nicht zu stören.
„Es kann keine Integration mit einem Land geben, in dem das organisierte Verbrechen ungestraft agiert und die Institutionen der Strafverfolgung als Kanal benutzt, um diejenigen zu verfolgen, die es gewagt haben, gegen sie zu ermitteln“, erklärten sie.
Paraguay an vierter Stelle bei der organisierten Kriminalität
Sie betonen auch, dass Paraguay im globalen Index der organisierten Kriminalität an vierter Stelle steht und dass die von Emiliano Rolón geleitete Staatsanwaltschaft geschwächt ist und Gefahr läuft, von den kriminellen Organisationen vereinnahmt zu werden. Sie weisen darauf hin, dass die Staatsanwaltschaft durch die Seprelad-Berichte über Cartes „gelähmt“ wurde und eine Verfolgung derjenigen einleitete, die ihrer Pflicht nachkamen und Personen und Unternehmen anzeigten, die mit Geldwäsche in Verbindung standen.
Sie betonten, dass die Anklage gegen Abdo von Unregelmäßigkeiten durchsetzt sei und dass in diesem Fall bewiesen sei, dass der Staatsanwalt Cantero als Laufbursche für den Anwalt von Cartes gehandelt habe, der das Verfahren über WhatsApp angeordnet habe.
Beschuldigt, Daten „weitergegeben“ zu haben
Auf Antrag von Horacio Cartes und seinem Anwalt Pedro Ovelar erhob die Staatsanwaltschaft am 11. März Anklage gegen den ehemaligen Präsidenten Mario Abdo Benítez, den ehemaligen Seprelad-Chef Carlos Arregui, den ehemaligen Innenminister Arnaldo Giuzzio und den ehemaligen Leiter des Sekretariats für Korruptionsbekämpfung René Fernández sowie gegen weitere Geldwäschebekämpfer.
Cartes beschuldigte diese Gruppe, Berichte über seine angeblichen Verbindungen zur Geldwäsche weitergegeben und gefälscht zu haben. Tage später wurde bekannt, dass der Staatsanwalt in diesem Fall, Aldo Cantero, von Cartes’ Anwalt den Auftrag erhalten hatte, die Anschuldigungen zu erheben. Abdo wurde vom Senat nicht die Immunität entzogen.
Wochenblatt / Abc Color
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