Encarnación: Fledermäuse und Hühnerkrallen wird man nicht auf der Speisekarte des Hexenkessels in der Hauptstadt von Itapúa finden. Aus gutem Grund. Denn sie sind nur Teil der Hexenmärchen und dramatischen Zutaten für die Schaffung des Feindbildes Hexe. Im Hexenkessel gilt eher das Motto: Sie kommen als Fremder und gehen als verzauberter Freund.
In dem Restaurant von Stephan und seiner Frau Sandra fühlt man sich von Anfang an wohl, vor allem derjenige, der auf kulinarischen Genuss gepaart mit Gemütlichkeit steht. Auf der Speisekarte finden sich bodenständige Gerichte mit sehr fairen Preisen, aber auch Vegetarier kommen auf ihre Kosten.
Gemüse aus der Region wird in der Küche des Hexenkessels verarbeitet, die das Blut vor allem der Vegetarier tatsächlich in Wallung bringen oder den oder die Geliebte in besinnliche Laune versetzen. Und das tun sie tatsächlich, manchmal auch heftig, wenn man die alte Weisheit des Paracelsus vergisst: “Die Dosis macht das Gift“.
„Es ist wirklich erstaunlich, die Nachfrage nach vegetarischen Essen oder fleischlos ist seit der Eröffnung des Restaurants ungebrochen“, berichtete Stephan. Er fügt an, dass auch beim Fleisch der Schwerpunkt auf Bio und den regionalen Erzeugern läge. Gerade bei unserem Interview konnte wohl ein neuer Vertragspartner für die Zukunft gewonnen werden. Jedoch bezieht Stephan auch Zutaten für seine Gerichte vom deutschen Fleischer und Metzger Robert Aggensteiner aus Limpio, von dessen Qualität er überzeugt ist.
Vor rund zwei Jahren haben er, seine Frau Sandra und ihre Söhne ein Zuhause in Paraguay gefunden. Und sie sind von Anfang mit Vollgas gestartet, haben hart gearbeitet und dann die Hexenküche nach einem Umbau eröffnet.
Bei einem Besuch am Freitag gegen 11:30 Uhr, kurz nach der Öffnung des Restaurants, musste man erst einmal eine Weile warten, bis der Wirt Zeit für ein Gespräch hatte.
„Wir sind bis jetzt zufrieden mit den Gästezahlen und waren sehr überrascht wie gut die Hexenküche ankommt“, sagte der Restaurantbesitzer.
Er steht meistens am Herd in der Küche, Sandra aber auch und ihre Söhne unterstützen im Service und da wo es brennt. Zudem hat Stephan drei Angestellte, die ihm mit helfenden Händen zur Seite stehen, vor allem dann, wenn es mal hoch hergeht, wie meistens am Wochenende.
Und der Besucherstrom dürfte erklärbar sein, denn die Lage und Parkmöglichkeiten des Restaurants sind ausgezeichnet. Ein weiterer Grund steht gleich am Anfang der Speisekarte:
“Wir begrüßen Sie recht herzlich im Restaurant Hexenkessel. Es ist uns eine Herzensangelegenheit so frisch und qualitativ hochwertig wie möglich für Sie zu kochen. Da wir nicht aus der Konserve kochen, kann es durchaus mal zu Wartezeiten bis 45 Minuten kommen. Wir hoffen auf Ihr Verständnis. Bitte scheuen Sie sich nicht uns anzusprechen, unser Servicepersonal steht Ihnen zur Verfügung. Genießen Sie Ihren Aufenthalt bei uns und lassen Sie es sich schmecken. Ihr Hexenkesselteam“.
Der Renner, so Stephan, sei das Rindergulasch. Langsam gegart mit Niedrigtemperatur, dazu Blaukraut und Beilage einer Wahl.

Wie aber schon erwähnt werden auch Veganer auf ihre Kosten kommen, mit Gerichten wie Käsespätzle, einem Kartoffelgratin oder einem vegetarische Salat mit gegrilltem Gemüse als Topping.

„Wir waren selbst erstaunt, dass anscheinend doch viele Leute auf Fleisch verzichten und vegetarisches Essen vorziehen, aber die Speisekarte war von Anfang so ausgelegt“, erklärte Stephan weiter. Er fügte an, dass 40 % der Gäste Paraguayer ausmachen würden, der Rest Europäer. Jedoch soll in Zukunft auch weiterhin das Auge auf den Fokus der Einheimischen ausgerichtet sein, ohne dass andere Klientel aus den Augen zu verlieren.
„Gut Ding will Weile haben, alles muss langsam weiter gehen und ich denke, wir sind auf dem richtigen Weg“, betonte der Wirt des Hexenkessels weiter.
Das Restaurant hat auch einen gemütlichen “Hexengarten“, sodass man auch im Freien speisen oder eine Maß Bier genießen kann, falls es das Wetter zulässt.
Es gibt im Moment nur einen Ruhetag und der ist am Dienstag. Ansonsten ist der Hexenkessel täglich mittags und abends geöffnet. Hier finden Sie alle notwendigen Informationen, wie die Speisekarte, Lage usw.
Erwähnenswert dürfte sicherlich noch sein, dass das Restaurant bei den Google-Rezensionen 5,0 Sterne hat, bei 90 abgegebenen Kritiken.
Wochenblatt














binchenpy
ich freue mich für die zwei, dass sie es geschafft haben .Wir waren letztes Jahr noch privat bei ihnen, haben zwischen Werkzeug und viel durcheinander gegessen. Damals habe ich gedacht, sie schaffen das nicht. wir kommen demnächst wieder vorbei und gucken und das ganze einmal live an
Manuel1975
Ich kann die Empfehlung nur weitergeben. Wer wieder mal Lust auf leckeres Deutsches Essen hat, wird dort angenehm überrascht sein. Auch dass man die Wahl hat zwischen luftigen Außenbereich und klimatisierten Innenbereich macht für mich viel aus. Für mich persönlich hat sich im Hexenkessel dazu auch noch ein positives persönliches Schicksal erfüllt. War es vielleicht Hexerei??? (big smile) An dieser Stelle liebe Grüße an Sandra und Stephan!
TejuJagua
Ich wünsche den Beiden alles Gute, und daß es weiterhin gut läuft.
Ich kenne sie allerdings nicht persönlich, werde dort wohl auch nie zum Essen hinkommen.
Ist für uns nicht gerade um die Ecke.
TejuJagua
Es wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben, warum man für gute Wünsche Daumen nach unten bekommen kann.
Steirische Harmonika
Wer nichts wird wird Wirt!
Die Vegetarier sind sicherlich alles Deutsche aber man setzt offenbar vermehrt auf die Lateinparaguayerbevölkerung. Der Gulasch auf dem Teller im ersten Bild macht nicht mal eine Mücke satt.
Um Lateinparaguayer als Kunden zu haben muß der Preis auch recht niedrig sein. In Paraguay will man satt werden und nicht nur an einem überteuertem Wurstende saugen im Stile der französischen Mikroküche.
Vom ersten Teller wird niemand satt und den schätze ich mal auf einen Wert von 5000 Guaranies. Mehr würde ich dafür nicht zahlen weil eben fast nur leere Luft auf dem Teller liegt.
Diesen Gulasch würde man in Paraguay als eine Soße bezeichnen mit etwas zu großen Fleischstücken. Also Soße auf Kohlkopf – das kann man ja kaum als Gulasch bezeichnen.
Sowas nennt man in Paraguay eine Fleischsoße – wenn da so wenig Fleischstücke drin schwimmen.
Köstlich? Keinen Zweifel denn die Köstlichkeit sieht man schon auf dem Photo.
Der zweite Teller besteht offensichtlich aus totgegrilltem Obst und Gemüse.
Obst und Gemüse ißt man in Paraguay normalerweise roh. Daher ist niemand Vegetarier denn zum Gemüse ißt man Fleisch. Der Fleischsoßenteller ist nährwerter als das totgegrillte Veggiemischmasch. Pfui das mit dem Veggie.
Der Vegetarierteller bestünde sicherlich nicht die Reinheitsgebote der WuWaWuFf, Abteilung WuZu aus Brüssel.
Dieter Hallervorden – Brüsseler-Spitzenbeamte – TOP: Nahrungskette – https://www.youtube.com/watch?v=hP3L914wgMM