Asunción: Aufgrund der hohen Spritpreise denken viele darüber nach auf E-Autos umzusteigen. Aber gibt es überhaupt genug Strom dafür, um die Elektromobilität sicherzustellen?
In den letzten Tagen veröffentlichte der Präsident des staatlichen Energiekonzerns ANDE, Ingenieur Félix Sosa, in seinen Netzwerken, dass die Institution mit dem derzeitigen elektrischen System über die notwendigen Voraussetzungen verfügt, um “die Ladung von 75.000 Elektrofahrzeugen gleichzeitig und jederzeit aufrechtzuerhalten“.
Die Aussage entstand inmitten des Anstiegs der Kraftstoffpreise und der Debatte über Elektrofahrzeuge sowie Zweifel hinsichtlich der Fähigkeit von der ANDE, auf die vollständige Umstellung der Flotte von Verbrennungsmotoren auf sogenannte “grüne Fahrzeuge“ zu reagieren.
Trotz der üblichen Stromausfälle bekräftigte Ingenieur José Vallejos, Leiter der Abteilung für Generationenstudien der ANDE-Planungsdirektion, die Angaben des Präsidenten und versicherte, dass sie derzeit diese Anzahl von Aufladungen ohne Stromausfälle aushalten können, auch in der “Rush Hour”.
„Sicher wird es Gegenden geben, wo das nicht möglich ist, aber unter der Prämisse der in jüngster Zeit vorgenommenen Verbesserungen in Ballungsräumen und Netzverstärkungen sind wir sicher, dass diese Haushaltslast getragen werden kann, um die Elektromobilität weiter voran zu fördern“, betonte er.
In diesem Sinne erklärte Vallejos, dass diese Zahl von 75.000 Autos insgesamt 370 MWh benötigen und das System mit den jüngsten Verstärkungen im Netzwerk um 1.000 MWh gewachsen sei.
Der weltweite Trend geht dahin, Autos mit Verbrennungsmotoren beiseite zu lassen und sie schrittweise durch elektrische zu ersetzen. Prognosen zufolge wird die Anzahl umweltfreundlicher Autos bis 2040 die anderen bekanntermaßen umweltschädlicheren Fahrzeuge übersteigen.
In diesem Zusammenhang hob Ingenieur Vallejos hervor, dass es in Paraguay derzeit nur 500 Elektroautos gibt, im Vergleich zu mehr als zwei Millionen Verbrennungsfahrzeugen. Er versicherte, dass der Ausbau der grünen Flotte sehr langsam und schrittweise erfolgen werde, insbesondere wenn man bedenke, dass ein Elektrofahrzeug doppelt so viel koste.
In diesem Sinne wies er darauf hin, dass es bei einem schrittweisen Wachstum des Netzes, wie es derzeit der Fall sei, keine Probleme mit einer Vergrößerung der Flotte von Elektroautos geben wird.
Andererseits ist der Mangel an Ladestationen ein großes Problem, denn im Gegensatz zu der Vielzahl an Tankstellen gibt es heute nur eine “grüne Route“ mit sehr wenigen Auflademöglichkeiten für Elektroautos. Diese Strecke führt von Asunción nach Ciudad del Este. Hier kann man im Rahmen eines Itaipú-Projekts kostenlos seine Fahrzeuge aufladen.
Er berichtete, dass sie jetzt daran arbeiten, weitere Ladepunkte auf Strecken zu platzieren: Von Asunción nach Encarnación und das Dreieck nach Ciudad del Este zu schließen.
Darüber hinaus streben sie eine Zusammenarbeit mit dem Privatsektor an, um weitere Ladestationen in Asunción und Central zu installieren. „Heute gibt es ungefähr 20 Ladestationen. Der Privatsektor denkt also auch über den Ausbau der Elektromobilität nach. Dieses Jahr will man mehr als das Doppelte oder Dreifache investieren und so weiter“, betonte Vallejos.
Welche Art von Installation wird im Haus benötigt?
Vallejos erklärte, dass der Benutzer, der ein Elektroauto erwirbt, die ANDE nicht benachrichtigen muss, aber der Anschluss muss dafür ausgelegt sein.
„Man muss einen externen mit einer Erdung versehenen Stromkreis installieren. Die Ladegeräte, die normalerweise für Elektrofahrzeuge verwendet werden, haben 3,6 kW oder 7 kW, was einem dreiphasigen Anschluss entspricht“, fügte er hinzu.
Das Hauptproblem für eine Zunahme von Elektroautos in Paraguay sind laut dem ANDE-Vertreter die hohen Anschaffungskosten. Insofern versicherte er, dass noch stärkere Anreize oder Finanzierungsmöglichkeiten mit niedrigen Steuersätzen umgesetzt werden könnten.
Es sei darauf hingewiesen, dass in der Senatorenkammer bereits im vergangenen Dezember das Gesetz “Anreize und Förderung der Elektromobilität in Paraguay“ verabschiedet wurde, das die Befreiung von der Kfz-Steuer für Elektro- und Hybridfahrzeuge für einen Zeitraum von fünf Jahren vorsieht.
Laut Initiative gilt die Befreiung wie folgt: 100 % Befreiung für das erste Jahr, 80 % für das zweite Jahr, 60 % für das dritte, 40 % für das vierte Jahr und 20 % für das fünfte Jahr.
Ebenso betonte Vallejos, dass die Nationale Entwicklungsbank Kredite mit einem niedrigeren Steuersatz anbietet, wenn sie für den Kauf von Elektroautos bestimmt sind.
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