Hohe Entschädigung vom Staat: Ein junger Mann erzählt, wie ein Fall von Namensgleichheit seine Träume platzen ließ

Asunción: Aufgrund von Nachlässigkeit seitens des Staates musste Julio Díaz mehrere Jahre lang harte Arbeit und emotionale Folgen ertragen. Der junge Mann, der von Beruf Krankenpfleger ist, wollte sich um eine öffentliche Stelle bewerben, musste aber zu seiner Überraschung feststellen, dass er mit zahlreichen rechtlichen Problemen belastet war. Letztendlich handelte es sich um einen Fall von Namensgleichheit, und der Staat wird ihm eine Entschädigung von mehr als 200 Millionen Guaranies zahlen.

Julio Díaz ist ein junger Krankenpfleger, der aufgrund einer Nachlässigkeit oder eines Verfahrensfehlers des Staates einen schrecklichen Arbeits- und emotionalen Schaden erlitten hat. Ihm wurden zwei strafbare Handlungen zur Last gelegt, die von einer Person mit demselben Namen begangen wurden. Dadurch wurde sein Traum, Krankenpfleger zu werden und sich auf einen öffentlichen Posten zu bewerben, zunichte gemacht.

Der junge Mann erklärte, dass er als Krankenpfleger im Jahr 2019 in den Genuss der Abschreibung kommen und sich öffentlich um eine Stelle bewerben wollte. Zu den Anforderungen gehörte die Vorlage eines Strafregisterauszugs, und als er dieses Dokument beantragte, musste er zu seiner Überraschung feststellen, dass er wegen Drogenhandels und Mordes vorbestraft war.

„Ich konnte mein Strafregister nicht ausdrucken. Dann tauchte auf, dass ich vorbestraft war. Ich habe es für einen Scherz gehalten, aber man hat mir gesagt, dass es wahr ist, dass ich vorbestraft bin“, sagte er.

Er erinnerte sich daran, dass dieser Fall von Namensgleichheit ihn dazu veranlasste, mehrere Institutionen aufzusuchen, angefangen beim Justizpalast, dem Gesundheitsministerium, dem Standesamt und anderen. Nach dem, was man ihm damals geraten hatte, musste er sich an einen Anwalt wenden, um die notwendigen Schritte einzuleiten und sogar eine Klage einzureichen.

Er konnte sich keinen Anwalt leisten

Julio Díaz erklärte, dass er zu dieser Zeit eine untere Verwaltungsposition innehatte und etwa 1.800.000 Guaranies verdiente. Sein Geld reichte nicht aus, um sich einen Anwalt zu leisten. „Ich verdiente sehr wenig, und es war unmöglich, einen Anwalt zu bezahlen. Ich suchte nach einem Weg, das Problem zu lösen. Das hat mich daran gehindert, einen besseren Job zu bekommen, eine bessere Bezahlung, einen stabilen Arbeitsplatz und Zugang zu dem Register, das mich als Gesundheitsfachkraft qualifiziert“, beklagte er.

Er erinnerte sich daran, dass es für ihn schwierig war, einen Arbeitsplatz zu finden, weil ihm die entsprechenden Unterlagen fehlten. Auch der Staat bot ihm keine Garantien, um die Probleme mit den Fehlern in seinen Dokumenten zu lösen. „Ich habe meinen Lebenslauf in die Krankenhäuser gebracht und hatte keinen Zugang zu öffentlichen Ämtern, weil ich nicht rechtzeitig registriert war, ich habe alle meine Möglichkeiten verloren“, beschrieb er die Tortur, die er durchmachen musste.

Nach dem schweren Schaden, den er erlitten hatte, wandte sich Julio Díaz an das Ministerium für Pflichtverteidigung und stellte in erster Instanz einen Antrag auf Aktualisierung und Berichtigung seiner Daten. Es wurde ein Fall von Namensgleichheit festgestellt.

Der Ausschluss aus dem Strafregister wurde für einen Zeitraum von 24 Stunden angeordnet und die kostenlose Ausstellung des Strafregisters auf den Namen der vorgelegten Person.

Junger Mann verklagt den Staat und gewinnt

Julio Díaz reichte mit Hilfe der Pflichtverteidiger eine Klage auf Habeus Data ein. Anschließend reichte er eine Schadensersatzklage gegen den Prokurator des Staates ein.

Julio Díaz bedauerte, dass seine Träume durch bloße Nachlässigkeit seitens des Staates beendet wurden. Er erinnerte sich auch daran, dass man ihn wegen seiner Vorstrafen sogar als Kriminellen bezeichnete.

Der Staat wird 236.000.000 Guaranies plus Zinsen zahlen müssen. Nach den Unterlagen des Ministeriums für öffentliche Verteidigung ist dies das erste Mal, dass ein Urteil dieser Art ergangen ist.

Wochenblatt / Abc Color

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3 Kommentare zu “Hohe Entschädigung vom Staat: Ein junger Mann erzählt, wie ein Fall von Namensgleichheit seine Träume platzen ließ

  1. DerEulenspiegel

    Was für ein Alptraum! Aber wenigstens bekommt er nun eine ansehliche Entschädigungssumme vom Staat. Doch frage ich mich dabei, was ist mit den vielen sonstigen unschuldig Verurteilten, die oftmals jahrelang hinter Gitter sitzen müssen? Bekommen die auch eine Entschädigung? Oder die vielen Personen, die monatelang, manchmal jahrelang, zu Unrecht in U-Haft verbringen müssen, darunter auch bekannte Fälle von deutschen Landsleuten?

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  2. Der Staat und seine Einrichtungen zahlen ja selbst Wasser und Strom nicht…und jetzt soll dieser dem jungen Mann 236 Millionen Gs zahlen? Da wird er wohl ganz lange warten müssen…
    236 Millionen Gs hört sich gewaltig an, sind jedoch etwa 32.000 US-Dollar. Für 4 Jahre Leidenszeit angemessen.

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