Urlaub auf Achse – das müssen Sie beachten

Das Abrollgeräusch der Reifen, der Geschmack einer improvisierten Mahlzeit und der Duft der frischen Natur. Die Romantik des Wohnwagencampings lässt für Abenteuerlustige und Entdecker das Herz schneller schlagen. Worauf bei Ihrer nächsten Reise zu achten ist, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Anforderungen an Zugfahrzeug und Wohnwagen

Die Reise mit dem Wohnwagen stellt besondere Herausforderungen an Ihr Fahrzeuggespann. Das richtige Setup von Zug- und Wohnwagen stellt den Ausgangspunkt Ihrer Vorüberlegungen dar. Passen Ihr Zugfahrzeug und Ihr Wohnwagen zusammen? Wichtig ist, dass das Gesamtgewicht des Wohnwagens das Gewicht des Zugfahrzeuges nicht übersteigt. Die zulässige Stützlast von Zug- und Wohnwagen ist einzuhalten. Hierzu lohnt sich ein Blick in die Fahrzeugpapiere bzw. in den Fahrzeugschein. Zur Erhöhung der Fahrstabilität ist es ratsam, den Zustand folgender Fahrzeugteile zu überprüfen: Kupplungskopf, Feder und Stoßdämpfer sowie den Reifendruck. Am Wohnwagen ist zusätzlich der Zustand der Achse, Bremsanlage, Bereifung und der Beleuchtung zu kontrollieren. Laut § 56 Abs. 1 StVZO sind für die meisten Gespanne Aufsteckspiegel verpflichtend. Achten Sie vor der Reise auf die ordnungsgemäße Anbringung von Außen- und Weitwinkelspiegel und bringen Sie diese in die richtige Position. Tipp: Erhöhen Sie Ihren Fahrkomfort und besorgen Sie sich maßgeschneiderte Fußmatten für Ihr Auto.

Das Wichtigste für den Fahrer

Bevor Sie mit Ihrem Fahrzeug einen Wohnwagen ziehen, gibt es rechtliche und fahrtechnische Fragen, die zu beantworten sind. Haben Sie den richtigen Führerschein für Ihren Anhänger? Mit der Führerscheinklasse B (nach dem Jahr 1998) ist es Ihnen erlaubt, kleine ungebremste Anhänger zu ziehen, mit denen das Zuggesamtgewicht von 3,5 Tonnen nicht überschritten wird. Für Wohnwagen-Gespanne mit bis zu 4,25 Tonnen Zuggesamtgewicht benötigen Sie die Führerscheinklasse B96. Der entsprechende Führerschein ist nach einer eintägigen Schulung erhältlich. Überschreiten Sie mit Ihrem fahrbaren zu Hause das zulässige Gesamtgewicht, steht Ihnen eine weitere Option zur Verfügung – der Führerscheinklasse BE. Zur Absolvierung sind Pflichtfahrten und Prüfung vorgesehen. Mit dem Schein ist es erlaubt, Anhänger mit einem Gewicht von bis zu 3,5 Tonnen zu ziehen. Ob Neuling oder erfahrener Camper, vor der Reise ist es wichtig Probefahrten einzuplanen. Durch diese Fahrten gewöhnen Sie sich an das Fahrgefühl und werden sicherer im Umgang mit Ihrem Gespann. Üben Sie Rückwärtsfahren, das Einparken und fahren Sie kurvige Strecken, um das Verhalten beim Schlingern des Wohnwagens kennenzulernen.

Ihre Reiseplanung

Das Reisen auf eigener Achse erfreut sich einer wachsenden Beliebtheit. Check-ins und Hotelessen werden ersetzt durch Freiheit und Flexibilität. Vor einer Reise gibt es ungeachtet dessen Punkte zu beachten, die Ihnen das Leben auf der Straße erleichtern. Sofern das Reiseziel feststeht, ist es ratsam, sich im Vorfeld um einen passenden Campingstellplatz zu kümmern. Viele Campingplätze bieten Reservierungen gegen Gebühr an und verrechnen diese nach Verlassen des Platzes mit der Gesamtgebühr. Umso wichtiger ist die Vorausbuchung eines Campingplatzes, falls Sie zyklisch zur Hauptsaison reisen. Tipp: Machen Sie sich im Voraus mit den Regeln des Campingplatzes vertraut. Lässt sich die Distanz zur Zieldestination nicht in einer Tour bewältigen, ist zu empfehlen, kleine Zwischenstopps einzulegen. Hierzu bieten sich ebenso Campingplätze an. Das Übernachten an Autobahn-Raststätten sowie Wildcampen sind nicht erlaubt und werden mit einem Bußgeld belegt. Zugleich sind Gebühren zu beachten, die durch das Befahren von Mautstrecken entstehen. Vor allem in Südeuropa ist das Befahren von Autobahnen teuer. Gespanne mit einem Gesamtgewicht von über 3,5 Tonnen zahlen erfahrungsgemäß einen Zuschlag.

Beladung des Wohnwagens

Die Beladung Ihres Wohnwagens wirkt sich auf die Fahreigenschaften des Gespanns aus und ist ordnungsgemäß und durchdacht durchzuführen. Um während der Fahrt ein Schlingern des Anhängers zu vermeiden, ist es erforderlich, die Ladung günstig zu verteilen. Schwere Gegenstände werden in Achsennähe des Wohnwagens verstaut. Leichtere Gegenstände werden im höher gelegenen Stauraum untergebracht. Wichtig: Achten Sie auf das zulässige Gesamtgewicht und verhindern Sie eine Überladung. Werfen Sie zu diesem Zweck einen Blick in Ihre Fahrzeugpapiere.

Fazit

Das Reisen mit einem Wohnwagen ist unkompliziert und bedarf wenig Planung. Sobald Sie die Grundcheckliste abgehakt haben, steht Ihrem Urlaub nichts mehr im Weg. Den Rest lernen Sie unterwegs!

CC
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