Erste Biennale in Asunción gestartet

Am 1. Oktober war offizieller Startschuss für die erste Biennale in Asunción (BIA) unter dem Motto “Ruf nach Freiheit” (Grito de Libertad – Sasô Sapukái), wir berichteten im Juni über die Planungen. Fast täglich werden neue Ausstellungen eröffnet, umrahmt von Konferenzen und Konzerten.

Galerien, Hotels, Theater, Banken, Museen und öffentliche Plätze finden sich unter den Gastgebern, die offizielle Liste kann auf der Homepage der Biennale eingesehen werden. Bis zum 31. Oktober sind Werke von mehr als 100 Künstlern zu sehen, die sich vorwiegende mit dem Thema Unabhängigkeit (von Europa) als Ursprung der amerikanischen Identität befassen. Die Organisatoren stellen die Frage nach der Bedeutung des Amerikaner-Seins im 21. Jahrhundert in den Mittelpunkt.

Am Montag gab es im Cabildo eine Konferenz, die sich der Identitätsfrage widmete, heute Abend spielt das Sinfonieorchester des Kongresses um 20:30 Uhr im Stadttheater klassische Stücke amerikanischer Musiker nach.

Ebenfalls heute Abend eröffnen drei Ausstellungen, eine um 19:30 Uhr im Haus des Theaters (Casa del Teatro) mit Werken von Franceen Keery und Pascal Meccariello; eine weitere um 20:00 Uhr im Kulturzentrum Juan de Salazar mit 10 beteiligten Künstlern und um 20:30 im Hotel Villa Morra Suites eine Exposition mit Bildern von Ynes Whites.

Misshandlung und Demütigung von Künstlerinnen

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Leidliche Erfahrungen mit der 1. Biennale machte eine Gruppe von Graffiti-Künstlerinnen aus Puerto Rico, Kanada, Argentinien, Brasilien, Bolivien, Chile, Kolumbien, Ecuador und Uruguay, die nach Asunción eingeladen waren.

Das Zentrum El Cabildo organisierte Flüge für die Malerinnen und die Stadtverwaltung sollte für die Utensilien wie Farben und Gerüste sorgen, damit  Gebäude der Hafenanlagen und der Zollverwaltung besprüht werden konnten. Allerdings gab weder die Gemeinde noch die Kultursekretariat die Gelder frei.

Das Cabildo überreichte dann am Freitagabend einen Scheck an Repräsentanten der Gruppe, damit diese ihre Arbeitsmittel kaufen konnten, was ohne Fahrzeug, Ortskenntnis und mit Banken, die am Wochende geschlossen sind, eine Herausforderung darstellte.

Als am Mittwoch die Verpflegung ausging und Angestellte der Hafenverwaltung die Künstlerinnen verbal angriffen und beschimpften, boykottierten sie ihre eigenen Werke und reisten am Freitag zurück in ihre Heimatländer.

Quellen: Última Hora, ABC Color

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