In 15 Jahren wird die Energie ausgehen: „Paraguay muss Alternativen zur Wasserkraft schaffen“

Hernandarias: Während Paraguay einen Konflikt mit Argentinien über die Schulden im Zusammenhang mit Yacyretá und eine angespannte Situation mit Brasilien über die Neuverhandlung von Anhang C des Itaipú-Vertrags erlebt, stellt sich erneut die Frage, wie die Wasserkraft ersetzt werden kann. In einem Land, in dem 53 % der internen Energieversorgung aus dieser erneuerbaren Quelle stammen, ist es eine besondere Tatsache, dass entgegen der Vorstellung 28 % aus Brennholz stammen.

Ein Bericht des Centro de Análisis y Difusión de la Economía Paraguay (Cadep) weist darauf hin, dass das Land eine privilegierte Position hat, um fossile Brennstoffe zu ersetzen, vor allem im Verkehrswesen, aber dieser Zustand hat ein Verfallsdatum.

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„Das Land befindet sich in einer privilegierten Position, um den Wandel der Verkehrsträger voranzutreiben, ein Prozess, der sich im Laufe des nächsten Jahrzehnts in der Region und weltweit unweigerlich verstärken wird. Diese privilegierte Situation ist jedoch zeitlich begrenzt, da Paraguay schätzungsweise in etwa 15 Jahren seine gesamten hydroelektrischen Energiequellen verbraucht haben wird, so dass es parallel dazu andere erneuerbare Energiequellen entwickeln sollte“, heißt es in dem Bericht.

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Der Direktor von Itaipu, Justo Zacarías, erinnerte daran, dass Institutionen wie ANDE seit mehreren Jahren an entsprechenden Projekten arbeiten und dass eine der Optionen sogar die Windenergie ist.

„ANDE hat bereits viele Pläne zur alternativen Energieerzeugung, und in diesem Sinne sind wir viele andere, die auch arbeiten, Itaipu selbst arbeitet an der Möglichkeit der alternativen Energieerzeugung wie Solar, Wind, ein weiteres Wasserkraftwerk. Paraguay muss sich diesem Problem so schnell wie möglich stellen“, betonte Zacarías.

Angesichts des wachsenden Energiebedarfs in Paraguay wird die Einführung von Solarenergie zwischen 2030 und 2035 für die Warmwasserbereitung, vor allem in Hotels und Krankenhäusern, in Betracht gezogen.

Ein Projekt, das bereits seit einiger Zeit geprüft wird, ist das binationale Wasserkraftwerk Itatí-Itá Corá mit Argentinien. Der Bericht des Vizeministeriums für Bergbau und Energie über die Energieperspektiven 2018-2050 unterstreicht die Notwendigkeit, dieses Projekt voranzutreiben.

„Es ist notwendig, hart daran zu arbeiten, das Projekt voranzutreiben, das auf institutioneller Ebene gemeinsam mit den Behörden der ersten Ebene beider Länder und unter Einbeziehung der verschiedenen zuständigen staatlichen Ressorts angegangen werden sollte. Die diesbezüglichen Schritte sollten auch die Korrespondenz mit multilateralen Agenturen umfassen, um eine angemessene Finanzierung zu erhalten“, heißt es in dem Dokument.

Diese Institution sieht unter anderem vor, dass zwischen 2030 und 2035 angesichts des wachsenden Energiebedarfs in Paraguay die Einführung von Solarenergie für die Warmwasserbereitung, vor allem in Hotels und Krankenhäusern, erfolgen soll.

Die Pläne sind da, die Studien sind da. Es ist von verschiedenen Alternativen die Rede, aber es gibt keine konkreten Projekte oder Finanzierungsquellen mehr. Der Wirtschaftswissenschaftler Fernando Masi vom Cadep gab an, dass zu den am meisten diskutierten Optionen die Nutzung der Flüsse Paraguays gehört.

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„Was den Verbrauch der gesamten uns gehörenden Energie betrifft, so wurde immer wieder über die Nutzung der internen Flüsse für Wasserkraftwerke gesprochen, die insgesamt 1.000 MW erreichen würden. Eine weitere erneuerbare Energie, an der wir arbeiten sollten, ist die Solarenergie. Ich denke, dass die Arbeit daran begonnen hat, aber wahrscheinlich sind mehr Investitionen erforderlich“, sagte er.

Wochenblatt / LPO

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6 Kommentare zu “In 15 Jahren wird die Energie ausgehen: „Paraguay muss Alternativen zur Wasserkraft schaffen“

  1. DerEulenspiegel

    So wie ich das sehe, ist Paraguay wie immer mit allem zu spät dran. DieParaguayer packen meist ein Problem erst dann an, wenn es bereits eingetreten ist. Vorausdenken, logisches Denken, ist ihnen eher fremd. Sie handeln nach dem Motto „es wird schon gut gehen“. Das ist im Kleinen so, das ist im Großen so. Gestern noch erschien hier ein Artikel, daß die ANDE ihre gesamte Fahrzeugflotte auf E-Autos umstellen will. Busunternehmen spinnen die gleichen Pläne. Nun hören wir, daß in Paraguay auf Sicht die Elektro-Energie knapp werden könnte. Weiß hier überhaupt die linke Hand was die rechte Hand tut?

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  2. Logisch, dass das Kraftwerk zukünftig nicht ausreichen wird. Transhumanismus, „Going green“, Ausbau des Netzes und ein elektronischer Überwachungsstaat verbrauchen Energie. Da muss ein Spagat gelingen werden zwischen der Massenversklavung durch Bequemlichkeit/Konsum und der riesigen Menge an Energie die ihre zukünftige Totalüberwachung verbrauchen wird. Erst wenn letzteres gesichert ist kann man ersteres kappen.

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  3. Wenn ich an die ungenutzten Möglichkeiten von grüner Energie denke, wird mir ganz warm ums Herz.
    Es ist ein Irrsinn, dass man den Strom nicht nimmt um alternative Kraftstoffe herzustellen, da ja das Öl nicht billiger werden wird.
    Nur in den Köpfen da oben wird es nicht ankommen. Die Taschen sind voll und werden noch voller. Warum investieren, nach mir die Sintflut.

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  4. Natürlich muss Paraguay die Erzeugung von Strom aus Wasserkraft abschaffen.
    Denn diese Energie ist sicher, ständig verfügbar und preiswert.
    Paraguay muss selbstverständlich auf Windkraft und Solar umstellen und damit dem großen Vorbild Deutschland folgen, das seine sicheren Atomkraftwerke zugunsten von Flatterstrom abschaltete.
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    Wie bringt man das Gehirn eines Grünen auf Erbsengröße?
    Aufpumpen!

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  5. Die Wasserkraft würde noch 100 Jahre Energie liefern, wenn nicht nur Delitanten dort beschäftigt wären, die sogar zu dämlich sind, die Turbinen zu warten und Instand zu setzen. Desweiteren der „Verkauf“ von Energie, ohne Bezahlung. Nur für den eigenen Beutel. Anderseits wäre Solar, kein Ersatz, aber ein Zugewinn von Energie. Aber wieder das Problem des nicht Könnens. Weder Wartung oder Instandhaltung geschweige von richtiger Installation.
    Wasserkraftwerke haben immer Strom, es sei denn Aliens saugen das Wasser ab, für Ihre Zwecke. Spass bei Seite, wenn dort nicht nur überflüssige Idioten eingestellt werden würden, gäbe es keinen Grund sich Sorgen um Stom zu machen.

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