IPS versinkt in Korruption

Asunción: Das Fürsorgeinstitut (IPS) versinkt in Vernachlässigung und Korruption bei der Ausführung von Arbeiten, dem Kauf von Medikamenten, Waren und Dienstleistungen sowie im mangelhaften Gesundheitssystem. Immer wieder kommen Unregelmäßigkeiten ans Tageslicht. Am Mittwoch wurde ein Bestechungsschema für Ernennungen aufgedeckt, eine Tatsache, die sich zu anderen Fällen hinzugesellt, wie z.B. den Milliardenausgaben ohne Belege, die aufgedeckt wurden.

Dr. Carlos Morínigo, Gesundheitsdirektor des Instituto de Previsión Social (IPS), berichtete, dass eine ehemalige Beamtin, eine Krankenschwester des Sozialversicherungsinstituts, anzeigte, dass von ihr 15.000.000 Guaranies für ihre Ernennung als permanentes Personal verlangt wurden, aber als sie aus dem Urlaub zurückkehrte, stellte sie fest, dass sie entlassen worden war. Dieser angebliche Erpressungsakt kommt zu den verschiedenen Unregelmäßigkeiten hinzu, die im IPS festgestellt wurden.

Morínigo betonte, dass sie eine förmliche Beschwerde bei der Staatsanwaltschaft einreichen und eine interne Prüfung der Dienststelle durchführen werden, von der das Geld gefordert wurde, will aber keine Namen nennen.

Die Frau zahlte 7 Millionen und 2 Millionen Guaranies mehr, um wieder eingestellt zu werden, denn als sie aus dem Urlaub zurückkehrte, stellte sie überrascht fest, dass sie entlassen worden war.

Dunkles Bild

Die Finanz- und Ordnungsmäßigkeitsprüfung des IPS deckt Unregelmäßigkeiten im Haushaltsjahr 2022 auf, bei denen die Defizite zwischen der Ausführung von Arbeiten und dem Verschwinden von Ausrüstungsgegenständen und Lieferungen auf Milliardenbeträge geschätzt werden. Gleichzeitig leidet die Gesundheit in den Krankenhäusern und Korridoren.

Die Verwaltung des scheidenden Vicente Bataglia hat mehr als 1 Milliarde Guaranies an Ausgaben ohne Belege, so der Rechnungshof der Republik

Die Kontrolle der durchgeführten Bauarbeiten weist eklatante Mängel auf, mit schwerwiegenden Dokumentationsmängeln und fehlerhaften Einträgen von Aktiva und Passiva, die zu einer Unterbewertung von Schulden und einer Überbewertung von Gütern führen, Probleme, die auch auf die jahrelange Tätigkeit der in Korruption verstrickten Manager zurückzuführen sind.

Zu den wiederholten Beschwerden gehört die mangelhafte Terminplanung, Spezialitäten sind ein Luxus für die Versicherten, mit Wartezeiten von mehr als drei Monaten. Auch bei der Versorgung mit Arzneimitteln fallen durchschnittlich 200.000 bis 500.000 Guaranies an Zuzahlungen für nicht in den medizinischen Zentren erhältliche Präparate an.

Bei der sofortigen Sonderprüfung des Baus, der Ausstattung und der Fertigstellung des Ingavi-Krankenhauses des IPS, die vom Institut für soziale Sicherheit durchgeführt wurde, wies das Rechnungsprüfungsamt auf erhebliche Mängel zwischen den als ausgeführt registrierten und den tatsächlich vorhandenen Arbeiten hin. Beim Ingavi-Krankenhaus besteht eine Differenz von mehr als 3,3 Milliarden Guaranies zwischen den auf dem Papier verzeichneten und den tatsächlich durchgeführten Verbesserungen.

Bei den Arbeiten des LPN Nr. Bau und Bereitstellung von Ausrüstungen für das Ingavi-Krankenhaus des IPS wurden Differenzen zwischen den bescheinigten und den tatsächlich ausgeführten Mengen sowie die Nichteinhaltung technischer Spezifikationen und Normen festgestellt. Die wirtschaftliche Differenz beläuft sich auf G. 1.923.362.810. Und in Bezug auf Verbesserungen in demselben Gesundheitszentrum wird darauf hingewiesen, dass die Ausschreibung für die Fertigstellung des Ingavi-Krankenhauses durchgeführt wurde, bei der Differenzen von G. 1.432.421.473 zwischen den bescheinigten und den tatsächlich ausgeführten Beträgen festgestellt wurden.

Darüber hinaus wurden 25 abgeschlossene und gelieferte Bauarbeiten fälschlicherweise als im Bau befindliche Arbeiten in Höhe von 1.122.881.351.987 Guaranies verbucht.

Unter den Unregelmäßigkeiten wird aufgeführt, dass es von 2013 bis 2022 Bauarbeiten für 62.033.785.562 Guaranies gibt, die keine Fertigstellungs- oder Prozessdokumente haben, d.h. ungerechtfertigte Ausgaben, ein Zeitraum, in dem der derzeitige Direktor Jorge Brítez Teil des Rates war. Bei den Arbeiten gibt es auch doppelte Einträge in Höhe von 14.380.316.431 Guaranies

Im Jahr 2022 gab es 576 Ausschreibungen, die meisten davon ohne viel Kontrolle, weil Not an Mann war. Zu den auffälligsten gehören die annullierten Ausschreibungen für die Bereitstellung von Bettwäsche, Wäsche und Bügeln, private Wachleute mit Milliardenbeträgen, Bettwäsche für 17.545.733.588 Guaranies, Sicherheit für 33.454.493.653 Guaraníes und Wäsche für 67 Milliarden Guaranies.

Das IPS forderte auch die Deckung von Posten, ohne die tatsächliche Anzahl der eingestellten Personen zu rechtfertigen und ohne die Verfügbarkeit von Haushaltsmitteln, was zu einem Defizit von mehr als 20 Milliarden Guaranies führen würde.

Wochenblatt / El Nacional

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4 Kommentare zu “IPS versinkt in Korruption

  1. DerEulenspiegel

    Man muß nur mal an der Oberfläche kratzen, dann wird das Phaenomen “Korruption” nicht nur in der IPS zum Vorschein treten! Diese faulige, stinkige Seuche zieht sich durch alle Bereiche der Gesellschaft und Verwaltungen. Nur mit “bitterer Medizin” ist diese Seuche auszurotten. Wer wollte eine solche Medizin verabreichen? Die Antikorruptionsbehörde wurde ja bereits durch defacto-Präsident Cartes als eine seiner ersten Anweisungen abgeschafft. Paraguay könnte in der Tat sehr gut dastehen, wenn nur nicht diese Seuche Korruption wäre und das ganze Land wie unter einem Leichentuch erstickte! Armes, geplagtes Land! Preisfrage: WER REGIERT DAS LAND SEIT ÜBER 70 JAHREN BEINAHE DURCHGÄNGIG? Wäre es nicht eine patriotische Pflicht eines jeden Politikers, sich für das Wohl des Landes und seiner Bevölkerung einzusetzen? Ich frage das deshalb, weil in PY von den Politikern immer so viel von Patriotismus geredet wird. Patriotismus finde ich gut – aber dann muß man bitteschön nicht nur davon reden, sondern auch entsprechend vorbildlich leben.

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  2. ist doch nichts Neues. Dieser Verein ist nur zum kotzen ..abzocken wo es nur geht und Veruntreuung sind an der Tagesordnung

  3. Klammeraffe Muss

    Das Renten- und Krankenpflege-System der zivilisierten Länder wurde übernommen. Einfach auf Paraafric adaptiert. 1:1 klappt dat ned mit der Korruption. Desto komplizierter desto besser zu korrumpieren. Abe für das, dass dieses ausgeklügelte Renten- und Krankenpflege-System von hierzulande von fast täglich 7 bis 11 Uhr Schul vielleicht abgeschlossen Alumnis gebastelt wurde, ist es nicht zu verachten. Warum schaffens dat ned die Korruption in Saustall zu eliminieren? Na, weil dat von ganz oben kommt. Bleibt wohl nur mitzumachen und ihnen ihren Anteil abzudrücken.

  4. Da ja beim IPS durch die Beiträge ständig Geld “reinkommt”, wird dieses System gnadenlos ausgeplündert. Garantiert sind da alle Direktoren und Jefes aber bei Privaten versichert, aber wenn es Medikamente braucht, wird dann sicher auch da sich bedient – für die ist sicher immer was da, für den einfachen Bürger nicht.