Asunción: Das Nationale Institut für Ablation und Transplantation (INAT) hat gewarnt, dass die Zahl der Menschen, die eine Organspende ablehnen, stetig zunimmt.
Dr. Hugo Espinoza, der Direktor des INAT, warnte in einem Interview mit dem Sender GEN, dass “die Zahl der Menschen, die eine Spende ablehnen, immer größer wird“. Dieser Trend sei besorgniserregend, da die Zahl der Patienten auf der Warteliste ständig steige.
Aktuell warten landesweit fast 300 Menschen auf ein Transplantat, und die Nachfrage nehme kontinuierlich zu. „Zweifellos ist das eine komplexe Aufgabe, denn sie hängt von den Menschen ab. Ich kann kein Organ erfinden“, betonte er. Er erinnerte daran, dass die meisten Organe von verstorbenen Spendern stammen, obwohl auch Lebendspenden möglich sind, wie im Fall von Nieren oder Lebersegmenten von einem Elternteil an sein Kind.
Der INAT-Direktor wies darauf hin, dass ein einziger verstorbener Spender sieben Menschen mit Organen wie Herz, Lunge, Leber, Bauchspeicheldrüse und Nieren helfen kann. Zusätzlich können wertvolle Gewebe wie Hornhäute, Knochen, Haut, Sehnen, Knorpel und sogar die Amnionmembran gespendet werden, die in Paraguay nach der Geburt entnommen und zur Behandlung von Verbrennungen oder Hornhautverletzungen verwendet wird.
Hinsichtlich des “Ley Anita“ (Anita-Gesetz), das vorsieht, dass jede Person über 18 Jahren als Organspender gilt, es sei denn, sie widerspricht, gab Espinoza bekannt, dass sich immer mehr Bürger bei der Ausweisabteilung der Nationalpolizei registrieren lassen, um ihre Ablehnung zu dokumentieren. Dies sei möglicherweise auf eine falsche Wahrnehmung der Bevormundung zurückzuführen. „Es scheint, als würde die Leute reagieren: ‘Wie können sie mich dazu zwingen?’“, berichtete er.
Der Mediziner stellte die Praxis infrage, die Entscheidung über die Spende im Personalausweis zu vermerken. Wenn die Ablehnung dort verzeichnet sei, “deaktiviert sie die Spenderbereitschaft absolut“, selbst wenn die Person die Tragweite ihrer Entscheidung nicht vollständig verstanden hat. „Bei der Ausweisstelle hat jede Person nur vier oder fünf Minuten Zeit; es ist unmöglich, ihnen alles richtig zu erklären“, sagte er und fügte hinzu, dass sich keine Religion gegen die Organspende ausspricht.
Er betonte, dass Spenden Leben retten und ein einziger Spender vielen Menschen helfen kann, und rief die Bevölkerung dazu auf, sich zu informieren und zu reflektieren, bevor sie die Möglichkeit einer Spende ablehnen.
Wochenblatt / Hoy / Beitragsbild Archiv
















Hermann2
Er wird bereits als „Wunderjunge“ gefeiert: Trenton McKinley aus den USA. Der 13-Jährige galt nach einem Unfall als hirntot. Doch einen Tag nachdem seine Eltern einer Organspende zustimmten, wachte er wieder auf.
Quelle: Welt, 7.5.18