Indert Intervention deckt weitere Gefälligkeiten für Ex Abgeordneten auf

Asunción: Neben der Absicht genauestens zu klären, welche Ausländer staatliche Ländereien besetzen kommen immer mehr eigene Landsleute ins Visier die dank einiger Gefälligkeiten unter der aktuellen Administration zu großen und billigen Landflächen kamen.

Ort der Grundstücke beim heutigen Fall ist erneut Bahía Negra, Alto Paraguay, rund 1.000 km von Asunción entfernt am Rio Paraguay gelegen. Ende 2011 brachte der Weihnachtsmann für die drei Kinder des Ex Abgeordneten der Colorado Partei, Raúl Sánchez, 11.000 Hektar Land.

Die von Marciano Barreto unterzeichnete Resolution N° 4.229 vom 28.12.2011 erlaubt den Kauf durch Raúl Sánchez Benegas, Sohn des Ex Abgeordneten und der Stadträtin Fabiana Benegas, für das Grundstück N° 44 in der Kolonie Mayor Pablo Lagerenza, Distrikt Bahia Negra. Es umfasst eine Grundfläche von 3.018 ha. Raúl Sánchez Benegas ist derzeitiger Präsident der Colorado Ortsgruppe N° 24, ein Amt was viele Jahre sein Vater innehatte.

Am selben Tag wurde auch Shirley Fabiana Sánchez Benegas via Resolution 4.230 begünstigt. Das Grundstück N° 39 in der gleichen Kolonie mit einer Grundfläche von 3.999 Hektar kaufte sie auch vom Staat.

Auch Nadia Carolina Sánchez Benegas, drittes Kind des Ex Abgeordneten, wurde ein Stück Land in Alto Paraguay zu teil. Obwohl die Resolution nicht zur Einsicht frei war, ist bekannt welches Grundstück sie günstig kaufen durfte. Es handelt sich um Lote N° 38 in Mayor Pablo Lagerenza mit 4.000 ha Fläche.

Somit wurden die drei Kinder Sánchez Benegas Eigentümer von 11.019 ha Land. Auch bei ihnen wurde ein veralteter Abrechnungsmaßstab angelegt. Seit dem 16. Juli 2009 gelten Hektarpreise für Alto Paraguay von 358.000 Guaranies. Zuvor jedoch nur 30.000 Guaranies pro 10.000 m². Das sich dieser Gebührenkalender in fast zwei Jahren nicht von der Chefetage bis zur Zahlstelle herumgesprochen hat ist ziemlich unglaubhaft. Obwohl die Familie Sánchez Benegas erklärte die Summe schon 2008 bezahlt zu haben konnte die Tageszeitung Última Hora sicher feststellen, dass erst im Dezember 2009, also nach der Gebührenumstellung, die Beträge gezahlt wurden. Dies lässt Zweifel aufkommen an der Legitimität der Handlung.

Insgesamt zahlte die Familie samt administrativen Kosten 330.540.000 Guaranies für die drei Grundstücke.

Mitte Februar ist eine Intervention der Institution durch den juristischen Berater der Präsidentschaft Emilio Camacho angelaufen. In dieser Etappe der Revision kommen auch solche Geschäfte ans Tageslicht. Die Amtsausführung von Marciano Barreto als Präsident des Institutes für ländliche Entwicklung (Indert) wird genauestens geprüft. Barreto wurde zumindest für den Zeitraum der Untersuchung suspendiert.

Eben erst ließ Camacho vier Landverkäufe an Privatpersonen annullieren. Diese Grundstücke umfassen 16.000 Hektar.

(Wochenblatt / Última Hora)

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