Konflikte vorprogrammiert

Asunción: Ende vergangener Woche kündigte der Präsident Cartes zusammen mit Asunción’s Bürgermeister Samaniego an, alle Bewohner der Chacarita umsiedeln zu wollen, genauer gesagt auf ein Stadtgrundstück von 50 ha hinter dem Botanischen Garten. Damit wäre für zukünftige Bauten an der Avenida Costanera Platz und die zum Umzug gezwungenen würden sogar neu gebaute Häuschen an besagtem Ort bekommen.

Da jedoch keine aktuelle Umfrage zu dem Thema gemacht wurde kann man diese Bekanntmachung auch als Stimmungsbarometer ansehen, als welche es sich entpuppte. Obwohl eher davon auszugehen war, dass die Bewohner der Chacarita sich aufbäumen um eines der ältesten Stadtteile nicht verlassen zu müssen, waren es die Einwohner von Santisima Trinidad, Zeballos Cue, Loma Pytã, Santa Rosa und Las Residentas die speziell in den sozialen Netzwerken ihre Haltung verbreiteten.

Diese sind kategorisch gegen den Zuzug der etwa 2.000 Menschen und haben jetzt schon Angst von Kriminellen und Drogenabhängigen bedroht zu werden. Tatsächlich findet man in dem Statteil Ricardo Brugada alias Chacarita viele dieser Personen. Jedoch gehen nicht alle Bewohner der zwischen dem Stadtzentrum und der Costanera gelegenem Bereich einer illegalen Tätigkeit nach.

Bürgermeister Arnaldo Samaniego verteidigte das Projekt mit den Worten: „Es gibt ein Wohndefizit und diese Personen leben unter menschenunwürdigen Umständen. An einem sozialen Programm arbeiten wir schon seit dem vergangenem Jahr, was Personen aus dem immer wieder überfluteten Zonen in höhergelegene Bereiche umsiedeln sollen. Unsere Absicht ist es demnach sie in einem besseren Bereich wohnen zu lassen“.

(Wochenblatt / La Nación)