Konzert und Geburtstagsfeier, wo es beides nicht geben darf

Asunción: Konzertgänger leben normalerweise recht beschränkt hinter Gittern. Einem in U-Haft befindlichen Drogenboss störte dies wenig. Er ließ zu seinem Geburtstag ein Konzert in Tacumbú organisieren. Ohne die Wärter und den Direktor wäre dies unmöglich gewesen.

Am gestrigen Donnerstag fand im Nationalgefängnis von Tacumbú eine Party mit Konzert statt, angeblich anlässlich des Geburtstags eines Drogenhändlers im Zusammenhang mit dem Fall Ja’umina Fest, bei dem Vita Aranda erschossen wurde. Das Justizministerium ordnete die Intervention des Gefängnisses und den Wechsel seines Direktors an.

Es kursiert ein Video von einem Konzert der Sängerin Mili Brítez und ihrer Gruppe zum Geburtstag eines prominenten Häftlings inmitten des Nationalen Gefängnisses von Tacumbú.

„Ich habe beschlossen, im Gefängnis zu intervenieren, weil heute Nachmittag eine Party stattfand, eine Geburtstagsfeier, und nach den Bildern, die wir sehen konnten, wurden auch alkoholische Getränke konsumiert“, bestätigte gestern Justizminister Daniel Brítez.

Als erste Maßnahme wurden der Direktor des Gefängnisses und der Leiter des Sicherheitsdienstes ihrer Posten enthoben, so Brítez. Die „Party“ fand im Eingangsbereich des Gefängnisses statt, und der Minister erklärte, dass er noch prüfe, wer für den Einsatz verantwortlich sein werde.

„Wir werden alle Informationen sammeln, wir werden eine Zusammenfassung für die Personen erstellen, die an der Veranstaltung teilgenommen haben. Wir werden auch das zuständige Vollstreckungsgericht informieren, damit diese Situation als Präzedenzfall registriert werden kann, sobald die beteiligten Personen, die ihrer Freiheit beraubt wurden, identifiziert worden sind“, sagte der Minister.

Ersten Informationen zufolge hatte Alcides Villasboa Peralta, alias Ropero, Geburtstag, der beschuldigt wird, der mutmaßliche Drahtzieher des Anschlags auf das Ja’umina-Fest-Konzert zu sein.

Wochenblatt / Abc Color / Twitter

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2 Kommentare zu “Konzert und Geburtstagsfeier, wo es beides nicht geben darf

  1. Da mussten in den letzten Jahren hierzulande schon einige Direktoren freiwillig aus persönlichen Gründen zurücktreten und wurden durch neue ausgetauscht. Wegen Luxuszellen mit Fitnessstudio, Mikrowelle, Shwuddeli-Hui-120dB-Abshwuddeli-Hui-Ghettoblaster, Sofa, TV, Bibliothek uvm. Jedes Mal heißt es, es werde ab jetzt ( beim Nebenverdienst erwischt zu werden ) nicht mehr vorkommen.
    Der Präsidentschaftskandidat mit dem Allerwertestengesicht musste ja auch schon freiwillig aus persönlichen Gründen als Innen- und Außenmister zurücktreten. Sollte also durchaus Chancen haben als Präsident des Paragauys gewählt zu werden.
    Aber noch einmal Glück gehabt, jetzt gibt es ja wieder etwas Neues:*In, welches uns sagen wird: Alle Vorangegangenen:*Innen waren korrupte Nilpen:*Innen, doch jetzt bin ich da, jetzt wird alles besser.

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  2. Haha, das gibt es wohl auch nur in Paraguay. Auch im Gefängnis gilt die Rangordnung, dass der Flüssigste der Einflussreichste ist, der machen darf was er will. Dieser Narco hat bestimmt auch eine luxuriöse Einzelzelle mit weichem Bett und regelmäßg Damenempfang, Internetzugang und ein Fernseher. Ist doch alles schon vorgekommen. Deswegen ist es auch so amüsant, wie sich die Justizminister dann auch noch so „empören“ dadurch um nicht total schlecht in der Presse dazustehen, obwohl keiner Interesse hat, das zu unterbinden.
    Kann man eigentlich irgendwo Wetten abschließen, dass es dieses Jahr zumindest zu einem größeren Gefängnisausbruch irgendwo in Paraguay kommen wird?

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