Kooperative in den Ruin geführt, aber nur mildes Urteil gefällt

Fernando de la Mora: Der ehemalige Manager der Kooperative Pirapire führte diese in den Ruin. Mehr als 1.600 Mitglieder verloren ihre Einlagen. Das Urteil fiel milde aus.

Juan Manuel Rojas Diaz hat 2.800 Millionen Guaranies auf sein persönliches Konto abgezweigt, was die Schließung der Genossenschaft zu Lasten von 1600 Mitgliedern zur Folge hatte.

Das Gericht verurteilte ihn zu zwei Jahren und sechs Monaten Haft, jedoch nicht wegen Vertrauensbruch, sondern nur wegen der Herstellung nicht authentischer Dokumente. Adolfo Cabrera, Rechtsanwalt der Kläger in dem Fall, erklärte, dass die Richter einige Beweise nicht analysieren hätten, wie die Zeugen der Buchhaltung, so kündigte er an, einen weiteren Prozess anstreben zu wollen.

Der dokumentarische Beweis besteht aus den Einzahlungsbelegen von der Bank Itaú über eine Summe von 1.800 Millionen Gs und einem anderen bei der Bank Vision für die Summe von 1.000 Millionen Gs. Die Beträge stimmen nicht mit dem monatlichen Einkommen von 3.300.000 Gs. des ehemaligen Managers der Kooperative überein und konnten so nie als Ersparnisse zusammenkommen. All dies wurde durch die Zeugenaussagen der Buchhalterin der Genossenschaft Pirapire, Diana Román und des externen Wirtschaftsprüfers, Amado Alarcón, unterstützt.

Cabrera bedauerte, dass das Gericht diese Aussagen nicht berücksichtigt habe. Er betonte, dass der Beschuldigte unter Hausarrest gestanden habe, diese Auflagen aber nicht eingehalten worden seien.

„Das Argument, Diaz nicht wegen Vertrauensbruch zu verurteilen, trotz der erdrückenden Beweise und der Sachlage, ist ein Fehler. Wir werden ein neues Verfahren anstreben“, betonte Cabrera. Sollte Diaz doch noch wegen Vertrauensbruch verurteilt werden, so drohen ihm fünf Jahre Gefängnis oder eine Geldstrafe, in besonders schweren Fällen kann es sogar bis zu 10 Jahren Haft sein.

Wochenblatt / ABC Color

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5 Kommentare zu “Kooperative in den Ruin geführt, aber nur mildes Urteil gefällt

  1. Harry Popperbrodt

    Und die 2,8 Milliarden Guaranies, musste er die zurückgeben oder darf er sie behalten, im Lande der geistreichen und witzigen Kommentare (damit habe ich jetzt nicht meinen Kommentar gemeint, dazu müssten Sie den letzten Satzteil invertieren).

  2. Es gibt zu viele Kreditgenossenschaften im Land die kaum alle von fähigen, ehrlichen und vertrauenswürdigen Managern geleitet werden. Auch hier wird noch eine bedeutende Auslese im Raum stehen mit entsprechenden Verlusten für die Mitglieder und Anleger.

    1. Solange die Justiz bzw. die Gesetze nicht dafür sorgen, daß Betrüger hart und konsequent bestraft werden, kann man lange auf Besserung hoffen. Es kann immer vermutet werden, daß sich „rote Brüder“ im Geiste gegenseitig nicht weh tun, ja sogar decken. Das ist das Hauptproblem.