Asunción: Zum elften Mal unter der aktuellen Regierung hat die staatliche Ölgesellschaft Petróleos Paraguayos (Petropar) die Kraftstoffpreise gesenkt. Seit letzten Freitag, dem 19. September, sind alle Kraftstoffe um weitere 250 Guaranies pro Liter günstiger, was Präsident Santiago Peña persönlich in den sozialen Medien bekannt gab.
Die Entscheidung, die auf den sinkenden internationalen Ölpreisen beruht, soll die Bürger entlasten und hat den Normalbenzinpreis um 16,81 % und den Dieselpreis um 18 % gesenkt.
Ein genauerer Blick auf die Zahlen zeigt die deutliche Ersparnis: Normalbenzin kostet nun nur noch 5.740 Gs. pro Liter, verglichen mit 6.900 Gs. vor zwei Jahren. Ähnlich ist es bei Diesel, dessen Preis von 8.300 Gs auf 6.800 Gs gefallen ist. Insgesamt liegt die Preissenkung zwischen 1.160 und 1.500 Gs pro Liter seit Amtsantritt der Regierung.
Paradox: Sinkende Kraftstoffpreise, steigende Transportkosten
Trotz dieser positiven Entwicklung herrscht bei vielen Bürgern Unverständnis. Während der Kraftstoff an der Zapfsäule immer günstiger wird, bleiben die Busfahrkartenpreise unverändert. Zudem haben sich die Fahrtkosten bei den beliebten Ride-Sharing-Diensten wie Uber und Bolt sogar um bis zu 10 % verteuert.
Dieses Paradox lässt sich durch verschiedene Faktoren erklären. Transportunternehmen argumentieren, dass die Kraftstoffkosten nur einen Teil ihrer Betriebsausgaben ausmachen. Löhne, Wartungskosten, Versicherungen und die Anschaffung neuer Fahrzeuge sind ebenfalls gestiegen und müssen durch die Ticketpreise gedeckt werden. Auch die Unternehmen von Uber und Bolt stehen vor ähnlichen Herausforderungen. Sie müssen nicht nur auf die Kraftstoffpreise reagieren, sondern auch auf gestiegene Betriebskosten für ihre Fahrer. Zudem können dynamische Preismodelle, die in Zeiten hoher Nachfrage greifen, die Kosten für die Nutzer weiter in die Höhe treiben.
Viele Experten weisen darauf hin, dass die staatlichen Subventionen für den öffentlichen Nahverkehr und eine fehlende Regulierung der Ticketpreise ebenfalls eine Rolle spielen. Eine Senkung der Ticketpreise würde nur erfolgen, wenn die staatlichen Subventionen erhöht oder die Tarife neu verhandelt würden. Solange dies nicht geschieht, bleibt die Diskrepanz zwischen sinkenden Kraftstoffpreisen und unveränderten oder sogar steigenden Transportkosten bestehen.
Wochenblatt / Economia Virtual / Beitragsbild Archiv
















Rainer Chaco
Den richtigen Ticketpreis bekommen wir, wenn ein fairer Wettbewerb herrscht. Subventionen vom Staat halten in der Regel nur nicht rentable Institutionen am Leben. Der Staat muss sich finanziell raus halten.
Aber die Rahmenbedingungen müssen für alle gleich gesetzt sein. Jeder UBER oder BOLT-Fahrer muss eine entsprechende Lizenz, Versicherung und ein geprüftes Auto haben.
Gleiches Für Busse. LKW´s sind grundsätzlich 1 x im Jahr zu prüfen. Hier reicht schon Bremsen und Licht. Dann wäre viel gewonnen. Aber das muss für alle gleich sein. Mehr Staat braucht es nicht.