Nicht abzustreiten, da Beweise alles belegen

Asunción: Im Januar 2020 erstattete Guillermo Ferreiro Anzeige gegen Camilo Soares, Alfredo Guachiré, Francisco Florentín und ungenannte Personen wegen falscher Zeugenaussage und Vortäuschung einer Straftat zum Nachteil von Mario Ferreiro.

Der Anwalt Guillermo Ferreiro, der Verteidiger von Mario Ferreiro, bestätigte, dass eine Anzeige wegen Falschaussage und Vortäuschung einer strafbaren Handlung seit drei Jahren in einem Schubfach liegt und nicht bearbeitet wurde. Er fügte hinzu, dass sie, nachdem bekannt wurde, dass es Nachrichten gibt, die beweisen, dass sein Fall erfunden wurde, beschlossen haben, diese – auf Eis liegende – Anzeige zu erweitern.

Der Anwalt erklärte, dass es darum gehe, das Vorgehen der Staatsanwaltschaft in dem Fall zu untersuchen, der inzwischen aus Mangel an Beweisen gegen den ehemaligen Bürgermeister von Asunción eingestellt wurde.

Der Anwalt betonte, dass sie beschlossen haben, die Anzeige auszuweiten, da sie von der Existenz von Nachrichten wissen, die beweisen, wie der Fall erfunden wurde und wie die Bezahlung von Zeugen und sogar die Abstimmung zur Wahl des nächsten Bürgermeisters eingefädelt wurde.

„Diese Anzeige existiert bereits; der Staatsanwalt Luis Said hat in drei Jahren nichts unternommen, er hat die Anzeige in eine Schublade gelegt“, sagte Guillermo Ferreiro gestern Morgen. Er fügte hinzu, dass sie die Klage gegen alle erwähnten Personen ausweiten werden, darunter zum Beispiel Senatorin Lilian Samaniego, der Abgeordnete Basilio Núñez und Vizepräsident Hugo Velázquez.

Er wurde ohne Beweise vor Gericht gestellt: „Die Staatsanwaltschaft ist die größte kriminelle Organisation“

Der Anwalt wies noch einmal darauf hin, dass der ehemalige Bürgermeister Mario Ferreiro in dem als „Parallelkasse“ oder „Asado de fin de semana“ bekannten Fall vor Gericht stand, obwohl während des gesamten Prozesses keine Beweise vorgelegt wurden.

Er betonte, dass das einzige Beweismittel eine Fotokopie eines Gesprächs war, obwohl sie die Analyse der Mobiltelefone beantragt hatten, um die Existenz der Nachrichten zu beweisen. „Sie haben ihn ohne Beweise vor Gericht gebracht“, sagte er.

„Die Tatsache, dass ich ein falsches Verfahren eingeleitet und die Justiz als Erpressung benutzt habe, ist sehr schwerwiegend. Ich sage schon seit anderthalb Jahrzehnten, dass die Staatsanwaltschaft die größte kriminelle Organisation des Landes ist“, fügte er an anderer Stelle des Interviews hinzu.

Doch die Staatsanwaltschaft hat keine eigene kriminelle Energie, sie agiert immer getreu dem, der am meisten bezahlt. Etwas anderes zu erwarten ist blauäugig bzw. naiv. Dennoch ist nicht klar, ob vor der Auswechselung der Generalstaatsanwältin, die auch in diesem Fall eine traurige Rolle abgeliefert hat, sich noch etwas an der Anzeige bzw. Klage ändert. In welchem Dienst sie steht bzw. die ganze Zeit stand, braucht hier nicht explizit gesagt werden.

Wochenblatt / Abc Color