Asunción: Paraguay arbeitet an der Umsetzung eines Punkte-Systems für Verkehrsdelikte, das den automatischen Entzug von Führerscheinen nach sich zieht. Obwohl ein solches System noch nicht in Betrieb ist, bestätigte Susana Medina, Direktorin für Führerscheine und Verkehrshistorie, dass das Land Fortschritte bei der Umsetzung der Gesetzesnummer 5016/14 macht, die dieses System vorsieht.
Medina erklärte, dass der wichtigste Schritt die technologische Integration der 226 Gemeinden ist, die Führerscheine ausstellen. Nur so könne eine landesweite Erfassung von Verkehrsdelikten ermöglicht werden.
Stand der Dinge und zukünftige Änderungen
Aktuell werden Verkehrsdelikte als leicht, schwer oder sehr schwer eingestuft, führen aber noch nicht zum direkten Entzug des Führerscheins. Der automatische Entzug werde erst mit der vollständigen Implementierung des Punktesystems eingeführt, so Medina. Sie betonte die Notwendigkeit eines nationalen Computernetzwerks, da Verstöße, die in einer anderen Gemeinde als der Ausstellungsort des Führerscheins begangen werden, derzeit nicht erfasst werden können.
Medina bestätigte, dass ein nationales System zur Überprüfung der Verkehrshistorie bereits existiert und die OPACI (Paraguayische Organisation für interkommunale Zusammenarbeit) alle Führerscheindaten verwaltet. Dies ermöglicht bereits jetzt eine Überprüfung der Historie jedes Fahrers.
Eine der wenigen bestehenden Gründe für eine Führerscheinaussetzung ist der internationale Umtausch. So wird ein paraguayischer Führerschein nach drei Monaten für ungültig erklärt, wenn der Inhaber diesen im Ausland umtauscht.
Herausforderungen bei der Umsetzung
Die Direktorin betonte, dass die Einführung des Punktesystems erhebliche Investitionen erfordert, insbesondere in Technologie und die Ausbildung von Personal. Die Mitarbeiter des Straßenverkehrsamtes müssten geschult werden, um Verstöße ordnungsgemäß zu melden. Nur so könne die geplante Neuregelung erfolgreich umgesetzt werden.
Wochenblatt / Radio Monumental















