Ciudad del Este: Die Zeitung „La Jornada“ berichtete am Dienstag über den angeblichen Diebstahl einer Drogenlieferung durch Polizisten, die im Volksmund als „mexicaneada“ bekannt ist. Im November sollen sich 3 Polizisten mit 430 kg hochreinem Kokain aus dem Staub gemacht haben.
Der Vorfall nahm jedoch für die Protagonisten eine gefährliche Wendung, da die Drogen vermutlich dem Primer Comando Capital (PCC), der größten kriminellen Gruppe der Region, gehören. Der Zeitung zufolge sollen die Polizeibeamten, darunter ein stellvertretender Kommissar, ein Offizier und ein pensionierter Offizier – was an sich schon eine Unregelmäßigkeit darstellt – einen brasilianischen Staatsbürger mit den Drogen verhaftet und die Herausgabe der für Brasilien bestimmten Ware in Höhe von einer Million Dollar gefordert haben.
Der Brasilianer hatte das Geld nach einigen Tagen erhalten und wurde angeblich abgeführt, ohne dass ihm die Drogen zurückgegeben wurden. In dieser Situation informierte der Mann angeblich die Eigentümer, bei denen es sich um die PCC selbst handelte.
Von diesem Moment an begann die kriminelle Gruppe Berichten zufolge, Morddrohungen gegen alle an dem Überfall Beteiligten und insbesondere gegen die Polizeibeamten auszusprechen, die den Überfall durchgeführt hatten und die angeblich sogar die Hälfte des gestohlenen Geldes zurückgaben. Trotzdem wurden die Drohungen fortgesetzt, bis sie den Kommandanten der Nationalpolizei, Carlos Benítez, erreichten, der anordnete, die an dem Überfall beteiligte Führungsriege zu entlassen und nach Asunción zu überführen, um dort eine Untersuchung durchzuführen.
Der pensionierte Beamte war bereits aus der Behörde entlassen worden, war aber weiterhin als aktiver Polizist tätig. Diese Situation verdeutlicht die mangelnde Kontrolle durch hochrangige Polizeibeamte im Osten des Landes, wo Korruption und sogar die Zusammenarbeit mit kriminellen Organisationen, die in einigen Fällen mächtiger sind als die öffentlichen Einrichtungen selbst, weit verbreitet sind.
Wochenblatt / LPO












