Regierung genehmigt gefährlichen Gen-Weizen

Asunción: Die paraguayische Regierung hat über das Ministerium für Landwirtschaft und Viehzucht die kommerzielle Freigabe des transgenen Weizens HB4 genehmigt. Die Genehmigung wurde am 10. Mai ohne weitere Analyse oder Konsultation der Öffentlichkeit erteilt, und die zuständigen Stellen haben die Informationen nicht der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die Auswirkungen dieser Entscheidung werden am Tisch und auf den paraguayischen Feldern zu spüren sein.

Der Beschluss № 556 des Landwirtschaftsministeriums vom 10. Mai 2023 sieht die kommerzielle Freigabe des transgenen Weizens HB4 vor. Diese Sorte birgt ein ernsthaftes Risiko, da in ihrem technologischen Paket Glufosinat-Ammonium verwendet wird, ein Agrotoxikum, das 15 Mal schädlicher ist als Glyphosat und schwere Gesundheitsschäden verursachen kann.

„Ein neues, extrem giftiges Gift wird in unserem täglichen Brot enthalten sein. Weizen ist in der ganzen Welt ein wichtiger Bestandteil der Ernährung: in Brot, Nudeln, Pizza, Kuchen, Keksen und vielem mehr. Ab dieser Zulassung wird der Weizen Rückstände von Glufosinat-Ammonium aufweisen, die in Mehl und dessen Derivaten enthalten sein werden, d. h. dieser Stoff wird in Grundnahrungsmitteln des täglichen Bedarfs vorhanden sein. Die gesamte Bevölkerung wird der Aufnahme dieses Giftes in ihrer täglichen Ernährung ausgesetzt sein“, warnte der Forscher Carlos Vicente von der Organisation GRAIN in dieser Debatte in „Con la Soja al Cuello 2021“ und fügte hinzu, dass Glufosinat-Ammonium in vielen Teilen der Welt verboten ist.

Die Liberalisierung der GVO-Zulassungsvorschriften hat es der Regierung ermöglicht, dieses neue veränderte Saatgut ohne große technische Tests oder Diskussionen mit den relevanten Interessengruppen zuzulassen. Die Zulassung des HB4-Weizens erfolgte nämlich im Rahmen einer differenzierten Behandlung, die für bereits in anderen Ländern zugelassene GVO eingeführt wurde und nach der Paraguay keine wissenschaftlichen Tests oder Versuche durchführen muss.

„Im Jahr 2019 wurden mit der Verabschiedung der MAG-Resolutionen № 1030 und № 107111 Fortschritte bei der Deregulierung dieses Rechtsrahmens erzielt. Mit der Anwendung dieser Resolutionen basiert die kommerzielle Freisetzung von gentechnisch veränderten Pflanzen im Land im Wesentlichen auf der Geschichte ihrer Freisetzung in Drittländern, die im Allgemeinen den Interessen der transnationalen Konzerne untergeordnet ist“, betont Lis García, Wissenschaftlerin bei BASE-IS. Außerdem sehen diese Verordnungen keinerlei Beteiligung oder Debatte mit den betroffenen Sektoren wie bäuerlichen und indigenen Gemeinschaften von Kleinerzeugern oder in diesem Fall den Verbrauchern vor, warnt sie.

Mit dieser Zulassung vertieft Paraguay sein Agrarexportmodell mit den daraus resultierenden ökologischen und sozialen Folgen: Die Ausweitung der landwirtschaftlichen Grenzen mit transgenen Soja-, Baumwoll-, Mais- und jetzt auch Weizenkulturen bedeutet mehr Landraub, mehr Vertreibung bäuerlicher und indigener Gemeinschaften und mehr Abhängigkeit zum Nachteil der Ernährungssouveränität.

In Argentinien und Brasilien ist diese Weizensorte auch zugelassen.

Wochenblatt / Base IS / MAG

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2 Kommentare zu “Regierung genehmigt gefährlichen Gen-Weizen

  1. Hüpfindianer

    Naja, ist ja für die erste Welt nichts Außergewöhnliches, dass müllabfackelnde, Billigpolarbierpacks-saufende Ego-, Intelligenz-, Ignroranz- und Arroganzbolzen mal für solch Versuche herhalten müssen. Mal gucken was nach 10 Jahren passiert ist. Sollten die Versuche gut laufen können wir es dann hierzulande im Import kaufen und müssens nicht mehr selbst basteln.

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  2. So, so die Regierung genehmigt gefährlichen Genweizen. Was wenn jetzt „Verschwörungstheorethiker“ auf diesen Artikel eingehen und ihre „falsche“ Meinung äußern ? Wird er dann auch gelöscht ? Was ist denn mit dem Artikel, bei dem Mücken das Land Paraguay erobern. Ein Kommentator stellte dazu einen Kommentar ein, in dem es darum ging, das ein weltbekannter Gutmensch zweifelhafte Praktiken unterstützt. Der Artikel ist verschwunden, mitsamt der Kommentare. Einige Kommentatoren forderten Quellenangaben. Einer (ich) war der Meinung, das man das heut zu Tage nicht mehr braucht. Der Anschein genügt. „Im Zweifel für den Staatsanwalt“ !Weg ist der Artikel. Zurück zur Überschrift: Gibt es gefährlichen „Genweizen“ ? Natürlich nicht ! Experten haben das herausgefunden und Umfragen haben das ergeben.

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