Restriktive Maßnahmen Argentiniens gefährden 80 % des Außenhandels

Asunción: 80 % des Außenhandels Paraguays seien durch die von Argentinien verhängten Beschränkungen bedroht, sagte der Präsident des Zentrums der Reedereien (Cafym), Raúl Valdez.

Er vertrat die Auffassung, dass die Festsetzung eines unter paraguayischer Flagge fahrenden Schiffes auf dem Paraná-Fluss durch die Justiz des Nachbarlandes aufgrund der Nichtzahlung einer angeblichen Mautschuld nicht nur einen Verstoß gegen den Wasserstraßenvertrag, sondern auch gegen den Grundsatz der freien Schifffahrt darstellt.

In einem Interview mit dem Radiosender 1000 AM erklärte Valdez, dass sich die Situation noch verschärfe, wenn man bedenke, dass Paraguay, wie Bolivien, keine Küste hat. „Wir befinden uns in einer beispiellosen und heiklen Situation. Die Behörden und die Regierung muss dagegen etwas unternehmen“, betonte er.

Er fügte hinzu: „Argentinien verstößt gegen alle internationalen Abkommen und Verträge, wie den Wasserstraßenvertrag, den Mercosur, das Wiener Aktionsprogramm und andere Verträge der Welthandelsorganisation. Es handelt sich definitiv um ein sehr ernstes Problem.“

Die argentinische Regierung ordnete die Festsetzung eines paraguayischen und eines bolivianischen Schiffes an, weil sie die für die Fahrt in argentinischen Gewässern erhobene Maut nicht bezahlt hatten. Der unter paraguayischer Flagge fahrende Schlepper HB GRUS, der Waren brasilianischen Ursprungs beförderte, wurde von der argentinischen Marinepräfektur im Hafen von San Lorenzo in der Provinz Santa Fe festgehalten. Der Beschluss wurde vom argentinischen Gericht erster Instanz für Zivil- und Handelssachen erlassen. Bei dem zuständigen Richter handelt es sich um Luis Cassinerio.

Das paraguayische Schiff bleibt stillgelegt, bis die Schuld in Höhe von 4.232 US-Dollar entsprechend der Maut beglichen ist, die von Argentinien einseitig ohne Gegenleistung erhoben wurde.

Wochenblatt / ADN Paraguayo / Beitragsbild Archiv

CC
CC
Werbung