Hernandarias: Der Schweizer Gottfried Hauswirth hat die Vorlage gefälschter Dokumente zur Enteignung eines wertvollen Grundstücks am Ufer des Acaray-Sees in der Stadt Hernandarias angezeigt. Jetzt wird er von dem Mann mit dem Tod bedroht, der für die illegale Tat verantwortlich sein soll, wie er sagt.
Der Fall liegt bei der Staatsanwaltschaft von Carolina Rosa Gadea, während die Klage wegen Hausfriedensbruch abgewiesen wurde, weil der falsche Titel bei der Staatsanwaltschaft auftauchte.
Der Ausländer besaß mehrere Grundstücke an den Ufern des Flusses Acaray und verkaufte sie nach und nach, bis ein Grundstück in privilegierter Lage unverkauft blieb. Als Geschäftsmann verreiste er und bei seiner Rückkehr fand er einen Mann namens Juan Prieto mit seiner Familie auf diesem Grundstück.
Auf die Frage, was er dort mache, antwortete er, dass er dies auf Wunsch von Robin Mia tue, der ihm versprochen habe, dass das Land auf seinen Namen übergehen würde. Mia stammt ursprünglich aus Bangladesch.
So wurde gegen sie ein Verfahren wegen Hausfriedensbruchs eingeleitet, aber bei der ersten Anhörung vor dem Gericht von Hernandarias legten sie einen falschen Titel vor, und zwar in Form einer Vollmacht, die von der Notarin Zaida Visitación Figueredo Benitez aus der Stadt Corpus Christi im Departement Canindeyú unterzeichnet worden war. Damit wurden Prieto und die anderen freigesprochen.
Das Grundstück wurde nie verkauft
Hauswirth versichert, dass er das Grundstück nie verkauft hat und reichte deshalb eine Klage auf sofortige Vorlage einer öffentlichen Urkunde mit falschem Inhalt ein, die sich im Referat von Carolina Rosa Gadea befindet, die die Durchsuchung des Notariats durchführte und die Dokumente zur Durchführung des Gutachtens mitbrachte.
Den Angaben zufolge wäre der Termin für die technische Überprüfung der Dokumente an diesem Freitag, aber Robín Mía bat um die Aussetzung und schickte dem Kläger eine Drohbotschaft, in der er ihn aufforderte, sich um sein Leben und das seiner Familie zu kümmern.
Nach Angaben von Mirna Beatriz Küchenmeister (Beitragsbild), der Anwältin von Hauswirth, war der Notar bereits in andere ähnliche Fälle verwickelt, die sogar in einem öffentlichen Verfahren beigelegt wurden.
Wochenblatt / El Independiente











Lukas 24,34 Der Herr ist wahrhaftig auferstanden, und er ist dem Simon erschienen!
Der Klassiker.
Doppelte oder mehrfache Registratur beim Katasteramt mehrerer Urkunden auf verschiedene Inhaber beim selben oder verschiedenen Notaren.
Niemand in Paraguay kontrolliert die Notare die praktisch tun und lassen können wie es ihnen beliebt. So trudeln dann oft mehrere Urkunden ins Katasteramt ein für dasselbe Grundstück von verschiedenen Notaren die sich oft nicht mal kennen.
So gibt es dann mehrere Besitzer wo aber von rechtens der älteste Titel gültig ist. Das zu beweisen dauert, kostet und es können ja währenddessen immer weitere Urkunden erstellt werden für ein und dasselbe Grundstück.
Daß nun schon Asiaten mitmischen scheint mir sonderbar.
Der Titel ist nicht falsch denn ein Notar hat ihn ja erstellt. Nur eben jeder Notar kann auf ersuchen des Inhabers einen Titel erstellen (könnte nicht aber tut trotzdem) da das Wort des Notars vor Gericht als Beweis gilt.
Der Gegenbeweis muß nun vom Schweizer erbracht werden was meistens schwierig ist denn die Notare machen jetzt dicht.
Einfach der Klassiker in Paraguay.
Jelly
Wir haben hier im Land wirklich ein Problem mit gefälschten Titeln — und auch mit Leuten, die einfach alles per Handschlag erledigen. In unserer Gegend gibt es eine Immobilienfirma, die auf den ersten Blick wirklich ordentlich aussieht. Auch die Verträge sehen gut aus. Nur besitzt diese Immobilienfirma auf dem Papier nichts. Sie kauft große Grundstücke von Bauern, „teilt“ diese großen Grundstücke in kleine ein und bringt diese an den Mann. Auf Nachfrage hieß es, die Leute, die ja die Grundstücke bei ihnen „gekauft“ haben, können ggf. bei INDERT einen Titel beantragen. Nein, das ist leider kein Witz.
Und so einen Handschlag-Fall kenne ich ebenfalls. Im Dorf meines Mannes hat jemand vor ein paar Jahren gemeint, ein paar Hektar seines Grundstücks per Handschlag zu verkaufen. Die Kinder der beiden streiten sich jetzt drum.
DerEulenspiegel
Offensichtlich kein Einzelfall! Immer wieder hören wir von solchen kriminiellen Machenschaften. Das sind nur die sichtbaren „Früchte“ einer ständig präsenten Korruption, die ohne Unterstützung von Bediensteten in öffentlichen Ämtern und auch von Notaren nicht möglich wären. Über die Dunkelziffer von Korruptionsfällen erfahren wir überhaupt nichts, weil sie nicht angezeigt werden. Genau aus diesen Gründen, sollte Korruption viel härter bekämpft und bestraft und nicht stattdessen die Antikorruptionsbehörde geschlossen werden, so wie das von „Präsident“ Cartes beschlossen wurde. Warum wohl?
zardoz
Der Ausländer besaß mehrere Grundstücke.
Privatisierung und Globalisierung. In seinem Land hätte er nicht mehrere Grundstücke, schon gar nicht am See.
Entweder sie hocken für immer drauf oder sie warten nur bis genug Geld gedruckt wurde. Schwachsinn.
zardoz
Ich würde aber bald verkaufen, denn der See wird nicht lange sauber sein wenn er es denn ist oder je war. Ich bleibe dabei, dass es entlang oder um Gewässer herum keine Privatgrundstücke braucht.