Asunción: Die Immobilienbranche in Paraguay hat sich gegen einen Artikel der Tageszeitung La Nación aus Buenos Aires über den Bauboom in Asunción und dessen angebliche Verbindung zur Geldwäsche, insbesondere mit Kapital aus dem Ausland und vor allem aus Argentinien, gewehrt.
Die paraguayische Kammer der Immobilienentwickler (Capadei) kritisierte, dass der Artikel darauf abziele, die Branche „in Verruf zu bringen”.
Für den Präsidenten von Capadei, Raúl Constantino, ist die von La Nación hergestellte Verbindung zwischen dem Immobilienboom und der Geldwäsche „völlig unbegründet”. „Es ist völlig falsch, dass die Entwicklung das Ergebnis illegaler Aktivitäten ist. Paraguay ist ein zuverlässiger Standort für Investitionen”, erklärte er.
Capadei wies auch darauf hin, dass Immobilienprojekte in Paraguay klaren Vorschriften und offiziellen Kontrollen unterliegen. Insgesamt wurden in diesem Jahr fast 300 Projekte für den Bau neuer Gebäude in Gran Asunción genehmigt.
Raúl Constantino, Präsident von Capadei.
Allerdings erklärten mehrere Vertreter der Branche, dass viele Argentinier lieber Häuser oder Wohnungen in Paraguay kaufen, um sie als Investition außerhalb des Finanzsystems zu halten. Später werden sie verkauft, und es wird nicht unbedingt auf Vermietung gesetzt.
Der Immobiliensektor ist einer der dynamischsten der letzten zehn Jahre. In Asunción (und darüber hinaus) sieht man häufig Kräne, die Häuser, Wohnungen und Firmenbüros in die Höhe ziehen.
Das Geschäftsviertel der Hauptstadt ist das beste Beispiel dafür, aber die Veränderungen sind in vielen Stadtvierteln von Asunción zu spüren.Die meisten Investitionen stammen aus Argentinien, Uruguay und Bolivien.
Argentinische Presse
Aufgrund seiner steuerlichen Bedingungen und seiner wirtschaftlichen Stabilität hat sich Paraguay zu einem „fast schon Steuerparadies” entwickelt, wie der ehemalige Präsident Mario Abdo Benítez 2019 sagte, um Investitionen anzulocken, wie aus einer vor einer Woche veröffentlichten Untersuchung der Zeitung La Nación Argentina hervorgeht.
Verschiedene Quellen, vom Immobilienmarkt bis hin zu Regierungsbeamten, behaupten, dass in den letzten 15 Jahren ein Großteil der Investitionen aus Argentinien stammte.
Sie schätzen, dass es mehr als die Hälfte war. Diese Zahl muss aus zuverlässigen Quellen ermittelt werden, da ein Teil nicht als ausländische Direktinvestition identifiziert wird oder sich hinter Mechanismen und Gesellschaften mit paraguayischen Akteuren verbirgt.
Asunción verliert Einwohner und verschärft den Mangel an bezahlbarem Wohnraum, während sich – für einen Teil des Marktes – eine Immobilienblase zusammenbraut, heißt es. Die in den letzten Jahren fertiggestellten oder im Bau befindlichen Projekte bieten Dienstleistungen, die sich nur wenige leisten können.
So entsteht eine Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage, wodurch beispielsweise die Mietpreise tendenziell sinken. Dennoch stehen viele Hochhäuser leer. Und dennoch werden mit neuem Kapital aus Brasilien, Chile, Russland und Europa unter anderem weiterhin Gebäude errichtet.
Version Senabico
Ein Teil der Immobilieninvestitionen stammt aus illegalen Quellen, wie eingeräumt wird, was die Behauptung, es gäbe keine Gelder aus Geldwäsche und Drogenverkäufen, widerlegt. In den letzten Jahren wurden fast 300 Immobilien gebaut, die mit Geld aus illegalen Aktivitäten wie dem Drogenhandel finanziert wurden.
Der Rechtsdirektor von Senabico, Gonzalo García de Zúñiga, erklärte seinerzeit, dass diese Karte der Immobilien im Rahmen der nationalen Risikobewertung von Gafilat erstellt wurde. Damit sollen Maßnahmen zur Verhinderung von Geldwäsche im Immobiliensektor festgelegt werden. Er erwähnte, dass es notwendig sei, das Risiko der Geldwäsche im Immobiliensektor sichtbar zu machen. Der Liste ist zu entnehmen, dass es in fast allen Departamentos des Landes Immobilien gibt, die mit Geldwäsche in Verbindung stehen. Im Chaco wurden Landgüter gefunden, die mit einer Organisation in Verbindung stehen, die Kokain nach Europa verschickt. Außerdem stehen in Asunción mehr als zwei Dutzend Luxusimmobilien unter Beobachtung.
Wochenblatt / El Nacional















ming
Möchte nicht wissen, wie viel Mafiageld seit der Wende investiert wurde in Deutschland. Da wurde auch dieser Boom hochgepuscht, bis dann irgendwann diese Blase platzte. Wenn diese Wohnungen keine Rendite abwerfen, aber finanziert wurden, funktioniert es nicht. Außer man hat geparktes Geld zu verwalten. Genau dieses System schient aber vorhanden zu sein.
Grundsätzlich: Für PY ist das egal und von Vorteil. Investiert wird im Land und das fördert die Wirtschaft. Irgendwann werden diese Wohnungen auch vermietet.
Ich persönlich wäre aber kritisch und nicht gewillt solche Hochhäuser zu beziehen. Die Wahrscheinlichkeit, dass da gravierender Pfusch erfolgte, ist mir zu hoch. Der Sicherheitsstandard, die Einstellung der Leute ist zu mangelhaft, um so anspruchsvolle Hochhäuser sicher zu bauen und zu verwalten.