Stadtratspräsident bestreitet Fehlbetrag, weiß aber auch keine Antwort, wo sich das Geld befindet

Asunción: Der Präsident des Stadtrates von Asunción, César „Ceres“ Escobar, gab eine widersprüchliche Antwort, indem er versicherte, dass es keinen Fehlbetrag von 502 Milliarden Guaranies auf den Konten der Stadtverwaltung gibt, gab aber zu, dass der Bürgermeister nicht auf seine Anfragen in dieser Angelegenheit geantwortet hat.

Noch bevor es Antworten auf die Fragen gab verabschiedete der Stadtrat mit 14 Stimmen die Bilanz von Bürgermeister Óscar „Nenecho“ Rodríguez. Auf Antworten zu warten ist hiermit hinfällig. Die Billigung der Bilanz legitimiert den Fehlbetrag.

Auf die Frage nach dem angeblichen Fehlbetrag sagte César Escobar (34), er sehe kein fehlendes Geld (Wie auch, wenn es schon weg ist). „In dem Bericht gibt es keinen Hinweis auf einen Fehlbetrag. Was wir argumentieren können, ist, dass wir als Gemeindevorstand gefragt haben und keine Antwort bekommen haben, aber es gibt keinen Mangel im Bericht”, sagte er.

Auf die Frage nach den Zweifeln, die gegenüber dem Büro des Bürgermeisters geäußert wurden, spielte der Präsident die Rolle des Opfers und versicherte, dass er es vorziehe, die Dokumente angesichts der angeblichen „Entstellung“, die die Presse aus seinen Worten machen könnte, schriftlich festzuhalten.

„Ich möchte nicht, dass eine oberflächliche Position als Schlussfolgerung verstanden wird. Meine Stimmenthaltung spricht für sich selbst. Ich möchte in die Tiefe gehen, und wenn ich von Zeit zum Prüfen spreche, dann ist wohl klar, dass ich nicht in ein paar Sekunden antworten kann. Nach einer genauen Prüfung kann ich eine Position einnehmen und ohne Probleme öffentlich Stellung beziehen”, sagte er.

In einem weiteren Anfall von Aufrichtigkeit gab er zu, dass er nicht weiß, wo sich das Geld befindet, das als vermisst gilt.

„Was wir haben, ist ein Bericht. Wir haben die Pflicht, den Wahrheitsgehalt des vom Bürgermeister ausgegebenen Berichts anzunehmen, und wenn das nicht der Fall ist, was ich in dem Bericht lesen konnte, hofft man, dass das Rechnungsprüfungsamt zustimmen kann, diese Analyse zu vertiefen”, fügte er hinzu.

„Wenn ich mich der Stimme enthalte, dann deshalb, weil ich Zweifel habe“, gab er zu.

Hintergrund:

César Escobar, alias “Ceres”, war Präsident des Studentenzentrums der juristischen Fakultät der Nationalen Universität von Asunción (UNA) und wurde 2018 wegen der Vorlage eines nicht authentischen Dokuments, Identitätsmissbrauchs und Aneignung angezeigt. 2020 wurde er in den Cartes-Medien noch als zweifelhafter Führer der Colorados mit Unterstützung des damaligen Regierungschefs (Mario Abdo) bezeichnet. Als er später zu Honor Colorado wechselte, machte man aus ihm den Präsident des Stadtrates.

Wochenblatt / Abc Color / Hoy