Asunción: Tollwut (Spanisch: rabia) ist eine virale Zoonose, d. h. eine Krankheit, die von Tieren auf den Menschen übertragen wird. Sie ist eine der schwerwiegendsten Krankheiten weltweit, da sie, sobald die Symptome auftreten, eine Letalitätsrate von 100 % aufweist – sie ist also tödlich. Jedes Jahr sterben weltweit schätzungsweise 59.000 Menschen daran, und die Krankheit ist immer noch in mehreren Kontinenten endemisch.
Übertragung und Symptome
Das Tollwutvirus, das eine Entzündung des Gehirns und des Rückenmarks (Enzephalitis) verursacht, wird durch den Speichel infizierter Tiere übertragen, meist durch einen Biss oder einen Kratzer in der Haut.
Nach einer Infektion kann die Inkubationszeit, also die Zeit bis zum Auftreten der Symptome, zwischen 10 Tagen und über einem Jahr, im Durchschnitt aber zwischen 3 und 12 Wochen, liegen. Sobald das Virus das zentrale Nervensystem erreicht, treten Symptome auf, die denen einer Grippe ähneln können, aber auch spezifischere und schwerwiegendere Anzeichen wie:
-Hydrophobie (Angst vor Wasser)
-Übermäßige Speichelproduktion
-Kopfschmerzen und Fieber
-Verwirrung, Unruhe und Halluzinationen
-Schluckbeschwerden und Krämpfe der Kehlkopfmuskulatur
-Schließlich Lähmung und Koma, gefolgt vom Tod durch Atemversagen.
Präventionsstrategien
Die Tollwut ist vollständig vermeidbar, wenn rechtzeitig Maßnahmen ergriffen werden. Die Hauptsäulen der Prävention sind:
Impfung von Tieren: Dies ist die wichtigste Präventivmaßnahme. In der Regel sollten Hunde und Katzen ab dem dritten Lebensmonat geimpft werden, eine Auffrischung 30 Tage später und danach alle sechs Monate (Details können je nach lokalen Vorschriften variieren).
Verantwortungsvolle Haustierhaltung: Halten Sie Hunde und Katzen von Wildtieren fern und sorgen Sie für deren regelmäßige Impfung.
Vermeidung von Kontakten:
-Nähern Sie sich keinen fremden Tieren, insbesondere nicht, wenn sie fressen.
-Berühren Sie verletzte Tiere nicht ohne Sicherheitsmaßnahmen.
-Vermeiden Sie Kontakt mit Wildtieren wie Fledermäusen, Affen oder Füchsen, und halten Sie diese nicht als Haustiere.
Maßnahmen nach Exposition (Postexpositionsprophylaxe)
-Bei einem Biss oder Angriff durch ein potenziell tollwutkrankes Tier ist sofortige Aufmerksamkeit und Behandlung für den Menschen entscheidend.
-Wundreinigung: Die Wunde muss sofort gründlich mit Wasser und Seife für mindestens 15 Minuten gereinigt werden.
-Ärztliche Hilfe: Suchen Sie umgehend einen Arzt oder eine medizinische Einrichtung auf. Dort wird entschieden, ob eine Postexpositionsprophylaxe (PEP) notwendig ist, die aus einer Serie von Tollwutimpfungen und gegebenenfalls der Gabe von Tollwut-Immunglobulin (einer schnell wirkenden Injektion) besteht.
Nationale Maßnahmen in Paraguay
-In Paraguay spielen das Nationale Programm zur Kontrolle der Zoonosen und das Nationale Tollwutzentrum (Centro Antirrábico Nacional) eine Schlüsselrolle.
-Spezialisierte Beratung: Das Zentrum bietet spezialisierte Beratung für Patienten, die von potenziell tollwutkranken Tieren angegriffen wurden.
-Kostenlose Impfung: Es gewährleistet die kostenlose Tollwutimpfung für Hunde und Katzen.
-Standort und Öffnungszeiten: Das Zentrum befindet sich auf dem Campus der UNA (Nationale Universität von Asunción) in San Lorenzo und bietet:
-Montag bis Freitag: 07:00 bis 22:00 Uhr
-Wochenenden und Feiertage: 07:00 bis 19:00 Uhr
Die Behörden betonen, dass der Kampf gegen die Tollwut die Zusammenarbeit der gesamten Gesellschaft erfordert, wobei Prävention, Impfung und verantwortungsvolle Tierhaltung die wirksamsten Mittel sind, um Todesfälle durch diese vermeidbare Krankheit zu verhindern.
Wochenblatt / La Nación















