Warum beharrt Brasilien auf der Aufhebung des ANDE-Eletrobras-Abkommens?

Asunción: Das ANDE-Eletrobras-Abkommen bietet Vorteile für beide Länder, aber Brasilien sieht nur die Vorteile für Paraguay, und mit diesem Argument will es dieses Dokument als Bedingung für die Festlegung des diesjährigen Tarifs abschaffen.

Der Berater der technischen Leitung von ANDE, Fabián Cáceres, warnte, dass dies nicht das erste Mal sei, dass Brasilien versuche, das Abkommen zwischen ANDE und Eletrobras zu annullieren. Einer der vielen Versuche wurde 2019 unternommen, als Eletrobras eine Notiz einreichte, in der versucht wurde, die vereinbarte Leistung nicht zu berücksichtigen.

„Die Idee war, Paraguay den Kauf von teurerer Energie aufzuerlegen, damit Brasilien seine Kosten senkt“, sagte Cáceres in einem Interview mit Radio Universo.

Er erklärte, Brasilien sei verärgert, weil das Abkommen Paraguay die Möglichkeit gebe, über den gesamten Überschuss zu verfügen, der siebenmal weniger koste als der garantierte Strom, so dass Paraguay so wenig wie möglich von dem garantierten Strom und so viel wie möglich von dem Überschuss vertrage.

„Sie sehen diese Asymmetrie, aber sie sehen nicht, dass sie dadurch in der Lage waren, mehr Energie von Itaipú zu nehmen und diese in Brasilien zu industrialisieren und riesige Gewinne zu erzielen“, kommentierte Cáceres.

Die Aufhebung dieses Abkommens gehört zu den Forderungen Brasiliens bei der Festlegung des Tarifs für 2022, die sich länger hinzieht als erwartet und das ganze Jahr über andauern könnte, da die Regierung Bolsonaro bereits einen vorläufigen Tarif von US-Dollar 18,95 kw/Monat festgelegt hat, der ihr am besten passt.

Dieser wird in Kraft bleiben, da es in der Praxis sehr schwierig, wenn nicht gar unmöglich sein wird, diese Position umzukehren und zu dem letztjährigen Tarif von US-Dollar 22,60 zurückzukehren.

Wochenblatt / Radio Universo

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5 Kommentare zu “Warum beharrt Brasilien auf der Aufhebung des ANDE-Eletrobras-Abkommens?

  1. Meiner Meinung nach hat sich Paraguay schon damals, bei Unterzeichnung des Vertrages von den Brasilianern mächtig über den Tisch ziehen lassen.
    Nun hat sich der Nachteil wegen der weltweiten Energiekrise etwas abgemildert, auch weil Itaipu nicht die geplante Leistung erzielt, wegen ständigen Niedrigwassers des Parana.
    Also versucht man Paraguay erneut über den Tisch zu ziehen.
    Und es wird funktionierren, denn genau wie damals, wird man auch heute die Entscheidungsträger in Politik und Wirtschaft fürstlich bestechen, damit diese es zulassen, dass ihrem Volk das Fell abgezogen wird.

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  2. Annerose Knödel

    Wolltens von jetziger Regierung ja vor 1 – 2 Jahren Geheimverträge hinter dem Rücken der Öffentlichkeit mit Brasilien abschließen, bevor das Wochenblatt davon Wind bekam. Dann habens des schön sein lassen, ein paar Mister und Misterinnen von hiesig Mysterien mussten mit der leeren Schuhschachtel zum letzten Arbeitstag antreten (arbeiten zwischenzeitlich natürlich wieder an ähnlicher Stelle) und gut war’s, Hauptbeatmeter bzw. -behördeter rehabilitiert. Dann hat sich die Regierung etwas neues einfallen lassen müssen, um während fünf Jahren richtig sich richtig aus dem Trögchen des Steuerzahlers vollzufressi-fressi und zack, 1,6 Milliarden USD Notkredit zur Überbrückung des Uhu-Viru-V2.x-Zeitalters waren geboren. Immerhin hat es nun zwei IPS-Bettchen mehr im Paragauy. Neue Verhandlungen gehören eindeutig ins Tätigkeitsfeld der neuen Regierung ab 2023.

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  3. „Politiker und Windeln hätten eines gemein: Sie sollten regelmäßig gewechselt werden und aus demselben Grunde.“
    —  Mark Twain

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  4. BTW 20USD/MWh sind 0,02USD = 2USDcent /kWh oder rund 140Gs/kWh
    Der gemeine Paraguayer zahlt nördlich von 400Gs/kWh,
    das sind schlanke 285% Aufpreis (fehlt nicht viel am 3fachen) und finanziert damit
    die korrupten ANDE Chefs und Politiker.

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  5. Aha, da überall die Energiepreise steigen soll das Erzeugerland weniger bekommen als im vergangenen Land…
    Eine irrsinnige Logik!!!