Was machen, wenn einem die Zufahrt abgeschnitten wird?

Karandayty: Ein schönes Grundstück auf dem Land hört auf schön zu sein, wenn einem die Zufahrt versperrt wird. Diese Erfahrung mussten 60 Familien im Chaco machen. Jetzt wollen sie sich wehren.

Der Friedensrichter des Ortes Fuerte Olimpo, Departement Alto Paraguay wurde mit einem neuen Fall betraut. Fisch gebackene Grundstücksbesitzer im hohen Chaco haben Wege versperrt, die auf ihrem privaten Grund liegen. Allerdings sind dies auch Zufahrten zu den Häusern von rund 60 Familien. Tore wurden errichtet. „Die Bewohner sollen sich Alternativen suchen“, so die neuen Grundstückseigentümer. Die einzige Alternative ist ein 4-Tagesmarsch.

Der Bereich Karandayty liegt 220 km von Fuerte Olimpo ins Landesinnere entfernt. Die nächstgrößere Ortschaft ist Toro Pampa in 160 km Entfernung. Um ins nächste Dorf zu kommen müssen sie nun 80 km fahren. Die rund 60 Familien gehen wie die neuen neuen Eigentümer der benachbarten Grundstücke der Viehzucht nach, wenn auch in kleinerem Maßstab.

Wegen der beklemmlichen Lage schicken die Familien ihre Kinder nicht mehr in die 100 km entfernte Ñu Apu’ã Internatsschule.

Die Tore sind mit Ketten und Schlösser gesichert. Somit können nicht nur die Bewohner rein und raus sondern auch keine Lastkraftwagen mehr herein, um ihr gemästetes Vieh abzuholen.

Friedensrichterin Estela Alcaraz kommt bei den Verhandlungen nur schleppend voran. Die neuen Eigentümer wollen Personal an den Toren postieren. Wer als Bewohner registriert ist und diese Karte mitführt, darf durch die Tore. Allerdings sind Fahrzeuge grundsätzlich verboten. Da dies kein wirklicher Vorstoß ist, wird Alcaraz den Bürgermeister darum bitten zu dem Ort zu kommen, um mit den betreffenden Parteien eine Lösung zu finden.

Die Bewohner hoffen auf solch ein Treffen, da Stadträte, Bürgermeister oder Landräte jemals dem Ort einen Besuch abgestattet haben. “Wir leben verlassen vom paraguayischen Staat”, erklärten sie.

Wochenblatt / Abc Color

CC
CC
Werbung

Bitte achten Sie darauf, dass Ihre Kommentare themenbezogen sind. Die Verantwortung für den Inhalt liegt allein bei den Verfassern, die sachlich und klar formulieren sollten. Kommentare müssen in korrekter und verständlicher deutscher Sprache verfasst werden. Beleidigungen, Schimpfwörter, rassistische Äußerungen sowie Drohungen oder Einschüchterungen werden nicht toleriert und entfernt. Auch unterschwellige Beleidigungen oder übertrieben rohe und geistlose Beiträge sind unzulässig. Externe Links sind unerwüscht und werden gelöscht. Beachten Sie, dass die Kommentarfunktion keine garantierte oder dauerhafte Dienstleistung ist. Es besteht kein Anspruch auf Veröffentlichung oder Speicherung von Kommentaren. Die Entscheidung über die Löschung oder Sperrung von Beiträgen oder Nutzern die dagegen verstoßen obliegt dem Betreiber.

2 Kommentare zu “Was machen, wenn einem die Zufahrt abgeschnitten wird?

    1. Das können nur Europäer sein, ein Paraguayer tut sowas nicht!
      Wenn ich recht habe frage ich mich ernsthaft warum die nicht einfach in ihr Land zurückgehen und sich mit „Fluechtlingen“ und „Asylanten“ anlegen…
      Ausserdem gibt es ja in Paraguay auch ein Verfassung, die
      „Transito libre en todo el Pais“ garantiert somit steht das dauerhafte blockieren eines Öffentlichen Weges oder Straße sogar unter Strafe.
      Ob das die Friedensrichterin wohl auch weiß??