Melgarejo: Sie sind mit ihrem VW Bus T3 auf Weltreise. Als sie nach Paraguay kamen, gab es technische Probleme und sie strandeten in der Kolonie Independencia.
Bei den beiden handelt es sich um Björn und Alessandra. Er ist Deutscher und Alessandra ist Italienerin. Beide sprechen fließend Spanisch, denn sie haben einige Jahre auf den kanarischen Inseln gelebt. Zwei Hunde haben sie auch dabei, Wilma und Mali heißen sie.
In Paraguay war der Chaco ihr erstes Ziel mit Bahia Negra und dem Nationalpark Defensores del Chaco und natürlich auch das Pantanal.
„In dem Park gibt es so gut wie nur Sandstraßen. Mit maximal 15 km/h konnten wir uns fortbewegen, aber die Natur war einmalig“, berichtet Björn im Interview mit dem Wochenblatt.
„Es war ein beeindruckendes Naturschauspiel. Das Konzert der Vögel, die schreienden Affen oder die Augen der Krokodile in der Nacht. Die sehen dann aus wie funkelnde Sterne“, fügt Alessandra hinzu.
Parkranger unterstützen die Weltenbummler und sie konnten des Öfteren gemeinsam essen. „Ich hatte noch getrocknete Steinpilze aus Chile im Bus dabei. Mit Reis dazu kochte ich ein Risotto und lud die Ranger zum Essen ein, um ihnen auch einmal etwas von unserer Küche zu präsentieren. Erst waren sie skeptisch, aber dann hellauf begeistert und sagten, dass sie so etwas Leckeres noch nie gegessen hatten“, erzählte Alessandra.
Im Pantanal in der Rangerstation „Tres Gigantes“, ganz im Norden direkt an der bolivianischen Grenze, hatte sich die Lichtmaschine festgefressen. Deshalb riss ihnen der Keilriemen, der die Lichtmaschine und die Wasserpumpe antreibt. Mit Kabelbindern wurde eine Lösung gefunden. Und sie sind dann ohne Lichtmaschine 800 Km über Filadelfia nach Asuncion gefahren.
„Wir bauten eine Kamera in den Motorraum ein, um zu wissen, ob die Konstruktion auch hält. Denn wenn diese Kabelbinder reißen, hätten wir keinen Warnhinweis bekommen und der Motor wäre heiß gelaufen“, sagt Björn.
Insgesamt 5-mal mussten sie die Konstruktion erneuern, um ihre Fahrt nach Asunción fortsetzen zu können. Ihr eigentliches Ziel ist die Kolonie Independencia. Sie haben es auch bis dahin geschafft, dann war aber Schluss. Getriebeschaden!
Gestrandet in der Kolonie Independencia
„Hier ging dann das Getriebe kaputt und wir suchten die Werkstatt von Volker Huber in Melgarejo auf. Der Mechaniker Schorschi machte sich dann gleich an die Arbeit und sah sich die Sache näher an“, erklärt Björn.
Mittlerweile war dann klar, dass ein Ersatzteil besorgt werden muss und die Weltenbummler erst einmal in der Kolonie Independencia festhängen werden.
„Huber hat uns ein Fahrzeug zur Verfügung gestellt, sodass wir mobil blieben. Wir nutzten die Zeit, die Kolonie zu erkunden und hielten einen Vortrag im ehemaligen Lokal El Mangal.
Die beiden waren auch von der Kulinarik begeistert, vor allem weil es Würste nach deutschen Rezepten gibt. „Die Produkte von der Metzgerei Willy hatten es uns angetan. Wer nicht weiß, dass sie in Paraguay hergestellt werden, merkt keinen Unterschied zu einem Leberkäs oder einer Weißwurst aus Deutschland“, sagt Björn weiter.
Ende gut alles gut
Es kam dann doch so wie alles sein sollte, nachdem Huber mit seinen Kontakten und Schorschi der Mechaniker das Ersatzteil besorgen und einbauen konnten, sodass der VW Bus T3 wieder einsatzbereit ist. Jetzt fehlen noch einige Kleinigkeiten für die Feinabstimmung, denn der Rückwärtsgang lässt sich noch nicht einlegen. Sobald dies erledigt ist, geht es weiter auf Weltreise.
„Unser nächstes Ziel sind die Vereinigten Kolonien im Departement Itapúa. Wir werden über den Yerba-Mate-Betrieb Selecta etwas berichten. Mal sehen wie es dann weiter geht, vielleicht besuchen wir auch noch die Jesuiten Reduktionen“, berichtet Björn über die weiteren Pläne der Weltenbummler.
Er hob vor allem auch die Gastfreundschaft und die Herzlichkeit der Bewohner in der Kolonie Independencia hervor. „Wir hatten wirklich eine schöne Zeit hier und eine nette Unterkunft. Es ist nicht immer selbstverständlich, dass wir sogar unsere zwei Hunde mit in das Zimmer nehmen dürfen, aber das war zum Glück der Fall“, fügte er weiter an.
Für die beiden war das Erlebnis Paraguay beim Grenzübertritt eine vollkommene neue Welt, denn das Land sei doch etwas anderes wie zum Beispiel das gut strukturierte Chile oder Argentinien.
Weitere Pläne
Wenn die beiden ihren Besuch in Paraguay beenden geht es weiter nach Brasilien. In Florianópolis soll dann ein längerer Aufenthalt erfolgen. Dann wollen sie in den nächsten Jahren bis nach Mexico fahren. Weiter ist dann geplant nach Südafrika überzusetzen und von dort an der Küste wieder zurück nach Europa zu fahren.
Wer mehr über diese Weltenbummler wissen will, kann hier ihre Homepage besuchen und den YouTube-Kanal abonnieren, der die spannende Geschichte der zwei mit ihren beiden Hunden per Video am besten rüberbringt, um die beeindruckenden Naturerlebnisse zu veranschaulichen.
Hier kommt jeden Montag um 12:00 Uhr ein neues spannendes Video.
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