Hernandarias: Genau genommen hat Ex-Präsident Horacio Cartes nichts mehr mit dem Tabakunternehmen Tabesa zu tun. Er ist kein Aktionär mehr. Als größter Gläubiger jedoch hält er alle Aktionäre an der kurzen Kette und trifft maßgeblich Entscheidungen.
Tabacalera del Este, das mit dem ehemaligen Präsidenten Horacio Cartes verbunden ist, hat laut der Steuerbehörde DNIT im Jahr 2024 keine Zigarettenexporte angemeldet. Auffallend ist, dass im selben Jahr in Brasilien, Argentinien und Chile massive Beschlagnahmungen von Zigarettenpackungen verschiedener Marken des Tabakunternehmens stattfanden.
Nach den OFAC-Sanktionen gegen Tabesa hat sich Veneto S.A. offenbar als dessen natürlicher Erbe herausgestellt, da Tabesa der Umgang mit US-Dollar untersagt ist,
Veneto wurde 2015 von der inzwischen aufgelösten Cartes-Gruppe übernommen und tritt nun als Exporteur der von Tabesa produzierten Marken auf.
Zu seinen Geschäftsführern gehören Sarah Cartes, José Ortíz und Juan Carlos López Moreira.
Im Jahr 2024 führte Veneto 72 Lieferungen nach Aruba durch und exportierte dabei mehr als 1,2 Millionen Kilo Zigaretten von Marken wie Ibiza, Santa Fe, Pacific Gold, Marine und Kentucky im Wert von 10,6 Millionen US-Dollar, so die DNIT.
Außerdem wurden 10 Sendungen der Marke Eight nach Surinam geliefert, die 1.920.515 US-Dollar einbrachten. Darüber hinaus wurden 2,6 Millionen Kilo unverarbeiteter Tabak nach Uruguay geliefert. In Ländern, in denen erhebliche Beschlagnahmungen verzeichnet wurden, wie Brasilien oder Chile, gab es keine offiziellen Lieferungen.
In Venezuela ist die Marke Ibiza von Tabesa ein Aushängeschild des Unternehmens Mundo Factory, obwohl es keine Aufzeichnungen über direkte Exporte aus Paraguay gibt. Der Eigentümer von Mundo Factory, Rubén Flores, ist der Neffe von Nicolás Maduros Frau Cilia Flores.
Wochenblatt / DNIT / Insight Crime













