Wirtschaftskrise in Argentinien löst massive Abwanderung von Pflegekräften aus

Buenos Aires: Derzeit ist eine auffällige Abwanderung argentinischer Pflegekräfte aus der Provinz Misiones zu verzeichnen. Krankenschwestern oder -pfleger arbeiten aufgrund der Wechselkursdifferenz zwischen dem argentinischen lieber in Paraguay oder Brasilien, weshalb, laut einem Bericht der argentinischen Zeitung La Nación, viele das Land verlassen, um fast das Dreifache zu verdienen.

„Es gibt eine besorgniserregende Abwanderung von Pflegekräften, die nach Brasilien oder Paraguay zum Arbeiten gehen. Offensichtlich, wo sie aufgrund des Wechselkurses bessere Gehälter bekommen. Das Gesundheitswesen in der Provinz Misiones ist besorgt über den Mangel an Spezialisten in diesem Bereich“, sagte Griselda Acuña, Journalistin der Zeitung El Territorio in der Provinz Misiones.

Sie beschrieb weiter die Situation und versicherte, dass es sowohl im öffentlichen als auch im privaten System einen erheblichen Mangel an Pflegekräften gebe, was ein weiteres Problem nicht nur für die Provinz Misiones, sondern für ganz Argentinien sei. Acuña wies auch darauf hin, dass nicht nur Pflegekräfte fehlen, sondern auch mehr Fachärzte benötigt werden.

„Dies geschieht seit einigen Jahren, wir haben mit der Präsidentin des Krankenpflegeverbandes der Provinz Misiones, Martha Yielo, gesprochen. Sie erklärte, dass man eine massive Abwanderung von Krankenschwestern registriere, insbesondere nach Paraguay. Erinnern wir uns daran, dass 90 % von Misiones eine Grenzprovinz ist. Paraguay und Brasilien sind direkte Nachbarn. Heute macht der Wechselkursunterschied die Länder interessanter und profitabler. Pflegefachkräfte ziehen es vor, über den Fluss Paraná zu gehen, um in Encarnación zu arbeiten“, sagte Acuña.

Um die Situation zu veranschaulichen, verglich die Journalistin die Gehälter, die für Krankenschwestern sowohl im Gesundheitsministerium von Misiones als auch in Paraguay gezahlt werden. Derzeit zahlt das Gesundheitsministerium der Provinz Misiones für einen Vertrag von 30 Stunden pro Woche 80.000 Pesos, während in Encarnación das Gesundheitsministerium von Paraguay für einen Vertrag von ebenfalls 30 Stunden pro Woche einen Betrag von 3.650.000 Guaranies überweist, was für den Umtausch Argentiniens etwa 160.000 bis 170.000 Pesos wären.

Ebenso verdienen in Paraguay angestellte Krankenschwestern 4.500.000 Guaranies, was nach dem Wechselkurs in Argentinien etwa 210.000 Pesos entsprechen würde; In der Provinz Misiones werden jedoch nur 80.000 Pesos an Fachleute derselben Kategorie gezahlt. Der Unterschied ist gravierend, weshalb Fachpersonal auf der Suche nach besseren Möglichkeiten auf die paraguayische Seite abwandern.

Wochenblatt / La Nación / Twitter

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4 Kommentare zu “Wirtschaftskrise in Argentinien löst massive Abwanderung von Pflegekräften aus

  1. Das ist wohl schon wegen der de facto Impfpflicht in Argentinien so, das es viele Fluechtlinge von dort gibt??

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  2. Verstehe ich nicht ganz. Eine Krankenschwester in PY jetzt 3.650.000 oder 4.500.000?
    Eine Bekannte verdient in Asu gerade einmal 2.100.000 bei 42h pro Woche.

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  3. Das habe ich schon gemacht, wenn auch nur in geringem Maße. Alleine das war schon schwierig weil sie partout nichts wollte. Sie bekommt aber wohl noch ein paar Zuschläge wegen perfektem Deutsch und Englisch und internationalem Abitur vom Collegio Goethe. Aber selbst für ein Auto reicht es nicht, nur einer kaputten Leopard 150.
    Für ein Ticket nach Deutschland auch nicht wobei sie schon mal angeblich mal hier war.

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