Zustand der Verwahrlosung des Flughafens Pettirossi beschleunigt Privatisierung

Asunción: Der Flughafen Silvio Pettirossi leidet unter den Folgen mangelnder Instandhaltung. Die Missstände am Flughafen werden in den sozialen Netzwerken nicht nur von Sportlern und Touristen, die zu den Asu2025-Spielen ins Land gekommen sind, angeprangert. Auch die Schwiegermutter von Horacio Cartes, die diese Woche ein Video gepostet hat, kritisiert den Zustand der Verwahrlosung. Die Situation des Pettirossi-Flughafens steht zudem im Widerspruch zur Strategie der Regierung von Santiago Peña, Asunción als Austragungsort für große internationale Veranstaltungen zu fördern.

Für die Flughafenmitarbeiter hat die Entscheidung, das Gebäude verfallen zu lassen, das Ziel, Druck auf Peña auszuüben, um den Privatisierungsprozess zu beschleunigen oder sogar den Bau eines neuen Terminals voranzutreiben. Es gibt mehrere interessierte Unternehmen: die argentinische Corporación América Airports von Eduardo Eurnekián, die spanische Sacyr und die französische Vinci.

Auch die türkische Regierung zeigte Interesse, und die Vereinigten Arabischen Emirate unterzeichneten im Juli 2024 sogar eine Absichtserklärung mit Paraguay, die die „Modernisierung” des Flughafens vorsieht. Bislang gibt es jedoch keine Fortschritte.
Die Investitionen für die Neugestaltung des Flughafens werden auf 200 Millionen US-Dollar geschätzt. Derzeit verfügt die Nationale Zivilluftfahrtbehörde (Dinac) über 75 Millionen US-Dollar aus eigenen Mitteln, fast die Hälfte der für den Baubeginn erforderlichen Investitionen. Die baulichen Zustände verschlechtern sich jedoch weiter, und Kritik von Passagieren ist an der Tagesordnung.

Letzte Woche wurde der Terminal von einer Flut von Sportlern heimgesucht, doch zwei der Toiletten waren wegen Renovierungsarbeiten geschlossen. Der Leiter der Dinac, Nelson Mendoza, versprach, dass die Verbesserungen innerhalb von 90 Tagen abgeschlossen sein würden, musste sich jedoch für die „Unannehmlichkeiten” entschuldigen, die den Nutzern entstanden waren. Dann tauchte das Video der Schwiegermutter des ANR-Führers auf, in dem sie sich über den schlechten Zustand der Mülleimer beschwerte.

„Das Ziel ist es, den Flughafen zu Fall zu bringen, um ihn zu privatisieren oder zu verkaufen. Die Dinac verfügt über 75 Millionen Dollar und investiert nur in technische Fragen. Der Entwurf schlummert in Peñas Büro, wir verstehen nicht, warum die Ausschreibung nicht vorankommt”, erklärte ein hochrangiger Beamter der Behörde.

Trotz des baulichen Zustands treibt die Flughafenverwaltung unter Direktor Rubén Aguilar die Verhandlungen zur Wiederaufnahme der Direktflüge zwischen Asunción und Miami voran. Für Luftfahrtexperten wird es aufgrund der schwachen Infrastruktur des Terminals schwierig sein, eine Einigung zu erzielen.

Nach Ansicht der Federal Aviation Administration (FAA) muss die Dinac noch einige Aufgaben erledigen, bevor sie über eine kommerzielle Allianz nachdenken kann, darunter die Absicherung des Bereichs um die Hangars, also der Zugang zu den Start- und Landebahnen. Im Frachtbereich beispielsweise werden Importe und Exporte gemischt.

Darüber hinaus verlangt die US-Behörde eine doppelte Scanner-Kontrolle im Abflugbereich, da die Geräte veraltet sind, ganz zu schweigen vom Zugang zu leicht zugänglichen Sperrbereichen.

Der Entwurf der Architekten von BMA, dem Gewinner des Wettbewerbs für die Neugestaltung des wichtigsten Flughafens des Landes, an dem argentinische und uruguayische Unternehmer beteiligt waren, schlummert seit Monaten im Büro von Präsident Peña, der sich das letzte Wort vorbehält. Die Gewinner wurden im Oktober 2023 bekannt gegeben, doch bisher gibt es noch keine Neuigkeiten.

Der Flughafen Pettirossi beschäftigt rund 2300 Beamte, darunter Beamte, Angestellte und Stipendiaten, für ein geschätztes Passagieraufkommen von einer Million Menschen pro Jahr. Einige von ihnen erhalten den Mindestlohn und müssen bis zu 24 Stunden im Dienst sein, wobei sie technische Aufgaben erfüllen, ohne die Vergünstigungen zu erhalten, die ihnen aufgrund ihrer verantwortungsvollen Position zustehen.

Wochenblatt / LPO