Ciudad del Este: Ohne die Unterstützung ihrer Familie brachte ein 12-jähriges Mädchen am vergangenen Samstag in der Hauptstadt von Alto Paraná ein Baby zur Welt. Die Mutter und ihr Baby wurden nach einem unkomplizierten Kaiserschnitt aus dem Krankenhaus entlassen.
Jetzt sind sie im Santa Elena Kinderheim in Ciudad del Este untergebracht. Ein Psychologe und eine Krankenschwester helfen dem Mädchen bei allem.
Die Leiterin des Heims, Elena Tindel, teilte mit, dass das Kind vor drei Monaten per Beschluss des Kindergerichts hier untergebracht worden sei. Schon früher war dies einmal der Fall gewesen. „Bereits mit 10 Jahren war sie zusammen mit ihrer damals 12-jährigen Schwester hier, ebenfalls aufgrund einer Notlage. Es wird nicht einfach sein, sie länger aus dem familiären Umfeld fern zu halten“, sagte Tindel.
Sie blieben einige Monate, bis eine andere ältere Schwester nach ihnen fragte und sie mitnahm. In weniger als zwei Jahren kam die Jüngste jedoch schwanger zurück. Tindel gab an, man wisse nicht, ob der Missbrauch innerhalb oder außerhalb des familiären Umfelds stattgefunden habe und ob es bereits strafrechtliche Verfolgung gebe.
Im Allgemeinen greifen sie normalerweise nicht auf Informationen zu Strafverfahren zu, sie erhalten nur Anträge auf eine Unterbringung. Die 12-jährige Mutter ging zur Schule. Dieses Jahr war sie gerade in der vierten Klasse.
„Ich weiß, dass sie eine Mutter hat, aber ich habe keinen Kontakt zu ihr“, sagte die Heimleiterin. Bezüglich der Zeit, die die 12-Jährige im Heim bleiben werde, erklärte Tindel, dass es ungewiss sei: „Jetzt sollte der Ombudsmann einen Angehörigen suchen, aber ich bezweifle sehr, weil niemand zu der Familie geht und wir nicht wissen, ob es an extremer Armut oder einer Ignoranz liegt“, erklärte Tindel.
„Wenn wir nicht an der Prävention arbeiten, werden wir weiterhin diese grausame Realität haben. Die Kinder kehren in die gleiche oder eine schlechtere Umgebung zurück“, fügte Tindel abschließend an.
Wochenblatt / Prensa 5
