1926: 400 Tote nach Hurrikan in Encarnación

Encarnación: Es war eine der schlimmsten Naturkatastrophen aller Zeiten in Paraguay. Fast 400 Menschen kamen 1926 nach einem Hurrikan in der Hauptstadt von Itapuá ums Leben.

An einem Montag, dem 20. September 1926, gegen 18:00 Uhr, ahnte keiner, dass sich die Wut der Natur auf die Stadt Encarnación entladen würde. Das Phänomen zerstörte den Ort und hinterließ auf seinem Weg fast 400 Tote, viele von ihnen in einem unkenntlichen Zustand, zerstückelte Tiere und praktisch alle Häuser in Trümmern.

Ulio Sotelo, Schriftsteller aus Encarnación, erinnerte daran, dass der Hurrikan etwa 300 Meter vor dem Fluss Paraná entstanden worden sei. Er traf vor allem die Zone Villa Baja (heute Zona Baja). „Der Hurrikan hat das Wasser vom Fluss regelrecht angesaugt und auf Villa Baja geworfen”, erinnert er sich.

Sotelo fügte an, dass die “Menschen mit einem makabren Bild von zerstörten Häusern, verendeten Tieren und enthauptete Menschen (…) aufwachten“, beschreibt er die Szene am nächsten Tag

Am folgenden Tag wurde ein Zug in Asunción, im Auftrag des damaligen Präsidenten Eligio Ayala, vorbereitet. Er hatte Ärzte, Kleidung und Essenrationen geladen. Die Reise nach Encarnación erfolgte in einer Rekordzeit von sieben Stunden. Die gleiche Strecke dauerte normalerweise 14 Stunden.

Unter den vielen Unbekannten erinnert man sich Encarnación vor allem an drei Helden. Zwei handelten zusammen, Pater Joseph Kreuser und Jorge Memmel. Sie setzten in einem Boot über den Fluss Paraná über und suchten dort in Posadas, Argentinien, nach Hilfe und Unterstützung. Keiner hatte dort etwas von der Katastrophe mitbekommen.

Der dritte Held war Juan Perotti, Beamter aus der Stadtverwaltung. Er veranlasste, dass die gesamte Stromversorgung in Encarnación abgeschaltet wurde, denn sonst wären vielleicht noch weitere Hunderte von Einwohnern als Folge der losen Kabeln in der gesamten Region an Stromschlägen gestorben.

Wie meistens bei solchen Tragödien nutzen Kriminelle die Situation aus und plünderten das Hab und Gut aus Läden oder Häusern, was deren Bewohner oder Eigentümer zurückgelassen hatten.

Wochenblatt / Mas Encarnación

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