2 Millionen Menschen ohne Abschluss

Das Ministerium für Bildung und Kultur (MEC) fördert Erwachsenbildungsprogramme, bei denen Menschen ihren Schulabschluss nachholen oder aber auch bis zur Reifeprüfung des dritten Grades (abiturähnlich). Dann haben sie die Möglichkeit an einer Universität zu studieren. Das Programm richtet sich auch an Analphabeten, die nie eine Schule besucht haben, damit sie besser am öffentlichen Leben teilnehmen können.

Maria Luisa Ocampo ist Empfangsdame im Präsidentenpalst und arbeitet dort seit 17 Jahren. Obwohl sie schon fast 60 Jahre alt ist nimmt sie an einem Programm der Erwachsenenbildung teil, angetrieben wurde sie durch eine Lehrerin, die ihr das Angebot machte. „Am Anfang war ich nicht zufrieden mit der Idee von der Rückkehr ins Klassenzimmer, aber ich dachte, es ist der einzige Weg um vorwärts zu kommen“, sagte sie.

Derzeit lernt sie zusammen mit 11 anderen Staatsbeamten im Rahmen dieser Schulungsmaßnahme. In einem Jahr werden die Module der siebten, achten, und neunten Klasse gelehrt danach erfolgt die Abschlussprüfung, dieser entspricht dem Hauptschulabschluss in Deutschland. Weiter plant Ocampo dann ihre offiziellen weg zum Physiotherapeut gehen zu können:  Ich bin Masseurin aber ohne offizielle Abschlussurkunde nimmt mich kein Krankenhaus oder ein anderes Unternehmen.”

„Die UNESCO gründete den Internationalen Tag der Alphabetisierung am 8. September 1965. Ziel ist es sich daran zu erinnern, dass Lernen ein Menschenrecht ist und die Armut verringert. Es ist möglich durch Schulbildung eine Beschäftigung zu finden und ein gutes Einkommen“, lautet die Aussage der Generaldirektorin der Organisation, Irina Bokova.

In Paraguay ist diese Proklamation nichts neues, es scheitern Viele schon an dem ersten Abschluss, noch mehr an der Oberstufe. Besorgniserregend ist auch die Zahl der Analphabeten. Die offiziellen Zahlen weisen 1.400.000 Menschen auf, die den höheren Bildungsabschluss abbrechen, 500.000 von ihnen schaffen nicht einmal die Hauptschule. Schätzungen gehen von 125.00 Einwohnern aus, die noch nie in ihrem Leben eine Schule besucht haben, obwohl es dazu keine offiziellen Daten aus Boquerón und anderen Regionen im Chaco gibt.

Die Bildungsministerin Marta Lafuente verdeutlichte, dass in etwa 100.000 Menschen im ganzen Land an der Alphabetisierung und Erwachsenbildung teilnehmen. „Wir müssen auf jedem Fall unsere Anstrengungen erhöhen und die Zahl möglichst schnell verdoppeln, dazu werden wir verschiedene Anreize und Möglichkeiten anbieten“, fügte sie hinzu. Die Bildungsoffensive soll nicht die Arbeitsmöglichkeiten einschränken, sondern in den Abendstunden oder am Wochenende stattfinden damit das geregelte Einkommen gesichert bleibt.

Quellen: Ultima Hora / MEC

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