73% der Bevölkerung nicht krankenversichert

Asunción: Von einer Bevölkerung mit fast 7 Millionen Einwohnern verfügen mehr als 5 Millionen Paraguayer über keinerlei Gesundheitsversorgung. Die hohe Informalität ist laut den Behörden eine der Hauptursachen.

In einem kürzlich veröffentlichten Bericht der Generaldirektion Statistik, Erhebungen und Volkszählungen (DGEEC) wird aufgezeigt, dass der Zugang zu sozialer Sicherheit in Paraguay fast ein Privileg ist, weil nur 27% der Bevölkerung 2017 eine Krankenversicherung hatte (weniger als 2 Millionen).

Obwohl im Vergleich zu 2016 ein “Anstieg” von einem Prozentpunkt verzeichnet wurde, ist die Zahl relativ unbedeutend, wenn man bedenkt, dass mehr als fast zwei Drittel der Bevölkerung nicht versichert und daher anfällig für komplexe Gesundheitssituationen sind.

Bei der Aufschlüsselung nach Wohngebieten wird beobachtet, dass die Situation auf dem Land kritischer ist, wo nur 14,5% der Bürger Zugang zu sozialer Sicherheit haben und angesichts der Prekarität regionaler Gesundheitszentren viele von ihnen in die Hauptstadt für eine Behandlung komplexer Krankheiten gehen müssen.

In Bezug auf das Sozialversicherungsinstitut (IPS) deckt es die größte Anzahl von Krankenversicherten ab, mit fast 20% auf Landesebene. Nach den Daten der DGEEC haben 25% der Bevölkerung eine IPS-Versicherung im Stadtgebiet und nur 10% entsprechen der ländlichen Bevölkerung.

Die geringe soziale Abdeckung, die durch Informalität verursacht wird, ist eines der größten Hindernisse für eine bessere Entwicklung und Produktivität des Landes, erwähnen Berichte internationaler Organisationen wie die Interamerikanische Entwicklungsbank (IDB), Weltbank und Entwicklungsbank von Lateinamerika (CAF). Diese Situation tritt aus verschiedenen Gründen auf, z. B. durch Arbeitsstellen, bei denen der Mindestlohn nicht erreicht wird oder selbstständigen Berufe (kleine Händler) usw.

In Anbetracht dieser Punkte waren 2017 die Aktivitäten mit hoher Beteiligung von Informalität der Bausektor (88,4%) Handel, Restaurants und Hotels (70,6%). Die Hausangestellten haben jedoch den höchsten Prozentsatz an informeller Beschäftigung: 9 von 10 Personen im Alter von 15 Jahren und älter arbeiten informell, weist die DGEEC hin.

Darüber hinaus sind von einer erwerbstätigen Bevölkerung von 3.314.109 Paraguayern 30% von ihnen selbständig tätig, das heißt, 1.020.000 Personen. Die meisten von ihnen leisten keinen Beitrag zur sozialen Sicherheit für Gesundheit oder den späteren Ruhestand.

Sebastián Acha von der Organisation “Pro Development Consultancy“ erwähnte kürzlich, dass es an der Zeit sei, Reformen zum Bürokratieabbau, zur Erhöhung der Sicherheit des Arbeitgebers und zur Analyse der Anwendung von Arbeitsnormen zu ergreifen. „Um die Registrierung in der Unique Registry (RUC) des Steuerpflichtigen zu verwalten, ist es heute notwendig, sich auch beim IPS zu registrieren und so einen Abgleich zu schaffen”, betonte er.

Die Direktion für Statistik, Umfrage und Volkszählung (DGEEC) plant, eine Umfrage bei allen Unternehmen zwischen diesem und dem nächsten Jahr durchzuführen. Ziel ist es, etwa 2.300 mittelgroße und große sowie 4.400 kleine Firmen in den Sektoren Handel, Industrie und Dienstleistungen zu erreichen, die Angaben zu den Einnahmen und Ausgaben machen müssen und unter der oben genannten Registrierung (RUC) gemeldet sind.

Das Budget zur Durchführung dieser Umfrage liegt bei rund 2 Milliarden Guaranies.

Andererseits plant die DGEEC auch eine nationale Volkszählung für das Jahr 2022.

Wochenblatt / ABC Color

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5 Kommentare zu “73% der Bevölkerung nicht krankenversichert

  1. In der Grafik ist doch ein Fehler. Die 73 % (Gelb) sind doch NICHT versichert., also SIN SEGURO
    und das sind dann nicht fast zwei Drittel, sondern fast drei Viertel der Bevölkerung

    1. gelb ist “otro tipo de seguro” was soviel heisst, keine KV aber man hat ja noch die möglichkeit von Polladas, Donaciones, Familenangehörigen die Zahlen, etc. all das fallt iin diese kategorie. Aber so wie unten Christian schreibt, selbst bei Privaten muss man aufpassen, da ist auch nicht alles so wie Sie dir gerne weißmachen wollen und das ist jetzt egal ob das jetzt eine private KV ist oder eine Autoversicherung. verklagen, ja klar geht, recht hat man zu 100%, aber erfolg ? da schauts dann schon wiederr ganz anders aus.

  2. In Py gilt: wer die Kohle nicht bar hat muss verrecken, hab ich am eigenen Leib verspürt!
    Und wer tatsächöich glaubt, eine private Versicherung würde im Schadensfall bezahlen, der irrt auch gewaltig, in einem Rechtsfreien Raum kann man sowas auch nicht einklagen, wenn man keine Kohle hat, mal aufwachen!

    1. Da kann ich nur zu 100% zustimmen… wurde erpresst, trotz Versicherung! Wenn ich nicht vorher bar bezahle (24 Millionen) werde ich nicht behandelt…. also vergesst die Versicherung

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