Caacupé: Wie jedes Jahr findet auch heute in Caacupé das Fest der Madonna de los Milagros statt. Seit Tagen schon pilgern Gläubige aus ganz Paraguay in das kleine Städtchen. Die Wallfahrtskirche von Caacupé ist das religiöse und spirituelle Zentrum Paraguays und somit kein normaler kirchlicher Versammlungsort wie jeder andere.
Wenn einmal im Jahr tausende Pilger sogar aus Brasilien und Argentinien die kleine 20.000-Seelen-Gemeinde beehren, feiern die Menschen zusammen das Fest ihrer Schutzheiligen, der Madonne von Caacupé.
Die Legende der Heiligen Jungfrau von Caacupé reicht zurück bis ins 16. Jahrhundert, als ein von den Franziskanern bekehrter Guaraní von einem verfeindeten Stamm verfolgt wurde. Er schwor bei der heiligen Jungfrau Maria, ihr ein Ebenbild aus eben jenem Holz zu schnitzen, wenn diese ihn beschütze.
Die Madonna von Caacupé
Der Guaraní Indianer überlebte und stellte gleich zwei Madonnen her. Die größere ist heute in der Franziskanerkirche von Tobatí untergebracht. Die kleinere Madonna behielt der Mann für sich. 1603 überflutete der Tapaycuá See (heute Ypacaraí See) das gesamte Tal und riss auch die Figur mit sich, doch wie durch ein Wunder tauchte sie wieder auf. Seitdem gilt die Figur als ‘Jungfrau der Wunder‘. Ein Künstler stellt daraufhin eine Skulptur der Madonna mit blauen Augen, goldenem Haar und dem traditionellen blauen Gewand her, welche noch heute jedes Jahr aufs Neue von den rund 2 Millionen Gläubigen in Caacupé geehrt wird.
(Wochenblatt / Foto: Abc)